Während unserer Woche haben wir nicht nur die Sehenswürdigkeiten in Porto erkundet, sondern auch die eine oder andere kulinarische Spezialität. Essen in Porto gehört einfach dazu. Vor dem Abflug habe ich mit Porto lediglich den Portwein verbunden. Jedoch bietet Porto eine Menge Möglichkeiten zum Essen und Trinken wie Markthallen, Restaurants, Cafes und Imbisse. Über zwei Markthallen habe ich mich im Vorfeld kundig gemacht und diese haben wir auch ganz gezielt aufgesucht. Alles andere haben wir mehr oder weniger dem Zufall überlassen.
Markthallen in Porto
Besonders gespannt bin ich auf die Markthallen in Porto. In den Markthallen hoffe ich eine besondere Delikatesse zu entdecken: Percebes. Beim letzten Besuch in Lissabon haben wir die Entenmuscheln probiert und die Delikatesse lieben gelernt.
Mercado Bom Sucesso
Der Mercado Bom Sucesso liegt in der Nähe von der Casa da Musica. In der ursprünglichen Markthalle befindet sich eine Vielzahl von Essenständen. Von der Galerie haben wir einen schönen Überblick. Das Angebot reicht von Fleisch bis Fisch. Wer möchte kann Herzhaft essen oder was Süßes genießen. Hier gibt es alles.
Mein Augenmerk gilt den Meeresfrüchten. An einem Stand werde ich fündig. In der Vitrine erblicke ich verschiedene Meeresfrüchtplatten. Ich staune nicht schlecht als ich lese, dass eine Platte um die 20 Euro kostet. Als wir in Lissabon waren, gab es solche Platten in den Restaurants ab 80 Euro aufwärts. Dabei war aber nicht so viel auf einer Platte.
Vorspeisen im Bom Successo
Ich habe nicht so einen großen Hunger. Neben den vorbereiteten Platten entdecke ich daneben meine Percebes. Die Entenmuscheln sehen nicht gerade optisch wie ein Leckerbissen aus. Die Ernte der Entenmuscheln ist recht schwierig. Je wilder das Meer bzw. die Brandung desto dicker sind die Stiele und die eigentliche Meeresfrucht. An der Küste von Portugal gibt es Percebes. Die Stiele der Entenmuscheln werden in Salzwasser gekocht. Darüber kommt dann noch etwas Salz. Zum Essen dreht man am Stiel und zieht danach daran. Damit kommt die eigentlich Meeresfrucht heraus.
Für diese Portion habe ich 3,90 Euro bezahlt. Beim letzten Mal in Lissabon in einem normalen Restaurant haben wir fast 50 Euro bezahlt. Das Glas Weißwein dazu kostet 1,90 Euro. Ich genieße beides zusammen.
Während ich die Percebes genieße fallen mir noch die Austern auf. Ich kann nicht widerstehen. Der Besitzer des Stands freut sich, dass es mir so gut schmeckt. Ich hole mir noch eine Auster.
Die Auster kostet 1,90 Euro. Sie ist frisch und schmeckt mir sehr gut.
Hauptspeisen im Bom Mercado
Alle Speisen werden frisch zubereitet und wir können zusehen. Uns fällt das Risotto ins Auge. Passt ja eigentlich nicht zu Porto. Aber beim Zusehen haben wir Appetit darauf bekommen. Es sieht nicht nur optisch gut aus, sondern es schmeckt auch hervorragend.
Optisch hat uns auch das Couscous gefallen, das frisch zubereitet wurde. Das haben wir dann auch gleich noch genommen. Der Couscous besteht aus Lachs und Gemüse.
Es gibt eine große Auswahl. Gibt auch viel Fleisch und Wurst. Der Schinken sieht toll aus. Aber auch Pizza haben wir entdeckt.
Der Mercado Bom Sucesso ist von 10:00 bis 23:00 Uhr geöffnet. Rund um die Mittagszeit ist sehr viel los. Angestellte aus der Umgebung scheinen hier ihre Mittagspause zu verbringen. Die Markthalle ist mit der Metro leicht und schnell erreichbar. Haltestelle ist Casa da Musica.
Tipp: Casa da Musica mit einem Besuch und Essen im Mercado verbinden. Die Mittagszeit möglichst vermeiden.
Mercado in Matosinhos
Eine weitere Markthalle gibt es in Matosinhos wenige Meter vom Meer entfernt. Im Gegensatz zum Bom Sucesso ist es noch ein richtiger Markt Hier wird morgens der frische Fisch angeliefert. Wir kommen leider schon fast zu spät. Vieles ist schon verkauft. Man sagt uns, dass wir wirklich sehr früh hier sein müssen. In der unteren Etage wird Fisch verkauft und in der Galerie Gemüse.
Die Markthalle ist aber auch so einen Besuch wert. Das Gebäude in moderner Architektur wurde 1952 eingeweiht und steht seit 2013 unter Denkmalschutz. Ein wenig vom Fisch können wir dann doch noch entdecken.
Den Mercado in Matosinhos kann man leicht mit der Metro erreichen oder mit dem Bus 500. Beide Haltestellen befinden sich direkt vor der Markthalle.
Tipp: Man kann auch den Fisch und die Meeresfrüchte hier frisch kaufen und damit zum Restaurant in der Markthalle gehen und dort den frischen Fang zubereiten lassen. Das haben wir jedoch nicht ausprobiert.
Restaurant Vinhas D'Alho
Bei den Restaurants haben wir einfach vor Ort geschaut, was uns zusagt. Per Zufall sind wir nach einem Nachmittag am Meer bei der Haltestelle Sao Francisco ausgestiegen und direkt zum Douro gegangen. Dort liegen direkt am Douro einige Restaurants. Auf dem schmalen Weg stehen auch einige Tische direkt an der Mauer mit Blick auf den Fluss. das Restaurant Vinhas d'Alho macht einen sehr guten Eindruck auf uns. Zwischen den Tischen stehen einzelne Feuer. Wir haben Glück und ergattern einen Tisch draußen.
Beim Blick in die Karte entdecke ich den Octopus. Darauf habe ich Appetit. Ich mag das Wort Octopus lieber als Krake. Der gegrillte Octopus wird auf grünem Gemüse serviert. Der Octopus ist perfekt zubereitet. Weich und bissig.
Als weiteres Essen wählen wir Tripas a moda do Porto. Tripas sind Kutteln nach Porto-Art zubereitet. Das portugiesische Nationalgericht ist schon über 600 Jahre alt. Diese Nationalspeise besteht aus Kutteln, Wurst, Speck und weißen Bohnen. Sehr schmackhaft und deftig. Kutteln sind eigentlich nichts für mich, doch diese Speise schmeckt sehr gut.
Zum Schluss bestelle ich mir noch einen Portwein. Ich bestelle einen 10 Jahre alten Tawny. Es ist wunderschön diesen Portwein mit Blick auf den Douro und das beleuchtete Nonnenkloster zu trinken. Es ist der Abschluss von einem perfekten Tag.
Es gibt auf beiden Seiten des Douro viele Restaurants direkt am Fluss. Uns hat dieses Restaurant am Besten gefallen. Es lag sicher auch daran, dass es etwas Abseits lag. Damit gingen nicht ständig Menschen an dem Restaurant bzw. den Tischen vorbei.
Francesinha - Essen in Porto
Francesinha ist neben Tripas eine weitere Spezialität, die aus Porto stammt. Die wörtliche Übersetzung ist kleine Französin. Es ist die portugiesische Version eines Sandwiches. Die Francesinha wird in vielen Restaurants und Imbissen angeboten. Die Francesinha besteht aus mehreren Schichten Toastbrot. Dazwischen befindet sich Kochschinken und Linguica. Linguica ist ähnlich wie Chorizo. Eine deftige Wurst. das ganze wird dann mit geschmolzenen Käse überbacken. Dazu kommt noch eine Sauce aus Tomaten, Bier und Senf. So eine Francesinha macht unheimlich satt.
Tipp: Du solltest eine Francesinha unbedingt probieren. Die beste Francesinha soll es im Cafe Santiago geben. Diese befindet sich in der Rua de Passos Manuel 226.
Eisspezialitäten im Eiscafe Amorino
Das Eiscafe Amorino bietet Eis in Form einer Rose. Ein breites Angebot an Eissorten steht zur Auswahl. Die Rose besteht aus 3 verschiedenen Sorten Eis. Wir wählen Erdbeere, Haselnuss und Mango. Die Schichten der Blüte werden nacheinander auf der Eiswaffel angebracht. Sieht die Rose aus Eis nicht wunderschön aus? Das Eis ist übrigens sehr lecker.
Tipp: Das Eiscafe Amorino liegt direkt neben der Livraria Lello. Nach dem Besuch kannst du im Eiscafe eine Rose kaufen.
Cafe Majestic
Sehr bekannt ist das Cafe Majestic in Porto. Das Cafe stammt aus der Spätzeit der Belle Epoque und wurde 1921 eröffnet. Das Haus steht unter Denkmalschutz und befindet sich in der Einkaufsstrasse Rua de Santa Catarina.
In früheren Zeiten verkehrten in dem Cafe sehr viele Intellektuelle. In jüngster Vergangenheit war die Autorin J.K. Rowling hier und schrieb in dem Cafe die ersten Kapitel von Harry Potter. Heutzutage ist das Cafe eine Touristenattraktion. Das Highlight ist der Jugendstil-Spiegelsaal, die Kronleuchter und die vielzähligen Verzierungen.
Tipp: Besuch im Cafe mit der Kirche Capela das Armas kombinieren. Bei hohen Andrang muss man vor dem Cafe auf einen freien Tisch warten. Mir waren im Cafe die Preise zu hoch. Ein Espresso kostet im Cafe 5,00 Euro.
Ich bin kein Liebhaber von Fast Food. Jedoch ist der McDonalds in dem Prachtboulevard Avenida dos Aliados schon etwas besonderes. In der Avenida dos Aliados befinden sich wunderschöne Gebäude aus der Gründerzeit. Darunter auch das Gebäude in dem sich nun dieser McDonalds befindet.
Nicht von Außen ist der McDonalds etwas besonderes sondern auch die Inneneinrichtung ist einzigartig. Ich vermute, dass es der schönste McDonalds auf der Welt ist.
Tipp: Den Prachtboulevard Avenida dos Aliados mit dem Rathaus besichtigen und dabei einen Blick in den McDonalds werfen.
Cafe Bar Praio dos Ingleses
Portugal hat auch einige Kilometer am Atlantik. Von Porto sind es nur wenige Minuten an das Meer. Zwischen Foz do Douro und Matosinhos laden entlang der Uferpromenade einige Cafes, Bars und Restaurants zum Besuch ein. Ich liebe es am Meer zu sitzen. Noch besser ist es natürlich mit einem kühlen Bier. Im Cafe Bar Praio dos Ingeleses kann ich das perfekt genießen.
In der Cafe Bar Praio dos Ingleses verbringen wir einige schöne Stunden. Dabei bekommen wir auch Hunger. Wir bestellen einen Salat und ein Steak. Wir sind positiv überrascht. Auch die Preise halten sich in einem vernünftigen Rahmen.
Tipp: Mit der Straßenbahn bis zum Foz do Douro. Von dort einen Abstecher zum Leuchtturm Farol das Felgueiras und danach entlang der Strandpromenade spazieren. Stopp in einem Cafe oder Bar einlegen und den Sonnenuntergang genießen. Mit dem Bus 500 nach Porto zurück
Unsere Ferienwohnung in Porto
Neben Essen in Porto ist auch die Übernachtung wichtig. Wir stellen uns oft die Frage: Hotel oder Ferienwohnung. Wir haben gute Erfahrungen mit Ferienwohnungen gemacht. Vor allem, wenn man mehrere Tage an einem Ort ist, finde ich das Vorteilhaft. Wir haben eine Ferienwohnung östlich von der Altstadt.
Von dem schmalen Balkon blicken wir auf den Douro und die Ponte Luis. Unser Motto Zimmer mit Aussicht ist erfüllt. Die Lage gefällt uns sehr. Das waren unsere Kriterien bei der Auswahl.
Das Schlafzimmer ist hell und das Bett bequem. An der Wand hängt ein Bild in Anlehnung an Star Wars.
Zum Essen sind wir in der Stadt unterwegs, aber gönnen uns auch ruhige Abende in der Ferienwohnung. Auf dem Bild an der Wand steht: „Porto ist nicht ein Platz, es ist ein Gefühl". Wir kaufen hierfür Salat, Fleisch und Rotwein ein.
Wir fühlen uns in der Ferienwohnung sehr wohl.
Hotel Infante Sagres
Natürlich gib es in Porto auch eine Vielzahl von Hotels. Bei unsern Rundgängen in Porto sind wir auch beim Hotel Infante Sagres vorbeigekommen. Das Hotel hat unsere Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Das 5-Sterne-Hotel gehört zu den Small Luxury Hotels of the World. Wir werfen einen Blick hinein. Die Lobby gibt einen Eindruck von dem historischen Gebäude.
Alles sieht sehr stimmig aus. Der Aufgang zu den Zimmern von der Lobby besitzt sehr schöne Fenster.
Das Angebot an Hotels ist breit gefächert. Für jeden Geldbeutel ist etwas dabei.
Meine Tipps zu Essen in Porto
- Wir haben in den Restaurants die Erfahrung gemacht, dass man zu Beginn einige Vorspeisen am Tisch gezeigt bekommt. Diese sehen sehr gut aus. Diese sind aber nicht kostenlos. Wer diese also nimmt, findet die Vorspeisen auch auf der Rechnung wieder.
- Auf beiden Seiten des Douro liegen viele Restaurants, Bars und Cafes. Auch einige Imbisse gibt es. Am Besten entlang gehen, schauen wer welche Speisen hat. Wir schauen auch immer, in welchen Restaurants sitzen Einheimische. Diese bevorzugen wir.
- Unbedingt die Markthallen besuchen. Im Mercado Bom Successo kann man sehr günstig essen. Du kannst auch verschiedene Kleinigkeiten auswählen und hast somit eine Vielzahl an typischen, portugiesischen Essen zum Probieren.
- Die Francesinha wird in vielen Imbissen und Restaurants angeboten. Einfach einmal probieren.
- Zum Entspannen und einen Drink ans Meer fahren. Tut einfach auch sehr gut.
- Das Angebot an Ferienwohnungen und Hotels ist vielfältig. Direkt in der Altstadt ist es etwas teurer. Wir haben direkt neben der Altstadt gewohnt.
Seit über 30 Jahren auf der Welt unterwegs. Ich liebe Individualreisen und auch den Komfort und Luxus in der Zwischenzeit. Vom Backpacker zum Flashpacker. Meine bevorzugte Reiserichtung ist Asien. Hinzu kommen Reisen in Europa mit vielen Wochenendtrips.