Der Kauf eines Hauses oder einer eigenen Wohnung gehört wohl zu den größten Investitionen, welche die Käufer in ihrem Leben tätigen. Die Kaufentscheidung sollte daher sorgfältig durchdacht werden, um einen Fehlkauf auszuschließen. Ist die Entscheidung zum Kauf gefallen, gilt es eine günstige Finanzierung für das Haus und Grundstück zu finden, die auch langfristig zu tragen ist. Der Markt für Baufinanzierungen ist von vielen Anbietern und unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten besetzt. An dieser Stelle gilt es den Überblick zu wahren und eine klare und sinnvolle Entscheidung zu treffen.
Der Finanzierungsplan
Bevor der passende Anbieter für die eigene Finanzierung gesucht wird, gilt es einen ausführlichen Finanzierungsplan aufzustellen, um alle anfallenden Kosten zu berücksichtigen. Häufig wird bei der Finanzierung vernachlässigt, dass neben dem eigentlichen Kaufpreis noch die Kauf- und Unterhaltsnebenkosten entstehen. Erstere beinhalten vor allem die Notarkosten und die Grunderwerbssteuer. Wird der Kauf des Objektes bzw. des Grundstückes über einen Makler initiiert fällt zudem noch eine Maklerprovision an, welche in Deutschland bei Privatobjekten häufig bei 6,25% liegt. Auch die Nebenkosten für den späteren Unterhalt der Immobilie sind nicht zu vernachlässigen. Wie hoch diese sind, ist abhängig von der jeweiligen Immobilie. Als Richtwert kann jedoch ein Kostenpunkt von 2,50 – 3,00 Euro pro Quadratmeter kalkuliert werden.
Die eigene finanzielle Situation
Geldscheine © Tax Credit – flickr.com
Grundlage für die Finanzierung und dessen Konditionen ist die eigene finanzielle Situation. Vor dem Abschluss einer Finanzierung gilt es sich ausführlich damit zu beschäftigen, wie die Finanzierung langfristig zu tragen ist. In der Regel dauert es 20 bis 30 Jahre, bis eine Immobilie vollständig abbezahlt ist. Ein langer Zeitraum, in dem viele unerwartete Ereignisse eintreten können. Besonders aus diesem Grund sollte der Hauskauf nicht vollzogen werden, wenn kein finanzielles Polster für unerwartet Ereignisse zur Verfügung steht.
Beim Abschluss der Finanzierung sollte auch berücksichtigt werden, dass das eigene Gehalt möglicherweise durch einen kurzfristigen Jobverlust auch mal einige Monate ausfallen kann. Auch für größere Reparaturkosten an der Immobilie sollten Rücklagen gebildet werden, um die finanzielle Stabilität während der nächsten Jahre nicht zu gefährden. Sind die Aspekte berücksichtigt, kann mit der Suche der richtigen Finanzierungsmethode für das Eigenheim begonnen werden.
Unterschiedliche Modelle für die Finanzierung des Eigenheims
Die Kreditmöglichkeiten, die einem für die Baufinanzierung zur verfügen stehen, sind vielseitig. Insgesamt lässt sich zwischen sieben verschiedenen Modellen unterscheiden:
- Bausparen
- Hypothekendarlehen der Kreditinstitute
- Förderdarlehen der KfW
- Hypothekendarlehen plus Lebensversicherung
- Hypothekendarlehen plus Investmentfonds
- Fremdwährungsdarlehen
- Flexible Darlehen
EURO-Muenzen © Images_of_Money – flickr.com
Bevor sich für ein bestimmtes Baufinanzierungsmodell entschieden wird, gilt es die verschiedenen Eigenschaften der jeweiligen Methode zu prüfen. So unterscheiden sich beispielsweise die Laufzeiten der Finanzierungen stark. Beim Bausparen wird bereits im Vorwege gespart, um später ein Darlehen abzurufen. Bei einem normalen Kredit hingegen ist keine Einzahlung notwendig, um das Darlehen zu erlangen.
Weiterhin sollte darauf geachtet werden, ob die Zinsen der Finanzierung variabel oder feststehend definiert worden sind. Besonders dann, wenn der Markt niedrige Zinsen bietet, lohnt es sich oft die Zinsen für einen festen Zeitraum zu sichern. Ein solches Vorgehen bietet zudem Sicherheit für die eigene Finanzplanung.
Die Wichtigkeit des Standorts
„Lage, Lage, Lage“ ist ein bekanntes Sprichwort in der Immobilienbranche. Nach wie vor hat die Lage der Immobilie oder des Grundstücks eine wichtige Bedeutung – auch für die Finanzierung. Sollte das erworbene Objekt während der Finanzierungslaufzeit wieder verkauft werden, ist es wichtig, dass der Wert der Immobilie und des Grundstücks nicht gesunken ist. Andernfalls entsteht das Problem, dass die restliche Finanzierung nicht durch den Verkaufspreis gedeckt ist und so Kosten bzw. Verluste entstehen können. Auch beim Hausbau selbst gibt es einige Aspekte zu berücksichtigen, damit dieser unkompliziert von Statten geht. Mit Informationen zum Hausbau auf bauen.de lassen sich beispielsweise im Vorwege viele Fragen klären, um möglichen Problemen beim Hausbau bereits im Vorwege aus dem Weg zu gehen.
Worauf ist sonst noch zu achten?
Neben dem Standort und der Auswahl der richtigen Finanzierungsmethode gibt es noch einige weitere Aspekte, die bei der Baufinanzierung berücksichtigt werden sollten. So sollte der Fokus darauf liegen, eine passende Tilgungsrate zu finden. Hierbei gilt es zu beachten, dass eine niedrige Tilgungsrate zwar eine geringe monatliche Belastung bedeutet, gleichzeitig aber die Laufzeit bis zur vollständigen Tilgung verlängert wird. Dies erhöht gleichzeitig auch die gezahlten Zinsen am Ende der Laufzeit.
Weiterhin ist zu beachten, dass die Auszahlung eines Kredits immer mit einer Vorlaufzeit verbunden ist. Hier muss mit dem jeweiligen Kreditinstitut im Vorfeld abgeklärt werden, wie viel Zeit im Vorwege eingeplant werden muss, bis der Kredit ausgezahlt wird. Oftmals können hierzu keine konkreten Angaben gemacht werden, nichts desto trotz, lassen sich Richtwerte bei den Instituten erfragen.
Zu guter Letzt ist es stets sinnvoll zu prüfen, ob der Staat die eigene Finanzierung durch Prämien unterstützt. Dies ist beispielsweise beim Bausparen in der Regel der Fall. Aber auch bei der Nutzung von Solarenergie im Eigenheim gibt es zum Teil Zuschüsse vom Staat. Viele der Zuschüsse müssen vor dem Bau beantragt werden. Es lohnt sich, sich hier ausreichend zu informieren, um keine möglichen Kosteneinsparungen in der Finanzierung zu verpassen.