Wo dicke Singles mit Barbies spielen
Weil wir Deutschen offenbar so gern in Schubladen denken und leben, werden natürlich auch die Liebe-Suchenden in solche gequetscht. Sat.1 und Britt Hagedorn tun das auch und verkuppeln nun am Sonntagvorabend pummmelige Singles unter dem Titel Schwer verliebt. Was eine nette Adaption der RTL-Konkurrenz Bauer sucht Frau hätte werden können, entpuppt sich als ärgerliche, bisweilen sogar schmerzhafte Zeitverschwendung – mit gigantischem Fremdschämfaktor. Dieser ist so groß, dass er jeden Ansatz von Unterhaltungswert im Keim erstickt.
Wer gedacht hatte, nach Schwiegertochter gesuchtmit Vera Int-Veen könne es für die TV-Zuschauer nicht mehr schlimmer werden, die Kandidatenauswahl nicht noch fragwürdiger sein, hatte Sat.1 nicht auf der Rechnung. Es ist schon erschreckend, mit welcher Zielsicherheit der Sender nicht einfach nur sehr spezielle Kandidatentypen ausgesucht hat, sondern ganz offensichtlich Kandidaten mit erheblichen sozialen und geistigen Defiziten.
Sarah möchte endlich auch mal Sex haben
Erstes Beispiel: Kandidatin Sarah. Die 27-Jährige sammelt Barbie-Puppen und ist angeblich gelernte Hauswirtschafterin. Aber schon mit dem Eieraufschlagen fürs Kuchenbacken ist Sarah überfordert. Für die von Sat.1 arragierte «Liebeswoche» bei sich zu Hause hat sie Bernd und Dirk eingeladen.
Der Kuchen ist nicht fertig, Dirk musste eine halbe Stunde auf Sarah warten, und Bernd wird von ihr mit den Worten begrüßt: «Scheiße, bist du groß.» Ja, Sarah. Es freut mich auch, dich kennen zu lernen. Das Wichtigste für Sarah sind ihre Barbie-Puppen. 160 hat sie. Überall in der Wohnung sitzen sie. Für ihren Männerbesuch hat sich die 27-Jährige extra nach dem Vorbild ihrer Lieblingspuppe geschminkt.
Die beiden Herren sitzen auf dem Sofa, zum Kuchen gibt es Cola aus den guten Porzellantassen. Sarah will keine Zeit verlieren und führt Bernd und Dirk in ihr Zimmer – natürlich auch voll mit Barbies. Und zu jeder hat Sarah eine eigene Geschichte entsponnen. Sogar ein schwules Pärchen ist dabei. Und dann geht’s ans Eingemachte.
Sarah zeigt ihrem Besuch ihr Zeichenheft. Darin malt die 27-Jährige die Bildergeschichten zu ihren Puppen. Alles garantiert nicht jugendfrei. Bernd und Dirk wundern sich zum Beispiel sehr über Barbies Lieblingsstellung beim Sex. Gleich darauf spricht Sarah in die Sat.1-Kamera: «Ich hätte auch gerne mal Sex mit Bernd und Dirk, wenn sie wollen.»
Erik will eine fromme Frau mit Auto
Zweites Beispiel: Kandidat Erik. Für den 47-Jährigen kommt sein christlicher Glaube an erster Stelle. Die Frau, die er sucht, sollte auch religiös sein und – ganz wichtig – ein Auto haben. Führerschein und Pkw sind für Erik, der unter Schnappatmung leidet, ein Muss bei der Auswahl seiner Frauen. Und so will er gleich zu Beginn von den Damen wissen, ob ihnen ein motorisiertes Gefährt zur Verfügung steht. Er selbst hat übrigens kein eigenes Auto.
Zu dumm nur, dass weder Kandidatin Sylvia noch Gabi ein Auto besitzen. Sie haben nicht mal einen Führerschein. Allerdings war die 57-jährige Sylvia schon vorher aus dem Rennen. Zum einen mag sie keine grüne Götterspeise – Eriks Leibgericht. Zum anderen ist sie alles andere als fromm, nämlich Erotik-Autorin.
Übrigens: So übermäßig pummelig, wie Sat.1 angekündigt hat, sind viele der Kandidaten bei Schwer verliebt gar nicht. Aber es musste ja auf Biegen und Brechen eine Schublade her. Bleibt nur zu hoffen, dass Sat.1 mit diesem Format einen schwergewichtigen Flop landet. Bei der Konkurrenz, die am Sonntagvorabend lauert, sollte dies verdientermaßen passieren.
Bestes Zitat: «Ich wusste gar nicht, dass Puppen auch schwul sein können.» (Kandidat Dirk, nachdem er die 160 Barbie-Puppen von Sarah und deren Geschichten gehört hatte.)
Sendung verpasst? Hier gibt’s die Folge zum Nachschauen.
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«Schwer verliebt» – Wo dicke Singles mit Barbies spielen
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