Wo sehen Verbraucher Potenziale und Anreize zum Energiesparen?

Von Energystar @energynet

Infografik

Wenn ich andere auf das Thema Energieeffizienz anspreche, gibt es immer positive Reaktionen. Jeder findet Energieeffizienz wichtig und toll. Schließlich gibt es den schönen Satz, dass die günstigste Energie die ist, die gar nicht erst gebraucht wird.

Aber, wenn es darum geht den berühmten schlafenden Riesen Energieeffizienz zum Leben zu erwecken, gibt es immer einige Hindernisse oder Ausreden.

Potenzial zum Energiesparen im Haushalt

Hinzu kommen falsche Annahmen, wo die größten Einsparpotenziale liegen. Die größten Potentiale sind auch nicht da, wo man am leichtesten und schnellsten handeln kann.

Umfragen zur Energieeinsparung im Haushalt gibt es ja immer wieder. Sie zeigen immer wieder eine erstaunliche Dominanz der Beleuchtung, so auch in der neuen repräsentativen Umfrage von forsa, im Auftrag von NaturEnergiePlus (Tochter von EnBW).  Dort sieht knapp die Hälfte der Befragten Einsparpotenziale bei der Beleuchtung (46 Prozent) und bei ElektroHaushaltgeräten wie dem Kühlschrank oder der Waschmaschine (45 Prozent). Weiter folgen die Bereiche Heizen (37 Prozent), Multimedia (34 Prozent) und Mobilität (33 Prozent).

Hindernisse zum Energiesparen im Haushalt

Rund ein Drittel (32 Prozent) der Befragten nimmt aber an, dass Energiesparmaßnahmen die Lebensqualität mindern. Und mehr als ein Drittel glaubt, sich die Kosten für Gebäudedämmung (42 Prozent) beziehungsweise für die Anschaffung energiesparender Geräte (34 Prozent) nicht leisten zu können.

Damit sind wir bei den Hindernissen zur Umsetzung für Energieeffizienz-Maßnahmen. Die Investitionskosten als Hemniss sind ja bekannt, aber der Punkt Lebensqualität ist für mich neu. Stammt das noch aus der Debatte zum Glühbirnen-Verbot oder betrifft das alle Bereiche?

Motivation und Anreize zum Energiesparen im Haushalt

Wenn man die Probleme kennt, wie lassen sich die Menschen dann motivieren Energieeffizienz Maßnahmen umzusetzen? In der Umfrage waren vor allem finanzielle Anreize begehrt, wie niedrigere Energiekosten und mehr Geld auf dem Konto (41 Prozent), gefolgt von staatlichen Förderungen wie Abwrackprämien oder Zuschüssen für die Gebäudesanierung (39 Prozent).

Immerhin ein Drittel (31 Prozent) der Befragten, würde sich durch Empfehlungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis zu EinsparMaßnahmen motivieren lassen. Sind das die Gleichen Personen, die sich um die Verringerung der Lebensqualität sorgen?

Wichtig finde ich auch noch, dass  noch mehr Informationen zu Energiespar-Produkten (15 Prozent) oder gesetzliche Auflagen, beispielsweise zur Gebäudesanierung oder Steuerpflicht (13 Prozent), nur auf wenig Interesse stoßen.

Energieeffizienz muss attraktiver werden für Verbraucher

Energieeffizienz muss daher so attraktiv gemacht werden, dass man freiwillig investiert. Energieeffizienz muss zu einem Gewinn der persönlichen Lebensqualität führen, dann wird vielleicht sogar die Frage nach der Amortisationszeit zweitrangig. Ok, jetzt fange ich an zu träumen.

Die Umfrage zeigt für mich auch, dass immer noch die falschen Bereiche im Mittelpunkt stehen. Die Beleuchtung bietet mit LED-Technik Einsparpotentiale, keine Frage, aber trägt nur zu einem kleinen Teil des Energieverbrauchs im Haushalt bei. Es ist also weiterhin Aufklärungsarbeit über die großen Energieverbraucher notwendig.

Über Andreas Kühl

Energieblogger aus Leidenschaft mit großem Faible vor allem für effiziente Energienutzung im Strom- und Wärmebereich. Aber auch die kostenlose Energie, die uns die Natur zur Verfügung stellt ist faszinierend und Herausforderung zugleich.

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