Merkel will offensichtlich "ihre" D-Mark wieder haben. Kohls Politik hatte ja die schreckliche Folge, dass ihr die lang ersehnte Währung schon nach zwölf Jahren wieder weggenommen wurde.
Die Merkel-Propaganda gegen den Euro ist purer Rechtspopulismus. Besser könnte es die NPD auch nicht. Die da im Süden müssen künftig mit Sanktionen (deutsch: Strafe) rechnen, wenn sie nicht so sparen, wie Merkel das will. Die im Westen oder Norden (Beispiele: Irland und Belgien) natürlich auch.
Und der unverblümte Führungsanspruch, den auch Helmut Schmidt jetzt beim SPD-Parteitag zu recht geißelte, wirkt genau so, als wollte Deutschland jetzt mit internationalem Geld erreichen, was Hitlers Wehrmacht (Gott und der Anti-Hitler-Koalition sei es getrommelt und gepfiffen) kläglich misslungen ist.
Deutschland als Führer Europas, etwas Besseres natürlich als die anderen Völker. Dieser perverse rechtsradikale Traum wird durch die Sprüche und die Politik des Merkel-Regimes salonfähig. Und Splitter-Parteichef Rösler plappert, Eurobonds werde es mit dieser Regierung nicht geben. Und der als Zyniker hinreichend bekannte Wolfgang Schäuble meint, die deutsche Volkswirtschaft halte es nicht aus, für die Schulden der Euro-Partner gerade zu stehen.
Es ist schon erschütternd, wenn Kanzlerin, Wirtschafts- und Finanzminister von Wirtschaft nichts verstehen und nichts anderes tun, als am rechten Rand um Stimmen zu buhlen, deutschnationale Parolen in die Mikrophone zu heulen. Alle drei haben noch nicht gemerkt, dass die bösen "Über-ihre-Verhältnisse-Leber" in Irland oder Portugal, Belgien oder Italien die Menschen sind, die es erst möglich machen, dass der CDU/CSU/FDP-Traum vom Land der immer mehr Millionäre und Milliardäre Wahrheit werden konnte.
Die Millionen Arme in Deutschland? Uninteressant. Die wählen ohnehin nicht CDU/CSU/FDP. Da leistet man sich lieber einen "Mittelstand", dem man so lange einredet, 2000 Euro netto sei viel Geld und er sei ein Besserverdiener, bis er es glaubt und schon um seiner Seele willen CDU/CSU wählt. Die FDP, die zu Zeiten des Teams Westerwelle/Möllemann hemmungslos die NPD-Klientel umwarb, steht wie 1982 nach dem Sturz von Helmut Schmidt am Abgrund und muss sich wieder und dieses Mal womöglich auch in letzter Konsequenz zu recht, als "Fast Drei Prozent"-Partei veräppeln lassen.
Und wenn Europa genug hat von Herrscherin Merkel und ihrem Finanzgouverneur Schäuble, dann kommt vielleicht alles ganz anders. Wenn die anderen Euro-Staaten den unverschämt-arroganten Deutschen den Euro wegnehmen und ihnen viel Spaß mit der D-Mark wünschen, die Europäer außerhalb der deutschen Grenzen nicht mehr VW, Audi oder Mercedes, sondern Peugeot und Citroen, Fiat und Dacia, Renault und Alfa fahren und die Spanier Seat verstaatlichen und die Tschechen sich Skoda zurück holen, dann ist die D-Mark plötzlich nur noch 50 Pfennige wert und wenn die Deutschen weiter Südfrüchte essen wollen, dann müssen sie Schulden machen.
Und wenn ihnen keiner mehr etwas leiht, dann werden sie so vergeblich auf Solidarität hoffen, wie das Merkel-Regime jetzt solidarisch ist mit Griechenland - und mit etwas Glück gibt es zu Weihnachten aus den ehemaligen Partnerstädten für die verarmten Deutschen Pakete mit Apfelsinen...