Denjenigen unter euch, die meinen Blog in den letzten Wochen während meines Caminos verfolgt haben, dürfte mein kleiner gelber Begleiter aufgefallen sein, der sich sehr gerne auf Fotos mit isotonischen Getränken und Rebensaft, aber auch auf Strandbilder gemogelt hat. Erstaunlicherweise gab es keinen einzigen Kommentar, in dem nach ihm gefragt wurde, umso öfter wurde ich aber nun, da ich zwischenzeitlich zu Hause bin auf ihn angesprochen. Aus diesem und einem weiteren Grund habe ich mich entschlossen, ihm einen eigenen Beitrag zu widmen.
Darf ich vorstellen: Der etwas schreckhafte Minion Tim!
Von meinen Kollegen habe ich zu meinem Geburtstag ein Riesen-Überraschungsei geschenkt bekommen – und so kam Tim auf diese Welt. Er ist ein kleines Büro-Maskottchen geworden und jedes Mal, wenn wir nicht weiter wissen, stellen wir die wichtigste aller Fragen: „Was würde Tim tun?“. Während eines wirren Gedankens kam ich auf die Idee, Tim mit auf meinen Camino de la Costa zu nehmen und alle waren hellauf begeistert. Als einer unserer Azubis direkt versprach, jedes Mal meine Beiträge zu kommentieren, wenn ich ein Bild mit Tim veröffentliche, war der Plan geboren. Nun sind wir mal ehrlich: Er hat sein Versprechen nicht zu 100% gehalten, aber es machte einfach Spaß, Minion über den Camino reisen zu lassen. Als ich meine Camino Family gefunden hatte, war auch diese schnell Feuer und Flamme für Minion Tim und hat mich öfter an das Bild mit ihm erinnert als ich selbst daran denken konnte.
Mein letztes Bild von Tim in Poó de Llanes
" data-orig-size="800,1067" />Aufgrund der Bilder möchte man meinen, Tim wäre den weltlichen Freuden so gar nicht abgeneigt und dem ist absolut auch so! Er hat schließlich 360 km in einer kleinen, warmen und dunklen Tasche verbracht und durfte nur ab und an mal ein wenig frische Luft schnappen. Da sei ihm das Bier und der Wein auch vergönnt.
Tim hat in diesen 2 1/2 Wochen, die er mit mir unterwegs war, einen nicht unerheblichen Bekanntheitsgrad erlangt. Nicht nur, dass er auf den Fotos in diesem Jakobsweg-Blog fast öfter zu sehen ist als die Fab3, der innerste Kern meiner Camino-Family und von diesen ebensooft hervorgeholt und belächelt wurde, auch andere Pilger aus der ganzen Welt wollten Fotos von oder mit ihm.
Selbst die kurzen Begegnungen, die ich auf dem Camino erlebt habe, wurden oft mit einem „Darf ich noch schnell ein Bild von Tim machen?“ beendet. Tim ist nun halt berühmt!
Als die Fab3 ihren letzten gemeinsamen Abend zusammen verbrachten und die Planung für das baldige Wiedersehen in Santiago de Compostela weiter vertieft wurde, haben wir einen weiteren Beschluss gefasst. Den Staffelstab vom Strand, an dem Gert ein unfreiwilliges Bad genommen hat und Minion Tim sollten weiter auf dem Camino wandeln und in Santiago aufeinander treffen. Den Staffelstab hat Gert mit auf den Primitivo genommen, er wird bei unserem Wiedersehen in Finisterre verbrannt.
Tim dagegen ist in die Tasche von Klarina gewandert, mogelt sich von nun an auf ihre Bilder und begleitet sie auf dem Camino del Norte, bis sie kurz vor Santiago de Compostela wieder mit Gert zusammentrifft. Tim wird demnach mehr von diesem Küstenweg sehen als ich. Ich freue mich für ihn und auf ihn.
Seine Fangemeinde wächst derweil von Tag zu Tag, sodass es mittlerweile sogar eine Facebook-Page gibt, auf der wir ein bißchen mit ihm auf Reisen gehen können. Ihr möchtet auch sehen, wie es Tim gerade geht? Dann schaut mal hier vorbei (Klick auf das Bild):
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