"Wolfgang muss weg" von Cathrin Moeller

Mira-Verlag

299 Seiten
ISBN 9783956491931
Mira-Verlag
Preis: 9,99€
Taschenbuch
erschienen 07/ 2015
Meine Güte, sie hatte doch gedacht, er wäre ein Einbrecher. Was schleicht sich ihr Mann Wolfgang auch durch den Keller in's Haus. In der Tiefkühltruhe kann Annemie ihn auf keinen Fall liegen lassen. Seine Kollegen werden ihn bald vermissen, so ein Seminar dauert ja auch nicht ewig. Und als Polizisten werden sie bald dahinter kommen, dass der gute Wolfgang tot ist. Und Wolfgangs reizende Mutter hat sich auch noch angekündigt, weil vor ihrem Haus gerade lautstark gebaut wird. Was hält das Schicksal noch für Annemie bereit?
Irgendwie muss sie hier weg und Wolfgang auch. Als sie in seinem Schließfach nicht nur Geld, sondern auch einen Schlüssel für eine Ferienwohnung in der Toskana findet, macht sie sich mit Ihrer besten Freundin Dörte kurzer Hand auf den Weg dorthin, im Gepäck nicht nur die gute Schwiegermutter, sondern auch ihren tiefgekühlten Gatten. Bald sind sich alle einig, dass eigentlich Annemie tot sein müsste, denn der gute Wolfgang hat wohl alle ordentlich angeschmiert.
Meine Meinung
Wer andern eine Grube gräbt, ist selbst ein Schwein. Ja, genau so sieht es nämlich aus. Und so wird das vermeintliche Opfer Annemie mal eben selbst zur Täterin, wenn auch nicht absichtlich. Ihr Mann scheint ja lebendig nicht gerade ein Goldstück gewesen zu sein, eher so ein Möchte-Gern.
Seine Frau Annemie durfte sich dagegen nur zu hause austoben, eine auf Hausmütterchen machen und ihm abends die Pantoffeln zurecht stellen. Nebenbei arbeitet sie in einem Museum, aber mal so richtig einen drauf machen, das gab es schon länger nicht mehr.
durch den Tod ihres Wolfgang lässt die Autorin sie jetzt förmlich zu Hochtoren auflaufen und entlockt ihr ungeahnte Talente wie zum Beispiel das Fälschen von Kunstgemälden. Ja, eigentlich hat Annemie es faustdick hinter den Ohren.
Aber ganz ehrlich, das ist mir insgesamt dann doch zu viel geworden. Soviel Glück und Zufälle, ständig hin und her, das ist mir zu übertrieben. Anfangs fand ich das noch recht lustig, wie Annemie alles daran setzt, ihr Umwelt zu täuschen und alles irgendwie zu vertuschen. Doch irgendwann ist es einfach mal genug und dann hat es auch keinen Witz mehr. Als Urlaubslektüre sicher gut geeignet, der Schreibstil ist leicht und unkompliziert.
Unterm Strich
Manchmal ist weniger eben doch mehr, das war einfach zu viel des Guten.
Die Autorin
In der Grundschule ließ Cathrin Moeller noch andere für sich schreiben: Ihre Mutter verfasste die verhassten Deutsch-Aufsätze. Erst später, in ihrem Beruf als Theaterpädagogin, entdeckte sie den Spaß am Schreiben. Seitdem schleicht sie sich täglich morgens um fünf Uhr ins Wohnzimmer und kuschelt sich mit dem Hund Giovanni aufs Sofa, wo sie ihre Geschichten erfindet. Die Autorin hat ihren Mann, einen echten Hauptkommissar, zwar noch nicht ermordet, würde es aber tun, wenn er seine Socken nicht selbst fände.
Quelle: Mira Autorenseite
Vielen Dank an Blogg dein Buch und den Mira-Verlag für dieses Leseexemplar.

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