Beim ersten Kiosk in Frankreich muss ich dann nicht einmal einen Parkplatz suchen. Das Geschäft gibt es nicht mehr – so lange war ich schon nicht mehr hier. Am zweiten viele Kilometer landeinwärts gab es dann zwar Platz für mein Auto direkt vor der Tür, dafür aber keine Ausgabe mehr. „Plus de Charlie“, die Verkäuferin kam gerade mit dem Zettel zum Eingang und sah mich verwirrt an, weil ich schon daran scheitere, einen Sinn in diesen drei Wörtern zu finden. Und so einer will die neue Charlie lesen? Heißt denn „plus“ nicht „mehr“ – „Mehr von Charlie“? Nein, es gibt keine mehr.
Wenigstens eine sah ich dann zum ersten Mal, als sie ein alter Mann in einem Laden in Thionville kauft und sie beim Portemonnaie-in-die-Hosentasche-stecken ganz schön mutig auf dem Tresen liegen lässt, während um ihn herum eine handvoll missbilligender Menschen stehen und ihre Gesichter verziehen, Gesichter, die ich schon von einem anderen Kiosk her kenne. Und wir sollten uns alle noch einmal begegnen. Denn Charlies gibt es nirgendwo mehr.
Und warum? Die Erklärung lieferte der Verkäufer eines anderen Ladens in einem Shoppingcenter, der erst um 8.30 Uhr öffnete. Mir – und der ganzen Schlange – rief er entgegen, womit wir alle mit der Nase am Eingangsrolladen schon gar nicht mehr gerechnet hatten, nämlich dass alle durch die kleinen Gucklöcher freudig grün herausstrahlenden Exemplare schon reserviert seien. Ich drehte mich um, und mein Hintermann grinste mir entgegen.
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