Am 12. August findet in Puerto Rico eine wichtige Volksabstimmung statt: Die Wähler werden entscheiden, ob Puerto Rico weiterhin ein Außengebiet der Vereinigten Staaten bleiben soll oder ob sich der Status ändern soll.
Falls die Wähler entscheiden, dass sich der Status ändern soll, wird am 6. November 2012 darüber abgestimmt, ob Puerto Rico ein Bundesstaat der USA oder ein unabhängiges Land werden soll.
Soweit die Theorie. Praktisch sieht es so aus: In Puerto Rico gibt es zwei in etwa gleich starke Parteien: die Partido Nuevo Progresista (PNP), die sich dafür ausspricht, dass Puerto Rico ein U.S. Bundesstaat wird, und die Partido Popular Democrático (PPD), die am gegenwärtigen Status festhalten will. Die einzige Partei, die für die Unabhängigkeit eintritt, die Partido Independentista Puertorriqueño (PIP), kommt normalerweise auf höchstens 5 Prozent der Stimmen.
Also: Falls die Wähler im ersten Wahlgang darüber entscheiden, dass sich der Status ändern soll, dann stehen die Chancen bestens, dass im zweiten Wahlgang dafür gestimmt wird, dass Puerto Rico der 51. Bundesstaat der USA wird.
Die Einwohner von Puerto Rico sind übrigens seit 1917 U.S.-Staatsbürger, dürfen aber nicht an den U.S.-Präsidentschaftswahlen teilnehmen und sind im U.S Congress nur durch einen Delegierten ohne Stimmrecht vertreten.
Ob und wann der U.S. Congress seine Zustimmung geben würde, dass Puerto Rico ein U.S. Bundesstaat wird, ist derzeit noch unklar. Hawaii war 1959 das bisher letzte Außengebiet, das den Status eines Bundesstaates erhielt.