Wo du nicht bist, kann ich nicht sein
Gina Blaxill
cbt, 2013
7,99 €
978-3570308608
Rezensiert für:
buecherkinder.de
Jonathan ist der typische Nerd. Als er mit Freya zusammenkommt, verändert sich sein Leben und er weiß: Sie ist seine große Liebe. Aber diese endet abrupt, und während Jonathan sich mit einer Chatbekanntschaft tröstet, verschwindet Freya spurlos und Jonathan ist der Letzte, der sie gesehen hat …
Dieses Buch hat mich von Anfang an fasziniert, denn sein Cover wirkt wie ein großes Geheimnis und auch der Titel verspricht eine Mischung zwischen Liebe, Geheimnis und Tragödie.
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Jonathan ist der typische Nerd. Brille, Computerspieler, Musiker und anscheinend Frauenversteher. Er hat überhaupt kein Selbstbewusstsein, bis Freya ihn völlig umkrempelt. Umkrempeln ist schön und gut, aber deswegen fühlt er sich nicht gerade besser. Er ist der Junge, mit dem sich andere Jungs identifizieren können, wenn sie gerade in der: “Wer bin ich?” Phase sind. Und das Tolle daran: Jonathan macht einiges gut und macht einige Fehler und nie hebt irgendwer großartig den Zeigefinger. Das Leben ist der beste Lehrer.
Freya hingegen ist eine Art Lichtgestalt. Das typische Mädchen, das jeder mag und eigentlich möchte auch jeder Junge mit ihr zusammen sein. Und dann entscheidet sie sich für den Nerd. Was sich jetzt ein bisschen langweilig anhört, ist aber kein einfaches Liebesgedöns sondern eine Geschichte wie sie auch mir oder dir hätte passieren können.
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Es ist kein blutiger Thriller, den niemand mit offenen Augen lesen kann. Er hat eine unterschwellige Spannung, die dadurch kommt, dass der Leser erst mit Jonathan bei der Polizei sitzt. Wir wissen nichts und ahnen Böses. Später wird in einem sehr langen Rückblick gezeigt, wer Freya und Jonathan eigentlich sind, wie die Chatbekanntschaft da rein passt und warum eigentlich alles so gekommen ist.
Super fand ich die Zeitangaben, die es leichter machten zu wissen, wo ich gerade mit Jonathan oder Freya bin. Außerdem schreibt Gina Blaxill sehr gut. Immer auf dem Punkt, kein großes Gerede, aber es wird auch nicht zu viel verraten.
Es ist toll, wie sich nachher alles auflöst und sich Stück für Stück eine gute Geschichte ergibt, die auch ein bisschen mit Stalkern zu tun hat und davor warnt, alleine nachts auf die Straße zu gehen.
Ich hatte zwar keine bösen Träume von diesem Thriller, fand aber seine Wendungen und seine Charakter richtig gut und empfehle Wo du nicht bist, kann ich nicht sein für jeden, der etwas Spannendes lesen möchte.
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London und Umland spielen hier eine Rolle. Dabei ist die große, böse Stadt fast schon sehr stereotyp gezeichnet. Das hat mir nicht gut gefallen, denn auch auf dem “Land” gibt es böse Menschen.
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Ich schwärme für den Titel, der mir im deutschen wirklich sehr, sehr gut gefällt. Und auch das verwunschene Cover ist großartig. Ein Wort zum Preis – für diese gute Geschichte ein wirkliches Schnäppchen.
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Ich vergebe fünf Bücherpunkte für einen gelungenen Jugendthriller.
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