Wo führt das hin, Whattaf**k?

Wo führt das hin, Whattaf**k?

Seit dem «vaffanculo» – dem ersten richtig üblen Schimpfwort, das unsere Buben vom Kindergarten mit nach Hause genommen haben – sind einige Jahre vergangen. Ich hatte damals schon berichtet, dass mich das zwar für einen Moment sprachlos zurückliess, aber im Grunde genommen nicht wirklich überraschte. Ich wusste ja, dass man irgendwann den Kontrollverlust in Sachen Sprache zu spüren bekommen würde.

Schon fast niedlich erscheinen mir heute die damals als «recht heavy» betrachteten Ausdrücke wie «Scheisse», «Arschloch» oder «Whattafuck». Dabei war das alles noch Pipifax, verglichen mit den Kraftausdrücken, mit denen sie heute um sich werfen. Unsere Buben sind auch längst nicht die Einzigen. Dies sage ich jetzt auch nicht, um die beiden und mich als Erzieherin rauszunehmen, ganz und gar nicht. Ich sage das, weil mich diese allgemeine Sprachentwicklung mehr als nur irritiert.

Gemäss Psychologen und Sprachforschern gehören sprachliche Entgleisungen bei Kindern und Jugendlichen zur Entwicklung dazu, und wenn sie dann ihre «Selbstfindungs- und Abgrenzungsphase» hinter sich haben, mässige sich ihre Ausdrucksweise wieder.

Doch das Gegenteil ist in unserer Gesellschaft der Fall: Fluch- und Schimpfwörter sowie obszöne Kraftausdrücke werden heute inflationär verwendet und verharmlost – auch von längst Erwachsenen. «Mongo», «Hure», «Schlappschwanz» – diese und andere üble Beschimpfungen – haben gemäss «20 Minuten» in den letzten Jahren in der Schweiz stark zugenommen.

Wo führt das hin? Ich sage euch, wohin: zum Beispiel zu Kleidern, die Namen wie Pimmel, Glitzermuschi oder Perverser tragen und derzeit in der Schweiz der Renner sind. Aber dazu nächste Woche mehr . . . Ich bin jetzt nämlich vollends sprachlos.

immer mittwochs im Tagblatt der Stadt Zürich

Was denkt ihr gerade? Wohin führt das alles noch aus eurer Sicht?

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