Wonder Woman [Film]

Von Privatkino

Titel: Wonder Woman
Regie: Patty Jenkins
Drehbuch: Jason Fuchs, William M. Marston

Produktionsland: USA
Dauer: 141 Minuten
Erscheinungsdatum: 2017
Altersfreigabe: FSK 12

Log-Line:
Vor ihrem Siegeszug als Wonder Woman wurde die Amazonenprinzessin Diana zu einer unüberwindlichen Kriegerin ausgebildet. Sie wuchs in einem abgelegenen Inselparadies auf – erst von einem notgelandeten amerikanischen Piloten erfährt sie von den fürchterlichen Konflikten im Rest der Welt. Darauf verlässt sie ihre Heimat, weil sie überzeugt ist, dass sie der bedrohlichen Situation Herr werden kann. In dem Krieg, der alle Kriege beenden soll, kämpft Diana an der Seite der Menschen, entdeckt allmählich ihr volles Potenzial… und ihre wahre Bestimmtung.

Meine Meinung:
Im 5. Anlauf hat es endlich geklappt; Wonder Woman ist an den Kinos angelangt! Seit 1996 haben sie es versucht, anfangs war sogar Sandra Bullock im Gespräch als Amazonen-Prinzessin!

Aber dank der DC-Extended-Expertise, die 2013 mit „Man Of Steel“ began, ist es jetzt soweit. Und passenderweise führte (was trotz der Moderne ganz ungewöhnlich ist) eine Frau Regie. Patty Jenkins hat z.B. im Jahr 2003 „Monster“ gedreht, wo die Schauspielerin Charlize Theron 2004 den Oscar bekam. Nach dem Motto: „Frauen an die Macht!“ Aber konnte der Film auch überzeugen?

Ich war zwiegespalten; einerseits wollte ich gerne den Film sehen (auch über die Art und Weise, wie dieser gestaltet wird), aber andererseits war ich doch sehr voreingenommen von ihrer vorherigen Performance in Batman v Superman – Dawn Of Justice. Ich fand sie überheblich, arrogant und extrem aufgesetzt. Mrs. Jenkins hat hier vieles besser gemacht als Zack Snyder, der Charakter wirkt hier viel echter.

Ich (als DC-Fan) fand die Einführung recht interessant und die Überschneidungen der (griechischen) Antike passend. Nach der Philosophie-Stunde kam die Aktion in Form eines Flugzeugabsturzes von Cpt. Kirk … ach ich meine natürlich von Chris Pine. Und auch der „große Krieg“ kam in die Welten der Amazonen. Etwas überrascht war ich aber, als ich erfuhr, dass es um die Zeit des ERSTEN Weltkrieges handelt. Aber warum auch nicht. Nach der Abwehr der „Deutschen Welle“ ging auch schon das Abenteuer los; Wonder Woman und der Bruchpilot (sein Name der Vollständigkeit halber: Steve Trevor) reisen mit einem kleinen Bötchen nach London – und erreichen es auch bald.

Umschiffen wir mal die Logiklöcher und kommen zum weiteren Verlauf. Gewisse Pointen haben wahrlich einen Lacher in mir hervorgekitzelt, viele andere aber versanken im blauen Nichts. Aber ich muss zugeben, der lustigste Charakter war die Sekretärin beim Geheimdienst. Welch ein famoser Spaß!

Und die Action? Ja sie ist da, wenn sie auch wie ein Metronom hin und her schwankt und zumeist bei Stellen auftritt, wo es nicht sonderlich viel Sinn macht. Die Beziehung zwischen der Prinzessin und des Piloten/Soldaten/Geheimagenten war für mich zu gezwungen, als MÜSSTEN die beiden zusammen kommen – das hat man deutlich gespürt. Die anderen Charaktere der „Infiltrations-Einheit“ … naja sagen wir, da blieb nicht viel hängen.

Auch wenn der Endkampf sehr pompös insziniert wurde, merkte man doch die Überlänge dieses Filmes. Beim „Einsatz“ an der Front hatte man das Gefühl, dass die Charaktere sich durch die Welt stolpern und nicht so recht wissen, was sie da eigentlich machen!?

Die Auflösung war nett … aber da wäre wirklich mehr möglich gewesen. Allein die Thematik des Krieges, ihrer Ursachen, ihrer Wirkung. Sie war ja genauso involviert wie die Bösen (z.B. hat deutschen Müttern ihre Söhne geraubt). Wollte Sie nicht in die Schlacht ziehen? Wollte sie nicht kämpfen? Hier hätte man gute Parallelen setzen können – leider vergebens. Darüber hinaus, als dann der Bösewicht das zeitliche gesegnet hat, was war dann mit den anderen Kriegen? Hat sie was dagegen getan? Hat sie es zumindest versucht? Von der Zeitlinie her entstand ein rießiges Loch zwischen „Wonder Woman“ und „Batman v Superman“. Viele Fragen blieben unbeantwortet.

Fazit:
Trotzdem … ein netter Superhelden-Film, der mit guten Szenen und netten Ideen. Auch der Umstand, dass jetzt endlich wieder einmal eine Frau das Ruder übernommen hat (in doppelter Hinsicht) kann ich nur begrüßen. Ein guter Film für Zwischendurch, der absolute Burner wurde es aber nicht.

Mein Rating:
7/10

https://de.wikipedia.org/wiki/Wonder_Woman_(2017)

http://www.imdb.com/title/tt0451279/