صورت قريه يمنيه وقلت اليمن اكيد هذا واحد من السياح, sagen sie hier, im Land, in dem die Dämonen wohnen, eine ungastliche Region voll rätselhafter Rituale, Traditionen und Gebräuche, die Besucher an die der "Fremen" erinnert, die den ausgedachten Wüstenplaneten Dune in Frank Herbert Buchreihe bewohnen. der Jemen, durch das Verschicken einiger Sprengstoffpakete einmal mehr ins Augenmerk der Weltöffentlichkeit geraten, ist das jüngste Land der Welt: Mehr als die Hälfte der heutigen Bevölkerung ist unter 15 Jahre alt, mehr als die Hälfte dieser Hälfte ist männlich und wird in den kommenden Jahrzehnten zu Millionen
nach Beschäftigung suchen.
Zwischen den kahlen Gipfeln der Dreitausender um Sanaa und den glühend heißen Tälern, die hier Wadi genannt werden, werden sie keine Jobs und keine Zukunft finden. der Jemen ist eine Stammesgesellschaft, die vom Islam geprägt ist, sich aber noch mehr an vorzeitlichen Sitten und Gebräuchen orientiert, die nirgends sonst existieren. Den halben Tag ist das halbe Land betäubt vom Qat, den Blättern eines Strauches, die als Volksdroge konsumiert werden. Ein ganzer Wirtschaftszweig bestellt Felder, die dringend für den Anbau von Getreide gebraucht würden, um die legale Droge anzubauen. Der Markt ist rieisg: Kaum ist es Mittag geworden, schwärmen die Männer aus, sich ihre Tagesportion Qat-Blätter zu besorgen. Die wird dann am Nachmittag allmählich zerkaut und in der Backe verstaut, die Blicke werden leer, alle Tätigkeit erstirbt allmählich, außer lindem Geschwätz in durchweg männlichen Teerunden passiert nichts mehr.
Qat richtet das Land zugrunde, ist aber eine Tradition, die sich die Jemeniten sowenig nehmen lassen wie das Tragen des "Janbíya", eines gigantischen Dolches aus Kuchenblech, der als Männlichkeitssymbol in Bauchhöhe im Gürtel steckt. Statussymbole sind, hier, wo kaum jemand etwas hat, auf dass er stolz sein könnte, von großem Wert. Außerhalb der Städte, in denen das Mitführen von Waffen verboten ist, tragen noch immer viele Männer ihre Kalaschnikow, meist alte, klapprige Modelle, draußen in den Bergen gibt es zuweilen auch spontane Schießübungen von einem Berg zum anderen, bei kaum einer Hochzeitsparty geht es ohne Verletzte oder sogar Tote ab.
Die Stammesgesellschaft aber regelt Kollateralschäden nach altem Brauch. Es braucht keinen Staat, kein Gesetz. Als ein Europäer, als Entwicklungshelfer samt seiner Familie im Land, bei einem Verkehrsunfall einen älteren Mann anfuhr, weil der spontan und ohne um sich zu schauen auf die Straße getreten und direkt in sein Auto gelaufen war, holte die Familie des Opfers nicht etwa die Polizei. Nein, eine Delegation der führenden Männer begab sich zum Täter selbst, um mit ihm eine Auslösung aus der eigentlich verpflichtenden Blutrache zu verhandeln. Da es sich bei dem Opfer um einen älteren Mann von geringem wirtschaftlichen Wert handelte , reichte es, 5000 US-Dollar zu zahlen, um der zwangsläufigen Ermordung eines eigenen Familienmitglieds zu entgehen. Ein jüngerer Mann hätte mehr gekostet, ein Kind hingegen wieder weniger, eine Frau wäre, je nach Alter und Erhaltungszustand, noch günstiger gekommen.