Die Frauen in Recife / Pernambuco haben ein anderes Mittel um sich zu wehren. Im Stadtteil Córrego do Euclides hat eine Gruppe, die sich “Frauengruppe feminine Bürgerschaft (Cidadania Feminina)” nennt, das Pfeifen als Möglichkeit der Verteidigung gegen Gewalt entdeckt. Sie hat an alle Frauen des Viertels Pfeifen verteilt und wenn eine von ihnen sich einem Gewaltangriff ausgesetzt sieht oder Gewalt an anderen beobachten, dann wird gepfiffen und alle Frauen des Viertels fangen ebenfalls an zu pfeifen. Abgesehen davon, dass sie damit Alarm geben, verunsichern sie den Angreifer, eilen dem Opfer zu Hilfe und gewinnen so wertvolle Zeit, um die Polizei zu alarmieren. “Wenn ich das Gefühl habe mich in einer Situation der Gewalt zu befinden, beginne ich Lärm zu machen. Der Lärm gibt den Anstoß, dass andere Frauen auch anfangen Lärm zu machen, damit der Aggressor sofort das Weite sucht”, erklärt die Leiterin der “Cidadania Feminina” Rejane Pereira und macht darauf aufmerksam, dass es das Ziel ihrer Organisation sei, für die ganze Gesellschaft klar zu machen, dass es eine Organisation von Frauen gibt, die in der Lage ist, in Situationen eines gewalttätigen Angriffs zu handeln.
Die Initiative war bereits so erfolgreich, dass sie von der UNO zur Kenntnis genommen und für den Kampf gegen die Gewalt gegen Frauen empfohlen wurde. Die Gruppe wurde 2001 von Frauen schwarzer Rasse gegründet. Sie haben ihre Aktivitäten inzwischen auf den ganzen brasilianischen Nordosten ausgeweitet und nennen diesen Zusammenschluss der Frauen das “Pfeif-Netzwerk”.
Informationsquelle
'Mídia tem responsabilidade', diz Secretaria de Políticas para Mulheres — Rede Brasil Atual
Dia de Luta pelo Fim da Violência Contra a Mulher