Worauf Du beim Kauf einer Smartwatch achten solltest

Von Andreas Schleifer

Die Smartwatch liegt voll im Trend. So gut wie jedes Monat kommen frische Modelle auf den Markt, die mit neuen und innovativen Funktionen und Features ausgestattet sind. In diesem Artikel wollen wir Dir zeigen, worauf Du beim Kauf einer Smartwatch achten musst, damit Du das optimale Modell findest.

Die vergangene internationale Funkausstellung hat es wieder deutlich gezeigt – Der Markt für Smartwatches ist besonders stark in Bewegung und schon in den nächsten Wochen werden viele neue Produkte erscheinen. Für den interessierten Konsumenten ist bereits jetzt das Angebot kaum zu überblicken. Umso wichtiger ist es Dich, genau zu wissen, worauf Du beim Kauf einer Smartwatch besonders achten solltest.

Was soll Deine Smartwatch können?

Pulsuhr, Fitness Armband, Smartwatch – was genau soll es sein? Die Grenzen zwischen den einzelnen Produktkategorien verwischen immer mehr. So gibt es Pulsuhren oder Fitness Tracker, die mit den  Basisfunktionen einer Smartwatch ausgesrüstet sind. Die Garmin Fenix 2 als hochwertiger Pulsmesser informiert Dich über eingehende Anrufe oder Nachrichten. Das Sony Smartband SWR 30, ein besonders beliebtes Fitness Armband, informiert Dich ebenfalls über diverse Nachrichten und Du kannst sogar über das integrierte Mikrofon Telefonate führen.

Genauso verhält es sich aber auch umgekehrt. Es gibt bereits eine Reihe von verschiedenen Smartwatch – Modellen, wie zum Beispiel die Samsung Gear 2 oder der Acer Liquid Leap, die von der Pulsmessung bis zum Aktivitätstracking umfassende Fitness-Funktionen anbieten.

Wenn Du Dich also für eine Smartwatch interessierst, solltest Du zuerst genau wissen, was so ein Gerät genau kann. Zu diesem Zweck haben wir in unserem Artikel „Warum eine Smartwatch nützlich ist“ alle wichtigen Funktionen aufgelistet und erklärt.

Bist Du Dir sicher eine Smartwatch haben zu wollen, gibt es aber noch weitere Kriterien zu beachten.

Smartwatch mit Android, Tizen oder iOS

Das Betriebssystem auf Deinem Smartphone entscheidet darüber, welche Smartwatch für Dich überhaupt in Frage kommt. Nicht alle schlaue Uhren sind auch mit allen Handys kompatibel.

Läuft Dein Smartphone mit Android, dann gehörst zu den Glücklichen, die einen Riesenauswahl unter den verschiedenen Smartwatch-Modellen haben. Die meisten Hersteller haben sich dazu entschieden, für Ihre Produkte Android Wear, also die für Wearables angepasste Version von Android zu verwenden. Nicht nur, daß Du unter vielen Modellen auswählen kannst, gibt es dazu auch noch tausende Apps für zusätzliche Funktionen auf Deiner Uhr.

Samsung beschreitet seit Kurzem neue Wege und installiert auf den aktuellen Modellen Samsung Gear 2 und Samsung Gear S2 das offene Betriebssystem Tizen. Diese Software ist war mit den aktuellen Androidversionen kompatibel, hat aber den Nachteil, daß es aktuell noch recht wenige installierbare Apps gibt.

Sollte der Hersteller aber sein Vorhaben, Tizen auch bei anderen Produkten zukünftig zu verwenden, wird sich die Zahl der verwendbaren Applikationen sicher in sehr kurzer Zeit deutlich erhöhen.

Bist du iPhone-Besitzer, dann kam bisher die Apple Watch und die Modelle von Pebble für Dich in Frage. Doch dazu gibt es seit Kurzem Erfreuliches zu berichten. So hat Google vor einigen Tagen angekündigt, die LG G Watch Urbane und die bald auf den Mart kommenden Huawei Watch und Asus ZenWatch 2 für iPhone Besitzer zu supporten.

Soll im Klartext heißen, daß auch iOS-Nutzer eine angepasste Version von Android Wear auf Ihrem Apple Smartphone ( ab iPhone 5/ iOS 8.2) installieren und damit auch andere Smartwatches verwenden können. Wie auf Caschys Blog nachzulesen ist, soll die Installation aber auch auf älteren Modellen zumindest teilweise möglich sein.

Display – Das Fenster Deiner Smartwatch

Und wie es sich für ein Fenster gehört, sollte es glasklar sein und Dich alles erkennen lassen. Naturgemäß ist der Display auf der Smartwatch recht klein, zeigt aber trotzdem eine Menge Informationen an. Das kann nur klappen, wenn eine gewisse Größe und Auflösung nicht unterschritten wird.

Sieht man sich die aktuellen Modelle an, so liegen die Dimensionen der kleinen Bildschirme meist bei circa 1,2 – 1,5 Zoll und lösen mit mindestens 320×320 Pixel. Mit dieser Ausstattung und der verwendeten Technologien wie AMOLED, OLED oder LCD lassen sich die Informationen sehr gut lesbar, kontrastreich und in intensiven Farben am Display darstellen.

Zusätzlich werden immer mehr Modelle, wie die neue Motorola 360, mit Umgebungslichtsensoren ausgestattet, womit sich der Display automatisch an die Lichtverhältnisse anpasst.

Wichtiger Hinweis zum Schutz des Displays. Es ist zwar ohnehin bereits Standard bei den meisten Geräten, doch solltest trotzdem darauf achten, daß zum Schutz des Bildschirms entweder Gorilla Glass oder Saphirglas verwendet wurde.

Auch solltest Du kontrollieren nach welcher Schutzklasse Deine Smartwatch wasserdicht ist. Hier sollte mindestens die Zertifizierung IP 67 zur Anwendung kommen, was bedeutet, daß Deine Uhr mindestens Spritzwasser aushält.

Der Prozessor – Das Herz der Smartwatch

Ein guter Prozessor sorgt neben einem ausgereiften Betriebssystem für eine einfach Bedienung und einem „ruckelfreien“ Ablauf der verschieden Arbeitsaufgaben. Auch in diesem Bereich haben sich inzwischen Standards entwickelt, die von fast jeder Smartwatch der neuen Generation erfüllt wird.

So ist fast immer ein Quadcore-Prozessor von Snapdragon oder ARM verbaut, der mit mindestens 1,2 GHz getaktet ist. Ergänzend dazu gibt es noch einen Arbeitsspeicher mit 512 MB und einen lokalen Speicher mit 4 GB.

Sollten diese technischen Anforderungen nicht erfüllt werden, dann lass die Finger davon. Du wirst aufgrund ständiger Verzögerungen und sonstiger Störungen keinen Freude mit der Smartwatch haben.

Die Smartwatch als Dein Traingspartner

Viele Smartwatches sind mit Beschleunigungssensoren, Gyroskopen und Sensoren zur Herzfrequenzmessung ausgestattet. Mittels dieser Messinstrumente kann die Uhr Deine Schritte zähle, die zurückgelegte Distanz berechnen und misst die verbrannten Kalorien.

Genauso wie bei einem Fitness Armband der mittleren und höheren Preiskategorie, werden diese Messungen recht präzise und verlässlich durchgeführt. Zahlreiche Apps erlauben eine detaillierte und auch grafische Auswertung der aufgezeichneten Daten.

Etwas komplizierter wird es bei der Pulsmessung. Dabei wird die optische – elektrische Messmethode angewandt, die technisch noch nicht ganz ausgereift ist, und daher nur Daten liefert, die sich nur zur groben Orientierung in Sachen Puls und Fitness eignen. Ambitionierte Hobbysportler werden mit diesen Ergebnissen kaum zufrieden sein.

Andreas vom Laufsteiger hat sich diesem Thema Anfang dieses Jahres angenommen und versuchte einen Brustgurt, der bei der Pulsmessung deutlich bessere und genauere Daten liefert, mit einer Smartwatch zu verbinden. Leider stellte er nach einigen Versuchen fest, daß es derzeit offenbar, trotz Bluetooth, entsprechender Apps und passenden Betriebssystem, nicht möglich ist, eine Smartwatch mit einem Brustgurt zu koppeln.

Trotzdem sind wir zuversichtlich, daß auch diese Pairing bald möglich sein wird, wodurch aus der Smartwatch auch eine ordentlich Pulsuhr werden würde.

Fazit

Beim Kauf  einer Smartwatch musst Du nur auf einige wenige Dinge achten. Du musst wissen, ob Du eine Pulsuhr oder ein Fitness Armband mit ein paar Funktionen zur Benachrichtigungen haben möchtest, oder eine wirklich vollwertige Smartwatch.

Informiere dich welches Smartwatch-Modell mit Deinem Smartphone überhaupt kompatibel ist. Achte darauf, wie die Uhren Deiner engeren Wahl in Sachen Display und Prozessor ausgestattet sind, und überlege ob die angebotenen Funktionen wirklich Deinen Vorstellungen entsprechen.

Hast du das alles berücksichtigt, wirst Du garantiert Deine optimale Smartwatch finden.

Bildquelle: Kārlis Dambrāns