Songea macht einen sehr fleißigen Eindruck, überall sind die Menschen bei der Arbeit, in den Läden wird alles Mögliche verkauft (inzwischen kann man sogar Computer bekommen und muss nicht mehr – wie noch vor drei Jahren – bis Dar es-Salaam fahren), auf der Straße alles Mögliche transportiert und am Straßenrand wird zwar nicht alles Mögliche, aber doch eine Menge hergestellt, vor allem gepolsterte Sitzgarnituren. Eine Schreinerei reiht sich an die andere, wobei jede Schreinerei nur aus einem Tisch besteht, auf dem mit ein paar Werkzeugen die Bretter bearbeitet werden. Stolz werden dann die prächtig gepolsterten Produkte ausgestellt (Foto unten). Ich frage mich immer, ob es dafür wirklich genug Kunden gibt. Und ich frage mich, ob eine chinesische Fabrik wohl die zehn-, die hundert- oder die tausendfache Menge herstellt – pro Arbeiter natürlich. Und wovon soll der Mann leben, der ebenfalls am Straßenrand Suppenkellen und Schaumlöffel hämmert ? Wenn er mit chinesischen Billigwaren konkurrieren will, kann er eigentlich gar nicht genug verdienen, um zu leben. Die ganze Geschäftigkeit von Songea kommt mir vor wie ein Auto, das im ersten Gang 50 fährt – hohe Drehzahl, viel Fleiß, aber wenig Effekt. So ist immer noch die Landwirtschaft die Haupterwerbsquelle der Region.