6:30 Uhr
Der Wecker klingelt und ich stehe auf. Ich mache mich fertig, fülle die Brotdose des Großen und wecke dann die Kinder. Dass ich sie jetzt immer öfter morgens wecken muss, ist immer noch total ungewohnt für mich. Viele Jahre lang war vor allem der Große immer sehr sehr früh und vor uns wach. Wir frühstücken, die Kinder ziehen sich an und machen sich abmarschbereit.
7:30 Uhr
Der Papa kommt wie jeden Morgen zu uns und holt die Kinder ab. Leider hat die Kleine wiedermal einen emotionalen Meltdown beim Abschied und er verlässt mit einem schreienden und um sich schlagenden Kind, das sich keinen Schritt bewegt, und dem Großen, der pünktlich um 7:50 Uhr in der Schule sein muss und dem schon Tränen im Auge stehen, weil seine Schwester so fürchterlich wütet, das Haus. Es ist schrecklich. Als ich sie am Nachmittag frage, warum sie so außer sich war, sagt sie wie immer: "Weil ich wollte bei dir bleiben!" Solche Situationen hat man oft schon hinter sich, bevor man als Eltern überhaupt außer Haus geht.
8:00 Uhr
Ich verlasse ebenfalls die Wohnung und fahre zur Arbeit. An diesem Arbeitstag sitze ich ca. 1,5 h in einer Präsentation, da wir ein neues Programm einführen wollen und uns verschiedenste Programme zeigen lassen.
14:00 Uhr
Ich komme wieder zuhause an und hänge eine Maschine Wäsche auf, die ich programmiert habe und die fertig ist. Danach spüle ich endlich das Geschirr der letzten Tage ab, da unsere neue Geschirrspülmaschine nach einem Sicherungsausfall einen Fehler anzeigt, den ich nicht selbst beheben kann. Auf den Reparaturdienst muss ich nun mehr als eine Woche warten. Ätzend!
14:30 Uhr
Das Handy klingelt, auf dem Display erscheint die Schule des Großen. Ich kriege einen kleinen Herzkasper, weil ich seit seinem Unfall im Hort mit Folge Nasenbeinbruch immer an das Schlimmste denke. Aber seine Erzieherin wollte mir nur mitteilen, dass die Schnupperstunde der Fußball-AG heute ausfällt. Was gut zu wissen war, weil ich ihn eigentlich direkt vom Sportplatz abholen wollte.
15:00 Uhr
Ich habe mir etwas zu essen gemacht und sitze auf dem Sofa. Kurze Pause für's Essen und Social Media.
15:30 Uhr
Ich breche zur Schule auf und hole den Großen ab. Als wir die Schule verlassen, wirkt er schlapp und blass. Ich frage ihn, was er hat und ob ich ihn schnell nach Hause bringen und danach erst die Kleine abholen soll. Nein, er ist nur schlapp und er will mitkommen. Also auf zur Kita. Ich sehe aber, dass es ihm nicht gut geht. Da er selten kränkelt, merkt man sofort, wenn er nicht auf der Höhe ist. Morgens war noch nichts.
16:00 Uhr
Wir sind in der Kita der Kleinen angekommen. Da sie noch seelenruhig zu Ende malt, setze ich mich zu ihr und warte. Sie hat gerade einen unglaublichen Schub beim Malen gemacht und malt jetzt richtig schön und gut
16:30 Uhr
Wir verlassen die Kita und gehen zum Eis essen in unser Stamm-Cafè. Wegen eines miniklitzekleinen Anlasses bekommt die Kleine auf einmal schlechte Laune und wird total grätig. Sämtliche Angebote, Kompromisse und Beschwichtigungsversuche meinerseits scheitern. Sie weigert sich, vom Cafè loszugehen. Wir warten. Da ich sehe, dass es dem Großen nicht gut geht, möchte ich schnell nach Hause kommen und versuche, sie zum Aufstehen zu bewegen. Der arme Große muss warten und sich angiften lassen. Irgendwann darf ich sie endlich in den Fahrradkindersitz setzen; ihren Roller klappe ich zusammen und packe ihn ins Körbchen. Wir gehen nach Hause, sie motzt immer noch herum.
17:15 Uhr
Wir sind an unserem Wohnhaus angekommen und ich will schnell mit den Kindern nach oben. Wir schließen unsere Räder/ Roller an - und da fällt die Kleine mit ihrem Roller im Hausflur um. Das Geschrei ist groß, der neue Anlass wird genutzt, um wieder herumzuwüten. Zur Erinnerung: sie ist 5 1/4 Jahre alt (und erinnert mich in ihren Ausbrüchen an den Großen im Alter von 1,5 - 3,5 Jahren). Da ich sie absolut nicht zum Aufstehen und Hochkommen bewegen kann, MUSS ich mich jetzt erstmal um den Großen kümmern. Ich bringe ihn hoch in die Wohnung, setze ihn auf's Sofa, stelle ihm Essen und Trinken hin, messe Temperatur (nichts) und spreche kurz mit ihm. Er hat keine Schmerzen oder sonstiges, fühlt sich nur sehr schlapp. Er sieht angeschlagen aus. Im Hintergrund höre ich die Kleine im Hausflur schreien, aber es geht jetzt gerade nicht anders.
Ich weiß, dass die Kleine, wenn ich sie jetzt in die Wohnung bringe, dem Großen keine Ruhe gönnen wird. Deshalb frage ich ihn, ob es okay für ihn ist, wenn ich noch kurz mit der Kleinen etwas einkaufen gehe. Es ist okay und so verlasse ich die Wohnung wieder und gehe wieder runter zur wütenden Kleinen. Ich sage ihr, dass wir zusammen einkaufen gehen und wundersamerweise hört das Geschrei auf.
Wir gehen los und sie hat super gute Laune beim Einkaufen und auf dem Rückweg;-). Während ich selbst total traurig bin, dass ich mich nicht angemessen um mein angeschlagenes Kind kümmern kann, sondern nur um das (nun nicht mehr) wütende, aufmerksamkeitsheischende Kind kreise. Es sogar allein zuhause lasse, um es vor dem Geschwisterkind zu schützen. Keine schöne Situation im Elterndasein! Wir sind vielleicht 20 Minuten weg und mit dem Großen ist alles okay, als wir wiederkommen. Er hat sogar alle Snacks aufgegessen.
18:00 Uhr
Wir sind wieder zuhause, ich packe aus, mache Abendbrot, die Kinder essen, der Papa ruft kurz an, sie haben ihre Medienzeit und dann bringe ich sie ins Bett.
20:00 Uhr
Die Kinder schlafen. Ich muss noch einige Kleinigkeiten machen und einiges per WhatsApp mit dem Papa abstimmen. Zwischendurch meldet sich die Kleine nochmal, was ungewöhnlich für sie ist, weil ihr Bein weh tut. Ich massiere und sie schläft wieder ein. Ich schreibe dieses WMDEDGT und gehe wie meistens zu spät ins Bett.
Mehr #wmdedgt gibt es wie immer bei Frau Brüllen.
Mein letztes WMDEDGT? findet ihr hier.