Seit ich beim “Godfather of Grossformat” Vernon Trent eine alte Graflex abgestaubt habe und ins Abenteuer Grossformat gestürzt bin, sehne ich mich danach mit dem Ding auch anständige Fotos machen zu können. Grossformat ist in der Tat etwas eigensinnig und man muß schon ein wenig damit arbeiten und darüber wissen, um befriedigende Ergebnisse zu erzielen. Und so begann unser lieber Referent Michael Weyl den ersten Tag des Workshops mit dem Satz “Grossformat ist Anarchie!” und brachte damit auf den Punkt, worum es eigentlich ging. Grossformat ist eben doch so ganz anders als der “Rest”. Nichts ist “starr” - alles ist möglich.
Nach einem 3stündigen Theorie-Exkurs, bei dem ich ne Menge nicht nur über und zum Grossformat gelernt habe, schickten wir uns an, die ersten Fotografien zu erstellen. Und “Madame Fachkamera” ließ es sich nicht nehmen, mich bei meinen ersten Gehversuchen gehörig zu demütigen – meine ersten beiden Großformat-Fotos waren einfach nur Schrott! Erkenntnis am Abend des ersten Workshop-Tages: “Da ist noch gaaanz viel Platz nach oben!”
Rauchenden Kopfes begannen wir in einer Braunschweiger Kneipe unser selbst zusammengestelltes Abendprogramm: Fotografie -Bier und Schnitzel. Und wenn Fotografie-Begeisterte zusammenhängen, dann ist es unausweichlich, dass bis in die Nacht hinein über das schönste Thema hitzig und nicht immer einer Meinung diskutiert und philosophiert wurde.
Trotz spätnächtlicher Heimkehr, standen wir am Sonntag Morgen Punkt 9 wieder “auf der Matte” und diesmal wollte ich “Madame Fachkamera” zeigen wer der Boss ist. Und nach den ersten Aufnahmen, wusste ich: “Na bitte, Geht doch!” Wir erfuhren eine Menge über Filmtypen, deren Entwicklung und machten wiederum ein paar Aufnahmen, die wir dann auch sofort entwickelten… Ja – so hatte ich mir die Ergebnisse vorgestellt.
Klar, ich bin am Wochenende kein Ansel Adams geworden, doch in Gedanken hab ich ihm aus der Ferne schon mal zugewunken…
Und auf dem Weg nach Hause fragte ich mich, ob es sich lohnte und beantwortete mir die Frage mit einem klaren: “Was ist denn das für ne bescheuerte Frage?”
Danke Michael und Danke “Nur das Foto, das du nicht machst, ist ein Schlechtes! - Karsten” für das lohnende Wochenende!