Am vergangenen Donnerstag kam etwas überraschend die Nachricht, dass Warner Bros. Television vom amerikansichen Network CW den Auftrag erhalten hat, das Drehbuch für den Pilotfilm einer neuen Serie zu entwickeln, die auf dem Superhelden-Comic Wonder Woman basieren soll. Der Blog Vuture des NY Mag brachte die Story zuerst, später wurde sie von Hollywood Reporter bestätigt. Drehbuch- und Comicautor Allan Heinberg wurde für die Arbeit am Skript an Bord geholt.
Dass sich ausgerechnet CW für dieses Projekt interessiert, ist dabei durchaus naheliegend, denn der Sender befindet sich teilweise im Besitz von Warner Bros. (Miteigentümer ist CBS Paramount) und außerdem lief dort auch mit Erfolg die Serie Smallville, in der 10 Staffeln lang die Entstehungsgeschichte von Superman erzählt wurde. Nach dem gleichen Schema soll auch die potentielle neue Serie gestrickt sein, die aktuell den Arbeitstitel Amazon trägt. Anstatt uns also die Superheldin im erwachsenen Alter samt Kostüm, Lasso und unsichtbarem Jet zu üräsentieren, soll es darum gehen, wie die Amazonenprinzession Diana zur Superheldin Wonder Woman wurde.
Schaut man sich an, wie beliebt Comicverfilmungen seit nunmehr über einem Jahrzehnt sind und zieht außerdem die große Zahl von Fans dieser Heldin in Betracht, die es immerhin nun auch schon seit den 1940er Jahren gibt, stellt man sich als Beobachter untweigerlich die Frage, warum es eigentlich so schwer sein soll, Wonder Woman zu einem Erfolg bei einem breiten Publikum zu machen. Jedes Mal, so scheint es zumindest, bracht es eine Vielzahl von Anläufen, ehe eine Adaption dieser Figur wirklich das Tageslicht erblickt.
An ihrem Ursprung als Amazonenprinzessin kann wirklich nicht liegen, dass sich die Autoren mit der Figur so schwer tun. Immerhin gelang es Marvel ja auch den Donnergott Thor erfolgreich auf die Leinwand zu bringen. Das "Lasso der Wahrheit", kugelabwehrende Armbänder und ein unsichtbarer Jet sind auch alles Elemente, die von Fans von Comicverfilmungen akzeptiert werden und die man inzwischen überzeugend auf den Bilschirm bzw. die Leinwand bringen kann. Eine weibliche Heldin als Hauptfigur zu haben, ist darüber hinaus mal eine schöne Abwechslung und spricht zudem neue Zuschauergruppen an. Eine ganze Reihe von Gegner bringt die Comicfigur auch mit, gegen die man sie kämpfen lassen kann. Woran liegt es also?
Was gebraucht wird ist ein Ansatz, der Wonder Woman zu einer coolen Superheldin für das 21. Jahrhundert macht. Dabei muss die Figur inhaltlich wie optisch überholt werden. Am Outfit hat DC Comics unlängst etwas getan (oben rechts), doch ein großer Sprung ist die neue Kluft wahrlich nicht. Wenn Wonder Woman wirklich auf die Leinwand kommt, so wie Warner Bros. es plant, dann stimmt hoffentlich aber nicht nur das Outfit, sondern auch die Story. Nochmals: So schwer kann das doch nicht sein.
Link: Bericht bei Vulture Link 2: Bericht bei Hollywood Reporter