Eine intensive Woche, die zwar weniger umfangreich war, als die letzte, aber trotzdem ordentlich Spuren hinterlassen hat, liegt hinter mir. Nun, zurückblickend bin ich froh, dass diese Woche vorbei ist und ich nach dem Training die Sonne auf dem Balkon genießen kann. Ich sage nur: Angrillen!
Die Woche begann reichlich spektakulär, als ich träumend die Kontrolle über meinen kompletten Körper verlor und intensiven Bodenkontakt mit dem Asphalt pflegte. Den einzigen Gedanken, den ich während dieser Situation hatte, die eigentlich nur mit Schlittschuhen auf dem Eis möglich scheint, war: bitte alles nur nichts an den Beinen. Tatsächlich brachte ich es fertig trotz des hohen Lauftempos fast unbeschadet über den Boden zu gleiten und die paar Schürfwunden sind schon fast vergessen. Lediglich der Zeigefinger macht etwas Kopfschmerzen, weil die Haut doch stark verletzt und entzündet ist. Aber da ich ja vor habe, den Marathon mit meinen Füßen zu bestreiten, sollte das kein Problem sein.
Montag und Dienstag lief ich einigermaßen gemächlich meine 20 & 18 km mit 80%MaxHF ab und war nach 1:50h bzw. 1:40 wieder zurück. Von Stress war keine Spur, aber es viel dennoch schwer. Der Mittwoch wurde mit Intervallen und Lauf ABC verbracht (4x2000m in je 9min plus 1x1000m in 4:20min). Das lief auch alles ganz gut, aber Donnerstag und Freitag machte sich Erschöpfung breit und ich nahm meine zwei Regenerationstage nacheinander. Meine Muskeln aber schrien nach Stretching also gab ich Ihnen, was sie verlangten und quälte mich durch 40 Minuten Power Yoga, um mich danach absolut frisch und erholt zu fühlen.
Samstag und Sonntag standen dann die beiden letzten Trainingseinheiten auf dem Plan. Meinen langen Lauf über 30km absolvierte ich einigermaßen souverän mit 80%MaxHF in 2:45h. Meine neue Forerunner verlieh mir zu Beginn ein gutes Gefühl und ich konnte endlich ganz einfach meine Pace erkennen. Bis jetzt hatte ich eine App auf dem Handy verwendet, war aber wenig motiviert es herauszukramen, um zu sehen, wie schnell oder langsam ich war.
Ich startete also mit 5:30, die ich versuchte konsequent durchzulaufen. Die schwüle Witterung ließ mir aber wenig Chancen und ich musste in praller Sonne und Bodennebel schon nach 3km nach meinem Asthmaspray greifen. Kurz gejappst, aber dann ging es weiter bis ich bei km 15 mich meiner Jacke entledigen musste, kurze Pause. Die Sonnenmilch hatte sich schon lang aus meinem Gesicht verabschiedet (Merke: eine für den Sport muss dringend wieder her!) und mein Mund fühlte sich an wie eine Wüste. Km 20, kurzer Schlenker etwas wackelig auf den Beinen, in eine Tankstelle, Wasser! Kurz in mich gegangen und nur gedacht, langsam, nur Schluck für Schluck. Schon zu spät, da war der Eishusten, das Wasser eindeutig zu kalt, aber ich war super durstig und bevor ich mich versah, war bei km 25 alles ausgetrunken und ich jappste erneut. Waldstück, mein Asthma kehrte zurück, zu feuchte Luft und wie langsam ich wurde, merkte ich erst, als mich ein lachendes zweijähriges Mädchen auf ihrem Laufrad überholte. Also noch einmal Spray, weiter geht´s. Irgendwann schaltete ich so ab, dass ich weder das Radio hörte noch merkte, dass ich den letzten Kilometer unter 5min lief. Tempo kurz vor zu Haus wieder auf Normalkurs gebracht.
Das Tempotraining über 10km (natürlich mit extra Ein- und Auslaufzeit) mit 95%MaxHF hingegen, hat wieder einmal komplett meine ganze Kraft gekostet und ich hätte es wirklich liebend gern gegen einen zweiten langen Lauf eingetauscht. Ich sehe aber ein, dass es sein muss, um endlich etwas schneller zu werden.
Bleiben noch 2 Wochen… und ja, es zwitschern die Spatzen von den Dächern, dass das Laufen auch während der intensiven Marathonzeit Spaß machen kann, meistens zumindest. Die Vorfreude ist groß, auch wenn ich mir dieses Jahr mit unter 4h etwas Großes vorgenommen habe.
Ziele für die nächste Woche:
- ohne Wenn und Aber am Trainingsplan festhalten, nicht übernehmen, nicht mehr machen
- die etwas längeren Einheiten mit einer 5:45er Pace beginnen und die zweite Hälfte konstant (!) mit 5:20er Pace laufen
- Sonnencreme besorgen, super wasser-, wisch-, schwitz-,… -fest
