Woher kommen unsere Medikamente? Am Beispiel Penicillin … und Antibiotika

Penicillin ist recht bekannt, auch weil es das erste Antibiotikum war. Vorher war unser Immunsystem der einzige Schutz gegen Bakterien und wenn das mit deren Vermehrung nicht mehr klar kam, dann starb man. So einfach war das.

Hinweise darauf, dass Schimmelpilze eine Wirkung auf das Wachstum von Bakterien haben könnten gab es schon früh – so wusste man, dass Sättel, die in dunklen, feuchten Räumen aufbewahrt wurden (und dementsprechend viel Schimmelpilz enthielten) weniger infizierte Scheuerwunden machten bei den Pferden.

Dann wurde das Penicillin entdeckt – und dabei wurde es auch nur durch Zufall gefunden, respektive durch eine Unachtsamkeit.
Alexander Fleming experimentierte 1929 mit Bakterien, die er auf Agarplatten vermehrte um sie zu untersuchen. Als er eine seiner Ansätze anschaute, sah er, dass die Kulturplättchen nicht nur die Bakterien enthielten, die er wollte, sondern sie waren verunreinigt mit einem Schimmelpilz. Offensichtlich hatte er beim Anlegen der Kulturen nicht sauber gearbeitet. Das war ein Grund die ganzen Plättchen wegzuwerfen.

Woher kommen unsere Medikamente? Am Beispiel Penicillin … und Antibiotika
Zum Glück hat er sie sich vorher noch angeschaut und dabei entdeckt, dass dort wo der Schimmelpilz wuchs am Rand eine Zone war, wo die Bakterien nicht wuchsen. Er erkannte, dass der Pilz irgendetwas abgesondert hat, was die Bakterien abtötete. Eben das Penicillin.
Erst über 10 Jahre später konnte das Penicillin isoliert werden und 1941 wurde es erstmals erfolgreich zur Behandlung einer Blutvergiftung eingesetzt.

Bereits während dem 2. Weltkrieg wurde die Suche nach weiteren antibakteriellen Naturstoffen fortgesetzt und es wurden weitere Antibiotika in anderen Pilzkulturen entdeckt.

Ursprünglich definiert man Antibiotika (v. altgriechisch- anti- „anstelle, gegen“ und bios „Leben“ mit lateinischer Endung; Einzahl Antibiotikum) als „natürlich gebildete, niedermolekulare Stoffwechselprodukte von Pilzen oder Bakterien, die schon in geringer Konzentration das Wachstum von anderen Mikroorganismen hemmen oder diese abtöten.“

1943 wurde das Streptomycin isoliert – das erste Mittel gegen Tuberkulose.
1947 Das Chloramphenicol
1948 das Chlortetracyclin– das erste der Tetracyclin-Gruppe
1952 das Erythromycin – das erste Makrolidantibiotikum
1952 die Cephalosporine – auch Beta-laktam-Antibiotika wie das Penicillin
… usw.

Endlich hatte man wirksame Mittel gegen die verschiedensten Bakterien und die durch sie verursachten Krankheiten. Aber … die Bakterien passen sich an. Sie entwickeln sich weiter und durch Veränderung ihrer Gene werden sie resistent auf die Antibiotika die wir haben. Das bedeutet: Antibiotika machen diesen Bakterien nichts mehr aus. Sie sind wirkungslos geworden.

Ein Dilemma: je mehr wir die Antibiotika einsetzen, desto schneller passiert die Resistenzbildung bei den Bakterien.

Auf einmal ist unsere (einzige) Waffe gegen Bakterien wieder stumpf und oft nicht mehr einsetzbar. Und die Probleme kommen wieder: Sepsis, Tuberkulose, MRSA -das sind multi-resistente Bakterien, die bei Infektionen nicht mehr bekämpft werden können …. Amputation ist oft die letzte Hoffnung, man kommt sich vor wie im Mittelalter.

Und … inzwischen finden wir nicht mehr so schnell wieder neue Antibiotika. Neue sind nur wenige in Entwicklung – und ob sie es bis zum Medikament schaffen ist fraglich.

Um so wichtiger ist es, das was wir haben gezielt und mit Bedacht einzusetzen. Also: keine Antibiotika bei Vireninfektionen (die meisten Erkältungen) dagegen wirken sie nämlich auch nicht. Möglichste nicht Breitbandantibiotika sondern gezielt Einzelwirkstoffe. Reserveantibiotika wirklich nur, wenn sonst nichts hilft – und nicht von Anfang an  etc…


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