Ich erlaube mir in der Tat die Frage, ob nicht eher Julian Assange derjenige ist, der vergewaltigt wird? Natürlich meine ich das nicht sexuell, denn Sex ist nun mal Privatsache, auch wenn Schweden das nicht so sieht. Das Wort Vergewaltigung beinhaltet aber nun mal das Wort Gewalt und diese wird dem Wikileaksgründer in jeder Hinsicht angetan.
Man hält ihn gewaltsam in England fest, auch wenn bisher noch geprüft wird, ob Assange ausgeliefert werden darf. Ein weiteres gewaltsames Vorgehen dürfte anstehen, sollte Assange an Schweden ausgeliefert werden. Da aber ein internationaler Haftbefehl ausgestellt wurde, ist die Wahrscheinlichkeit groß, das England dieser Weisung folgt. Gegen diese Gewalt sind fehlende und/oder geplatzte Kondome bei gewolltem und einvernehmlichen Geschlechtsverkehr Kinkerlitzchen.
Das Schweden in Europa die schärfsten Gesetze zu sexuellen Missbrauch bzw. Vergewaltigung innehat, dürfte vielen spätestens seit der Ära Assange bekannt sein. Ob Schweden sich mit so einer Gesetzgebung einen Gefallen getan hat, lasse ich dahin gestellt sein. Das aber ein geplatztes und ein weggelassenes Kondom bereits als Vergewaltigung gesetzgeberisch verfolgt werden kann oder muss, ist aus meiner Sicht eher ein Skandal als eine Empfehlung für dieses Land. Da hilft auch das nette Lächeln einer Kronprinzessin Viktoria nicht.
Zum Thema Wikileaks hat der Landeskorrespondent Berlin von Deutschlandradio, Philip Banse einen kurzen, aber treffenden Kommentar geschrieben und gesprochen, den ich unten verlinkt habe.
Das Prinzip Wikileaks
[..]Im Land der Freiheit kämpfen Politiker jetzt im chinesischen Stil gegen den Boten vieler schlechter Nachrichten - und Weltkonzerne machen mit: Wikileaks-Server werden von unbekannter Quelle lahmgelegt, Amazon verbannt das Projekt von seinen Rechnern, Paypal und Mastercard sperren Wikileaks-Konten, die “Washington Times” ruft dazu auf, Julian Assange umzubringen. Warum?
Wikileaks hat keine Gesetze gebrochen, keine Dokumente gefälscht. Die Website hat schlicht Informationen veröffentlicht, die die USA für geheim und gefährlich halten - so geheim und gefährlich, dass die USA offiziell 2,5 Millionen Menschen Zugriff auf die Daten gewährten. Wikileaks läutet eine neue Ära des Informationszeitalters ein: Menschen sehen so klar wie nie, was ihre Vertreter machen. Deswegen machen die Amerikaner Jagd auf Assange. Mehr oder MP3
Zum Vergewaltigungsvorwurf schreibt Herr Banse, das man zwar nicht wisse, ob das stimme, allerdings sei das für Wikileaks zweitrangig. Prinzipiell hat er recht, Julian Assange wird das aber mit Sicherheit anders sehen. Zu den Hintergründen des Haftbefehls und der Angst hoher Politiker hat Stadtmensch auf seiner Homepage einen bissig-charmanten Beitrag geschrieben. Hier
WikiLeaks: Wie unter politischem Druck aus einer romantischen Sommernacht mit Julian Assange für eine Schwedin eine »Vergewaltigung« wurde
In westlichen Demokratien gilt ein Mensch so lange als unschuldig, bis seine Schuld erwiesen ist. WikiLeaks-Gründer Julian Assange wird von vielen Medien vorverurteilt, weil er angeblich zwei Frauen vergewaltigt oder sexuell belästigt haben soll. Zeitgleich mit der Hetzjagd auf ihn setzte bei Twitter eine geheimnisvolle Löschaktion ein. Denn dummerweise hatte eine der angeblich von Julian Assange »vergewaltigten« Frauen sich am Morgen nach der angeblichen Vergewaltigung per Twitter bei ihm für die romantische Nacht bedankt. Jeder, der wollte, konnte und sollte da noch an ihrem Glück teilhaben. Das passt nun allerdings nicht mehr in die politisch korrekte Hetzjagd, die auf der angeblichen Vergewaltigung aufbaut. Wir haben die Originaleinträge der angeblich Vergewaltigten und die Hintergründe. Diesen zufolge war alles ganz anders. Hier