Wirbelgleiten – Spondylolisthese

by Roland Späht | 17.07.2018

Gleitwirbel: Der Wirbelkanal verengt sich

Kreuzschmerzen besonders morgens nach dem Aufstehen. Dies kann ein Anzeichen eines Gleitwirbels sein. Glücklicherweise verursacht im Normalfall ein Gleitwirbel kaum Symptome. In besonders ausgeprägten Fällen führt aber eine Spondylolisthese zu einer spinalen Stenose und dann zu Nervenquetschungen. Die Folge sind starke Schmerzen und neurologischen Ausfallerscheinungen wie Taubheitsgefühle und Lähmungserscheinungen.

Was erfährst Du in diesem Artikel?

1. Zuerst lesen!

Wie ist dieser Artikel zu lesen? Du hast von einem Wirbelgleiten schon mal gehört und möchtest Dir einen kurzen Überblick über die Erkrankungen verschaffen? Du hast bereits Rückenbeschwerden und versuchst Dich über mögliche Ursachen aufzuschlauen?
    Lies Dir als erstes die durch, wenn sie teilweise oder gänzlich auf Dich zutreffen ist es sinnvoll den kompletten Artikel zu lesen.
Du leidest bereits an einem Wirbelgleiten und bist auf der Suche nach Behandlungsmöglichkeiten, die Dir eine Linderung verschaffen?

Wir möchten Dich an dieser Stelle über Ursachen, Symptome, Diagnosemöglichkeiten und therapeutische Maßnahmen bei einem Wirbelgleiteninformieren. Darüber hinaus werden alternative Behandlungsmethoden beschrieben, die Dir eine Linderung verschaffen sollen.

2. Was ist ein Wirbelgleiten?

Unter dem Begriff Wirbelgleiten versteht man, wie der Begriff schon sagt, ein Verschieben der Wirbel innerhalb der Wirbelsäule. Er verliert seine ursprüngliche Postion und gleitet entweder zur Bauchseite (ventral) oder zur Rückenseite (dorsal).

Ein Gleitwirbel entsteht dann, wenn ein Bewegungssegment der Wirbelsäule instabil wird. Dieses besteht aus zwei Wirbelkörpern, der dazwischen liegenden Bandscheibe und den umliegenden Strukturen an den Muskeln, und .

Der am häufigsten betroffene Bereich ist die Lendenwirbelsäule und dort der 5. Lendenwirbel (L5). Ca. 6% Prozent aller Deutschen leiden an einer Spondylolisthese eine Häufung tritt bei Patienten im Alter zwischen 12 und 17 Jahren auf.

Die meisten der Patienten leiden trotz eines Gleitwirbels glücklicherweise unter keinen Symptomen. Je nach Ausprägung sind allerdings Folgeerkrankungen möglich, die wiederum Beschwerden verursachen.

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Es gibt zwei Hauptursachen für das Wirbelgleiten oder medizinisch auch Spondylolisthese genannt, welches häufig im Lendenwirbelbereich stattfindet. Diese werden durch eine chronische Überlastung durch Sportarten wie Ringen, Geräteturnen oder Ballett begünstigt. Sie führen zu einer Spaltbildung an den Wirbelgelenken, welche auch die isthmische Form der Spondylolisthese genannt wird.

Das sind instabile Wirbelgelenke, die sich dann leicht verschieben lassen. Hierzu muss sich zwischen den Gelenkflächen der Facettengelenke ein Spalt bilden (Interartikularportion). Somit entsteht eine höhere Beweglichkeit des Gelenks und die Wirbel können verrutschen.

Eine weitere häufige Ursache sind Abnutzungsprozesse der Bandscheibe, auch degenerative Form genannt. Diese flachen durch eine ständige einseitige Belastung, wie langes Sitzen oder schweres Heben ab.

Dadurch kann die Bandscheibe bei Druck keine Spannung aufbauen und nicht zur Stabilität der Wirbelkörper beitragen, was zu einem Gleitwirbel in dem Bereich führen kann. Verstärkt wird diese Situation noch von einer schwachen Rückenmuskulatur, die diese Instabilität nicht ausgleichen kann.

  • Wirbelfrakturen durch Gewalteinwirkung - traumatische Form,
  • fehlgebildeter Übergang zwischen dem letzten Lendenwirbelkörpern und dem Kreuzbein (Wirbelsäule) - dysplastische Form,
  • Knochenerkrankungen wie Osteoporose - pathologische Form.

Seltenere Gründe für einen Gleitwirbel sind:

Neuere Erkenntnisse vermuten eine Verkürzung des Hüftbeugers durch langes Sitzen. Dieser Muskel ist an den oberen vier Lendenwirbeln angewachsen und zieht dann beim Stehen an diesen, was dann wandernde Wirbel zur Folge hat.

  • Schweregrad I: kleiner 25% der Wirbeltiefe bildet den Versatz
  • Schweregrad II: 25% - 50%
  • Schweregrad III: 50% - 75%
  • Schweregrad IV: größer 75%
  • Schweregrad V: Die Wirbelkörper haben den Kontakt vollständig zueinander verloren (Sponyloptose)

Man unterscheidet dabei 5 Schweregrade nach Meyerding. Dabei wird ein prozentualer Anteil des entstehenden Versatzes zur Tiefe der anderen Wirbelkörpern bestimmt.

Bei der Diagnose geht es in erster Linie um die Erfassung der Krankheitsgeschichte (Anamnese). Vor allem die Beschreibung der Situation, die die Symptome ausgelöst hat spielt eine wichtige Rolle. Die Beschreibung der Beschwerden ist für den behandelnden Arzt hilfreich sich eine erste Meinung zu bilden. Wichtig für den Arzt sind Vorerkrankungen oder ob vorausgegangene Verletzungen vorliegen.

Körperliche Untersuchung

Bei der körperlichen Untersuchung wird der Untersuchende zuerst den Rücken betrachten und abtasten. Bei einem Gleitwirbel kann sich eine Ausbeulung am unteren Rücken bilden (Sprungschanzenphänomen). Muskelverhärtungen sind an der betroffenen Stelle fühlbar.

Beim den Funktionstests wird die Beweglichkeit der Wirbelsäule und die damit auftretenden Schmerzen getestet. Dazu beugt sich der Patient nach vorne (Flexion) und nach hinten (Extension). Ebenso sind die Beweglichkeit zur Seite und die Drehbarkeit zu überprüfen.

Das Schober-Zeichen bei einer Flexion ermöglicht es eine eingeschränkte Beweglichkeit der Wirbelsäule zu messen. Dabei nimmt der Untersuchende eine Maß von zehn Zentimetern am untersten Lendenwirbel. Bei einer maximale Flexion sollte sich dieses Maß um ca. fünf Zentimeter verlängern.

Ebenso kann auf das sogenannte Lasègue-Zeichen untersucht werden. Dabei liegt der Patient auf dem Rücken und der Untersuchende hebt die gestreckten Beine an. Bleibt dabei der Rumpf und die Hüfte gestreckt ist das ein Hinweis auf eine Spondylolisthese. Dies wird auch als Hüft-Lenden-Strecksteife bezeichnet.

Bildgebende Untersuchung

Sind Hinweise durch die bis dato stattgefundene Diagnose vorhanden, die auf einen Gleitwirbel hindeuten kann abschließend durch bildgebende Verfahren eine Absicherung erfolgen.

Dabei ist in meisten Fällen eine Röntgenaufnahme ausreichend. In speziellen Fällen, kann eine zur Beurteilung der umgebenden Strukturen (Bandscheibe, Bänder) durchgeführt werden.

Zusätzlich kann eine Myelografie Aufschluss bei neurologischen Ausfallerscheinungen geben. Sie gleicht einer normalen Röntgenuntersuchung jedoch wird dabei Kontrastmittel gespritzt.

Auf den Aufnahmen erscheint das Mittel heller und somit kann eine Unterbrechung oder Verengung der Nerven erkannt werden.

Eine ist ebenfalls möglich um Knochenerkrankungen wie Osteoporose zu untersuchen, welche zur pathologischen Form des Wirbelgleitens führen kann. Dies ist jedoch eher bei älteren Patienten der Fall.

Ein erster wichtiger Schritt bei der Therapie ist die Betroffenen mit Informationen zu versorgen. Vorrangig sollte die Belastung, privat als auch beruflich, auf die Wirbelsäule verringert werden. Mitunter bedeutet das ein häufiges Überdehnen der Wirbelsäule zu vermeiden und bei Übergewicht abzunehmen. Dies bringt meist schon eine Verbesserung der Symptomatik mit sich.

Medikamentöse Behandlung

Eine Schmerztherapie mittels der Einnahme von Medikamenten dient dazu den Betroffenen wieder aktiv werden zu lassen damit wieder der Alltag bestritten und eine Physiotherapie begonnen werden kann. Außerdem soll eine Schonhaltung vermieden werden, die wiederum zu Überlastungen der Muskulatur führt und somit zu Verspannungen.

Zudem zielt sie darauf ab einen Entzündungszustand zu durchbrechen. In erster Linie werden sogenannte NSAR (nicht sterodiale Antirheutmatika) eingesetzt. Zu diesen gehören Wirkstoffe wie Diclofenac oder .

Bei einer länger notwendigen Anwendung solcher Arzneien sollte zusätzlich ein Protonenpumpenhemmer wie z. B. Pantoprazol verschrieben werden. Bei verspannter bzw. verhärteter Muskulatur können zusätzlich noch Muskelrelaxanzien genommen werden.

Bei starken Schmerzen stehen noch weitere Möglichkeiten zur Verfügung. Zum einem kann auf Wirkstoffe wie zurückgegriffen werden oder ein lang wirkendes Lokalanästhetikum in Kombination mit aus der Gruppe der Glukokortikoidein die betroffen Stelle gespritzt werden.

Bei einer medikamentösen Therapie ist darauf zu achten diese so kurz wie möglich zu halten. Dies gelingt nur, wenn weitere Therapien verschrieben werden wie Physiotherapie und alternative Behandlungsmethoden.

Physiotherapie

Bei der Physiotherapie unterscheidet man zwei Ansätze. Der eine verfolgt die Stärkung der Rückenmuskulatur um die Wirbelsäule zu entlasten. Dabei steht die Durchführung von Krankengymnastik im Vordergrund die auch konsequent mittels Rückenübungen zu Hause weitergeführt werden soll. Des Weiteren wird ein rückenschonendes Verhalten antrainiert welche eine korrekte Körperhaltungen und Bewegungen beinhaltet.

Der zweite Ansatz geht nun von einem verkürzten Hüftbeuger aus, der die Wirbel nach vorne zieht. Dabei wird durch gezielte Dehnübungen und Faszienrollmassage dieser Muskel gezielt gelängt. Durch das Verlängern der myofaszialen Strukturen wird die durch den Muskel aufgebaute Spannung reduziert und der Wirbel wandert wieder in die ursprüngliche Position.

Aktuell wird jedoch der erste Ansatz, der Muskelaufbau, therapeutisch bevorzugt. Die Vorgehensweise der Engpassdehnung nimmt momentan noch eher ein Nischendasein ein, obwohl das Thema "Faszien" aktuell eine immer größeren Einfluss erfährt.

Operative Therapie

  • wenn alle konservativen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden und keine Besserung eintritt.
  • wenn sich stärker werdende neurologische Ausfallerscheinungen wie Lähmungen (Paresen) oder Reflexabschwächungen, abzeichnen.
  • wenn der Schweregrad nach Meyerding ansteigt.
  • wenn das alltägliche Leben nicht mehr bestreitbar ist.

Eine Operation ist glücklicherweise nur in den seltensten Fällen notwendig. Darüber nachgedacht werden sollte,

Das Mittel der Wahl ist die sogenannte Wirbelkörperverblockung (Spondylodese). Der Eingriff ist massiv und Wundheilungsstörungen oder Entzündungen sind die Risiken.

Alternative Behandlungsmethoden

Alternative Behandlungsmethoden helfen im Speziellen muskuläre Probleme bei einem Gleitwirbel in den Griff zu bekommen. Verhärtungen können sich negativ auf den Heilungsprozess auswirken.

Zu empfehlen ist eine Wärmetherapie mit Moorpackungen oder Wärmepflastern. Wärme wirkt ebenfalls durchblutungsfördernd und entspannt die Muskeln. Alternativ ist ein heißes Bad oder eine heiße Dusche hilfreich.

Eine weitere schnelle Hilfe bieten Kühlpackungen, wie man sie in jedem Supermarkt für Kühltaschen findet. Einfach in ein Küchentuch einrollen und auf die schmerzende Stelle legen.

Eine Akupressurmatte zu verwenden ist heilungsfördernd, sie regt die Durchblutung an und wirkt muskelentkrampfend. Zusätzlich hilft noch progressive Muskelentspannung um das Lösen der Verspannungen zu beschleunigen.

Heilkräuter und Heilpflanzen

Die Naturheilkunde liefert ebenfalls Möglichkeiten durch spezielle Salben und die Einnahme von homöopathischen Kügelchen die Muskulatur und sich geistig zu entspannen. Empfohlen werden an dieser Stelle Arnika und Bryonia.

Den Einsatz von für eine ätherischen Ölen Aromatherapie wirkt entspannend, belebend und schmerzlindernd. Speziell

sind eine wirksame Möglichkeit bei Neuralgien zu behandeln. Ergänzend dazu kann Johanniskrautöl (Mazerat) eingerieben werden, auch dieses löst Verspannungen und wirkt schmerzlindernd.

Schüssler Salze

Schüssler Salze wie das Schüssler Salz Nr. 7 - Magnesium Phosphoricum wirkt schmerzlindernd und entspannend. Es ist darauf zu achten, dass eine Übersäuerung im Körper nicht vorhanden ist, da dies zu einer Demineralisierung der Knochensubstanz führen kann. Um dem entgegen zu wirken sollte zusätzlich das Schüssler Salz Nr. 9 Natrium Phosphoricum eingenommen werden.

Wer während der Einnahme sicher gehen will, dass der im Körper nicht fällt kann dies mittels Urinproben selbst ermitteln. In der Apotheke gibt es dafür Teststreifen. Es ist allerdings darauf zu achten, dass man den Wert über mehrer Tage zur gleichen Uhrzeit feststellen sollte, da dieser nach Tageszeit und Trinkmenge schwankt.


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