Um Serientäter und organisierte Täter als solche erkennen zu können, haben Ermittlungsbehörden eigentlich Methoden für den Informationsaustausch eingerichtet. Wir haben auch staatlich organisierte Internetüberwachung und die Vorratsdatenspeicherung. Aber die benutzt man offenbar nur, um bestehende Hypothesen, um nicht zu sagen: Vorurteile, zu unterfüttern.
Am liebsten arbeiten Landes- und Bundesbehörden aber immer noch regional bzw. für sich. Dass sie einander aber nicht einmal über eingesetzte Spitzel informieren, selbst wenn diese bundesweit und an exponierten Stellen agieren, war die Ursache, an der das NPD-Verbot scheiterte. Diesen Misstand bezeichnen die Behörden selbst als "Versagen".
Aus den Bankenskandalen in Berlin und Bayern wissen wir aber, dass Behörden ihr "Versagen" nur dann sehr früh einräumen, wenn Böseres im Busch ist. Dann will man tieferes Wühlen verhindern und sein Strafmaß mildern. In Berlin machte der britische, investigative Journalist Matthew Rose den Fall offensichtlich. Berliner Medien beeindruckte er damit nicht, die beteiligten Parteien übrigens auch nicht, es galt Begünstigte zu schützen.
Worin wird der "Skandal" bei den Serienmorden an türkischen und griechischen Imbißstubenbetreibern bestehen? Dass die Polizei die Täter nur in den Reihen der Opfer suchte? Dass sie bewusst und gezielt unwissend gehalten wurde? Dass Volker Bouffier sich mehr um den Schutz prominenter Steuerhinterzieher vor seinen Steuerfahndern kümmert, als um die Aufklärung rechtsextremistischer Serienmorde? Dass nicht der Verfassungsschutz die rechte Szene infiltriert hat, sondern umgekehrt? Dass wir eigentlich eine durchgehende Linie ziehen können: Vom Kapp-Putsch, Organisation Consul, Organisation Gehlen bis heute?
Ist das zu monströs gedacht und zu verschwörungstheoretisch? Gegenfrage: Welches Denken behinderte die Aufklärung des Mordes an Benno Ohnesorg in Richtung Stasi? Die Lenkung der Gedanken. Was und wer verhindert bis heute die Morde an Rohwedder und Herrhausen?
Merken wir, wie unsere Gedanken gelenkt werden? Die älteren Wessis unter uns erinnern sich noch an die Angstatmosphäre, die die Regierung Schmidt erzeugte, als die RAF Geiseln nahm und Funktionäre erschoss. Das galt als Terror, dabei waren die Normalbürger nie in Gefahr. Wie so häufig, wurde die Kritik oder Bedrohung einer kleinen, feinen Gruppe zu einer öffentlichen Angelegenheit aufgewertet. Die Westdeutschen danken Schmidt bis heute die "Rettung" aus der Gefahr, in der sie nie waren.
Weil sie eine solche Propaganda -seitens Täter oder seitens Ermittlungsbehörden- vermissten kamen die Staatsanwälte angeblich nicht auf die Idee, dass es sich bei den Serienmorden um rechte Terroristen handeln könnte. Ihnen fehlte die Terrorwirkung, im eigenen Wohnzimmer-muss man hinzufügen. Denn auf die Hinterbliebenen der Opfer hat der Terror schon gewirkt, wie wir am Sonntag bei Jauch erfuhren. Das bedrohte Opfer liest die Spuren genauer und versteht, der deutsche Staatsanwalt fragt die Hinterbliebenen nach einem schlechten Gewissen. Das ist deutsche Tradition.
Der Replay der Weimarer Republik hat eine Episode mehr bekommen. Es ändert sich doch weniger als man so denkt.
Am liebsten arbeiten Landes- und Bundesbehörden aber immer noch regional bzw. für sich. Dass sie einander aber nicht einmal über eingesetzte Spitzel informieren, selbst wenn diese bundesweit und an exponierten Stellen agieren, war die Ursache, an der das NPD-Verbot scheiterte. Diesen Misstand bezeichnen die Behörden selbst als "Versagen".
Aus den Bankenskandalen in Berlin und Bayern wissen wir aber, dass Behörden ihr "Versagen" nur dann sehr früh einräumen, wenn Böseres im Busch ist. Dann will man tieferes Wühlen verhindern und sein Strafmaß mildern. In Berlin machte der britische, investigative Journalist Matthew Rose den Fall offensichtlich. Berliner Medien beeindruckte er damit nicht, die beteiligten Parteien übrigens auch nicht, es galt Begünstigte zu schützen.
Worin wird der "Skandal" bei den Serienmorden an türkischen und griechischen Imbißstubenbetreibern bestehen? Dass die Polizei die Täter nur in den Reihen der Opfer suchte? Dass sie bewusst und gezielt unwissend gehalten wurde? Dass Volker Bouffier sich mehr um den Schutz prominenter Steuerhinterzieher vor seinen Steuerfahndern kümmert, als um die Aufklärung rechtsextremistischer Serienmorde? Dass nicht der Verfassungsschutz die rechte Szene infiltriert hat, sondern umgekehrt? Dass wir eigentlich eine durchgehende Linie ziehen können: Vom Kapp-Putsch, Organisation Consul, Organisation Gehlen bis heute?
Ist das zu monströs gedacht und zu verschwörungstheoretisch? Gegenfrage: Welches Denken behinderte die Aufklärung des Mordes an Benno Ohnesorg in Richtung Stasi? Die Lenkung der Gedanken. Was und wer verhindert bis heute die Morde an Rohwedder und Herrhausen?
Merken wir, wie unsere Gedanken gelenkt werden? Die älteren Wessis unter uns erinnern sich noch an die Angstatmosphäre, die die Regierung Schmidt erzeugte, als die RAF Geiseln nahm und Funktionäre erschoss. Das galt als Terror, dabei waren die Normalbürger nie in Gefahr. Wie so häufig, wurde die Kritik oder Bedrohung einer kleinen, feinen Gruppe zu einer öffentlichen Angelegenheit aufgewertet. Die Westdeutschen danken Schmidt bis heute die "Rettung" aus der Gefahr, in der sie nie waren.
Weil sie eine solche Propaganda -seitens Täter oder seitens Ermittlungsbehörden- vermissten kamen die Staatsanwälte angeblich nicht auf die Idee, dass es sich bei den Serienmorden um rechte Terroristen handeln könnte. Ihnen fehlte die Terrorwirkung, im eigenen Wohnzimmer-muss man hinzufügen. Denn auf die Hinterbliebenen der Opfer hat der Terror schon gewirkt, wie wir am Sonntag bei Jauch erfuhren. Das bedrohte Opfer liest die Spuren genauer und versteht, der deutsche Staatsanwalt fragt die Hinterbliebenen nach einem schlechten Gewissen. Das ist deutsche Tradition.
Der Replay der Weimarer Republik hat eine Episode mehr bekommen. Es ändert sich doch weniger als man so denkt.