Wo siehst du dich in zehn Jahren?

Von Vera Nentwich @veraswelt

Wo siehst du dich in zehn Jahren?

Veröffentlicht am 10 November 2014 - Tags: Hoffnung Leben

Wo siehst du dich in zehn Jahren?


Gerne stelle ich mir vor, wo ich in zehn Jahren sein werde. Jacques stellt mir meinen Café Creme hin. Wir plaudern kurz, denn mittlerweile spreche ich Französisch. Er regt sich wie immer über den französischen Präsidenten auf. Dann geht er und kümmert sich um die anderen Gäste, während mein Blick das morgendliche Treiben an der Rue de Bretagne aufnimmt. Jacques und ich kennen uns, seitdem ich gelegentlich Paris besuche, dann immer in diesem Café mein Frühstück genieße und die Tageszeitung studiere. Später werde ich mein Tablet aufklappen und weiter an dem Roman schreiben, auf den der Verlag schon so sehnsüchtig wartet. So könnte ein Tag in meinem Leben im Jahre 2024 aussehen. Wie sieht dein Tag im Jahre 2024 aus?

Du hast keine Zeit für solche Spinnereien?

Tagtäglich sind wir gefangen in unseren Abläufen. Gehen zur Arbeit, bringen die Kinder zur Schule, putzen die Wohnung, ärgern uns über die eingegangenen Rechnungen und sitzen am Abend vor dem Fernseher. Alles ist Routine. Im Regelfall beschäftigen wir uns nicht ausführlich damit, was wir wann tun und warum. Wir funktionieren.
Genauso, wie wir automatisch beim Autofahren auf die Bremse treten, wenn wir eine rote Ampel sehen, gehen wir auch durchs Leben. Und das ist zum größten Teil gut so. Würden wir jede noch so selbstverständliche Handlung immer wieder hinterfragen, kämen wir weder beim Autofahren noch im Leben sehr weit. Dennoch hilft es, sich gelegentlich zu fragen, warum man das tut, was man tut und vor allen Dingen, wohin es einen führen soll. Das Bild, wie ich im Café in Paris sitze und mit Jacques plaudere, bessert sofort meine Laune und lässt mich die Pflichten des Tages wesentlich schwungvoller angehen.

Muss man das Ziel nicht konkretisieren?

Viele kennen die einschlägigen Ratgeber, die einem helfen sollen, erfolgreich zu sein, und ein Leben nach seinen Wünschen zu erreichen. Da heißt es immer, dass zu einem Ziel ein Zeitpunkt und quantifizierbare Ergebnisse gehören. Doch bei der Visualisierung seines Wunschbildes geht es gar nicht darum, ein konkretes Ziel zu erarbeiten. Das Letzte, dass wir benötigen, ist noch mehr Druck, noch mehr Arbeit und Verpflichtung. Was wir wirklich brauchen ist Hoffnung und sind Träume. Wenn ich mir Paris an einem Sommermorgen ausmale, dann gibt mir das einfach ein gutes Gefühl. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich habe keine Ahnung, ob ich in fünf Jahren immer noch die gleiche Vorstellung von einem Tag im Jahre 2024 haben werde. Vielleicht haben sich meine Interessen und Vorlieben bis dahin komplett geändert. Aber dann werde ich sicher ein anderes, ebenso verlockendes Bild finden, das mir genauso gut tun wird.

Der Weg ist das Ziel

Zugegeben, es ist eine etwas abgedroschene Aussage, aber wie bei vielen abgedroschenen Aussagen, ist auch diese sehr richtig. Das Leben ist ein ständiger Weg ins Ungewisse. Wir können einfach so gehen oder wir können ihm eine Richtung geben. Ich finde es schöner, die verschiedenen Schritte zu machen und dabei gelegentlich im Hinterkopf zu haben, dass ich demnächst in Paris bei einem Café mit Jacques plaudern werde. Natürlich kann mich der Weg noch an Gabelungen führen, deren Abzweigungen mir wesentlich verlockender erscheinen. Dann gehe ich vielleicht dort entlang. Aber ganz ohne eine Vorstellung, wohin ich gehe, fühle ich mich den Wirren des Schicksals vollständig ausgeliefert. Und wer meine Bücher kennt, weiß, dass dies nicht immer ohne blaue Flecken vonstattengeht. Da halte ich es doch lieber mit dem weisen Tony Curtis, der einmal gesagt hat: »Nur wer Traumschlösser baut, kann auch darin wohnen.«
Ich baue weiter an meinem Traumschloss. Deshalb habe ich auch die Aktion »Raus aus dem Nirvana« gestartet, um meinem aktuellen Buch zu einem guten Start zu verhelfen und die Chancen auf die Realisierung meines Traums zu steigern. Bitte hilf mit, klicke gleich hier und gönne die einen besonderen Lesespaß.
Es wäre doch schade, wenn Jacques im Jahre 2024 vergebens auf mich warten müsste.
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