Stromzähler, Quelle: pixabay
Wir kennen vielleicht das Energielabel von Haushaltsgeräten und achten beim Neukauf auf eine gute Energieeffizienzklasse. Aber was ist beim neuen Fernseher, beim neuen Computer für die Kinder, Spielekonsolen, Handyladegeräte, etc.? Sind diese Geräte auch ständig am Stromnetz angeschlossen und hat vielleicht jedes Familienmitglied eines dieser Geräte? Dann verwundert es nicht, wenn im Jahr ein Stromverbrauch von über 4.500 kWh zusammen kommt.
Der unabhängige Ökoenergieversorger Polarstern Energie hat festgestellt, dass eine typische Familie in Deutschland mit zwei Kindern pro Jahr im Schnitt fast 5.700 Kilowattstunden Strom verbraucht. Allein auf die elektrischen Geräte entfallen dabei die oben genannten circa 4.500 Kilowattstunden (kWh) (Rest für elektrische Warmwasserbereitung). Das sind rund 1.200 Euro Stromkosten jährlich – mit steigender Tendenz. Denn getrieben wird diese Entwicklung durch die zunehmende Ausstattung deutscher Haushalte mit Informations-, Kommunikations- und Unterhaltungselektronik. In den letzten fünf Jahren hat sie sich bei Computern um 15 Prozent, bei Mobiltelefonen um zwölf Prozent und bei Spielekonsolen um ganze 66 Prozent erhöht.* (aus Destatis u.a. Umweltökonomische Gesamtrechnungen 2013)
Der Stromverbrauch für elektrische Haushalts- und Kommunikationsgeräte ist, nach Angaben des statistischen Bundesamtes, weiter angestiegen. In 2011 war dieser Verbrauch um 2,3% höher als noch in 2010, allein durch die höhere Anzahl der Geräte, trotz höherer Energieeffizienzklassen bei Haushaltsgeräten und technischen Verbesserungen an anderen Geräten.
Wir brauchen ein Medien- und Energiebewusstsein
Vor allem die Kinder- und Jugendzimmer werden immer digitaler „aufgerüstet“. Inzwischen verfügen 21 Prozent der Kinder bis 13 Jahren und 82 Prozent der Jugendlichen über einen eigenen Computer. Noch weiter verbreitet ist das eigene Handy, wobei bei den Jugendlichen im letzten Jahr das Smartphone stark an Bedeutung gewonnen hat. Innerhalb eines Jahres hat sich ihr Smartphone-Besitz fast verdoppelt, inzwischen besitzt jeder zweite Jugendliche ein entsprechendes Gerät. Computer, Laptop oder ein eigenes Fernsehgerät besitzen 36 Prozent der Kinder zwischen sechs und 13 Jahren. Bei Jugendlichen liegt die Ausstattungsrate mit 60 Prozent deutlich höher.
„Sie erhalten oft die alten ausrangierten TV-Geräte der Eltern, die sich neue Plasma- oder LCD-Bildschirmen zulegen”, weiß Thomas Rathgeb, Leiter der Abteilung Medienkompetenz, Programm und Forschung der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg. Im Gespräch mit dem unabhängigen Ökoenergieversorger Polarstern unterstreicht er: „Die fortschreitende Mediennutzung und -ausstattung ist unumkehrbar. Wir leben in einer digitalen Welt mit der wir uns auseinandersetzen müssen. Das bedeutet für die Eltern, die Entwicklung zu begleiten und ihren Kindern sinnvolle Anregungen zur Nutzung der medialen Angebote zu geben.“ (aus mpfs / FIM-, KIM-Studien und Gespräch mit Thomas Rathgeb am 14. Mai 2013)
Florian Henle, Mitgründer von Polarstern weist darauf hin, dass die Medien- mit der Energieerziehung einhergehen muss. „Je mehr digitale Medien in den Haushalten vorhanden sind und je stärker sie genutzt werden, umso größer ist ihr Anteil am Energieverbrauch.“ Selbst ein Familienvater, plädiert Florian Henle an die Vorbildfunktion der Eltern: „Die Kinder müssen den Wert und die Bedeutung von Energie verstehen. Unsere Aufgabe als Eltern ist es, ihnen diese durch aktives Vorleben zu vermitteln. Ein rücksichtsloser Energiebezug und -verbrauch geht auf Kosten der Zukunft – und das spüren vor allem unsere Kinder.“
Die größten Stromfresser im Familienhaushalt
Birgit Holfert, Energieexpertin bei der Verbraucherzentrale Bundesverband, hat Polarstern die größten Energiefallen in Familienhaushalten verraten: Stromfresser Nummer eins sind oftmals die Kühl- und Gefrierschränke. „Zehn bis 15 Jahre alte Geräte verbrauchen schnell das Vierfache im Vergleich zu modernen Geräten.“ Das sind Strom-Mehrkosten von bis zu 180 Euro pro Jahr.
Unterschätzt wird nach Erfahrung von Birgit Holfert meist der Verbrauch von Unterhaltungselektronik wie zum Beispiel Fernsehgeräten: „Große Plasma-Bildschirme schlagen mit bis zu 1.000 Kilowattstunden zu Buche.“ Auf das Jahr gerechnet sind das rund 270 Euro. Auch die Elektronisierung in den Kinderzimmern macht sich im Energieverbrauch und in den -kosten immer deutlicher bemerkbar. „Oftmals wird der Computer zum Musik Hören stundenlang angelassen. Dabei benötigt er wesentlich mehr Strom als etwa ein klassischer CD-Player. Daneben lauern in Spielekonsolen, die an große Bildschirme angeschlossen sind, und in Netzgeräten, die in der Steckdose bleiben, verdeckte Stromfallen.“
Familien, die ihren persönlichen Energiefressern auf den Grund gehen wollen, können die Energie-Checks der Verbraucherzentrale nutzen – der Basis-Check kostet zehn Euro – oder sich dort selbst ein Strommessgerät ausleihen. „In der Regel sind mit einfachen Maßnahmen Kostenersparnisse von mehreren hundert Euro möglich“, bilanziert Birgit Holfert.
Energie ist der Schlüssel zu einem höheren Lebensstandard
Die Beispiele und Zahlen zeigen, welchen Stellenwert Energie heute in unserem Alltag hat und wie stark sie unseren Lebensstandard und -stil beeinflusst. „Ein bewusster Umgang mit Strom ist immer wichtiger, um unsere Zukunft auf das richtige Gleis zu setzen“, sagt Florian Henle.
Das Unternehmen bietet bundesweit ausschließlich 100 Prozent Ökostrom und 100 Prozent Ökogas. Gleichzeitig unterstützt Polarstern als erster Energieversorger für jeden Kunden direkt die weltweite Energiewende. „Noch immer haben fast 1,3 Milliarden Menschen weltweit keinen Strom. Dabei ist er auch für Gesundheit und Hygiene von großer Bedeutung“, weiß Florian Henle. Nach Schätzungen der UN sterben jährlich geschätzte vier Millionen Menschen an den Folgen häuslicher Luftverschmutzung, verursacht durch schmutzige Öllampen und offene Feuerstellen et cetera, mit denen die Menschen kochen, heizen und Licht erzeugen. Mit Polarstern fördert Florian Henle nicht nur den Ausbau von erneuerbaren Energien in Deutschland, sondern hilft gleichzeitig Familien in Entwicklungsländern, selbst ihre eigene, saubere Energie zu erzeugen. Sie erhalten Hilfe beim Bau einer Mikro-Biogasanlage, die mit menschlichen und tierischen Fäkalien betrieben wird. Die Anlage produziert bei zwei Rindern oder vier Schweinen ausreichend Energie zur Nutzung eines Gasherds und Gaslampen.