Alu von Grosseköpfe und Susanne von Geborgen Wachsen haben in ihrem Podcast Mutterskuchen, ein sehr wichtiges Thema aufgegriffen. Die Kinderrechte. Ja jedes Kind hat ab Geburt an spezielle Rechte, neben den Allgemeingültigen Rechten, die im Grundgesetz verankert sind, gibt es auch Rechte, die ausschließlich für Kinder „geschaffen“ wurden.
Wir als Elternblogger haben auch eine Verantwortung und deshalb finde ich es fantastisch, dass die Zwei die Idee hatten, die Kinderrechte allen näher zu bringen und uns anderen Blogger aufzufordern mitzumachen. Entstanden ist dabei diese Blogparade unter dem Hahstag #Wirallesindfreigeboren. Die Idee und alle näheren Infos, sowie alle Beteiligten Blogger findet ihr genau hier. Die Blogparade geht bis zum 21.07.15 also könnt ihr immer mal wieder vorbeischauen.
Mein Beitrag handelt von dem Recht auf gewaltfreie Erziehung. Wieso? Ich verabscheue jede Art von Gewalt und ganz besonders gegenüber Kindern. Fast niemand in Deutschland weiss, das wir dieses Gesetz haben. Ja, in unserem Land haben Kinder, das Recht auf gewaltfreie Erziehung und das seit dem Jahr 2000. Dieses Recht haben leider nicht alle Kinder in unserer Welt.
Bei uns findet man alles im BGB unter § 1631
Inhalt und Grenzen der Personensorge
(1) Die Personensorge umfasst insbesondere die Pflicht und das Recht, das Kind zu pflegen, zu erziehen, zu beaufsichtigen und seinen Aufenthalt zu bestimmen.
(2) Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.
(3) Das Familiengericht hat die Eltern auf Antrag bei der Ausübung der Personensorge in geeigneten Fällen zu unterstützen.
Aber bedeutet ein Gesetz, dass sich auch jeder daran hält? Leider nein. Von vielen als der „ungeliebte Paragraph“ betitelt, könnt ihr ja schon ahnen, wie schlimm es doch trotzdem um unsere Kinder bestellt ist.
Ich möchte euch gerne eine Seite aufzeigen, die auch genau über dieses Recht geschrieben hat und gut und kurz darstellt wie problematisch es ist. Auch das Bundesministerium für Familie hat etwas getan und einen Leitfaden herausgebracht, wie man in Konfliktsituationen ohne Gewalt handeln kann und viele Informationen zu diesem Thema findet.
Folgende Fragen stelle ich mir schon lange:
Was ist Gewalt?
Macht, Stärke, Zwang—genau diese 3 Wörter sagen ganz präzise aus was Gewalt bedeutet.
Für mich ist es, die schlimmste Form der Kommunikation zwischen Menschen. Für mich ist sowohl körperliche, wie auch psychische Gewalt eine Form von Kommunikation. Jemand möchte etwas erreichen und demonstrieren aber eben mit dem Mittel der körperlichen oder psyschichen Überlegenheit. Warum und wieso, bewusst oder unbewusst, das steht auf einem anderen Blatt und das kann und will ich gar nicht beantworten.
Welcher Schaden entsteht am Kind?
Das ist für mich die Wichtigste Frage. Hier ist eine etwas ältere aber doch sehr grausame Einschätzung. Ja es ist eine Statistik und ja Statistiken sind meist nicht zu 100% richtig aber die angegebenen Werte zeigen deutlich, wie viele Kinder nicht nur leiden, sondern auch sterben und das eben auch, durch Gewalt in der Erziehung. Jetzt kommen wieder Sprüche wie „ein Klaps hat noch niemandem geschadet“ oder „wie ich mein Kind erziehe, geht niemanden was an“ oder „Wer nicht hört muss fühlen“.
Ich kenne einige Gewaltopfer und kann euch sagen, doch ein Klaps schadet sehr wohl, denn die Vertrauensbeziehung zu eurem Kind geht Stück für Stück kaputt um hier nur einen Part zu nennen. Jeder ist mal total genervt und schreit auch mal ABER seinem Kind weh zu tun ist keine Lösung. Ja ich schwinge hier die Moralkeule und ja ich verurteile Menschen, die ihre Kinder schlagen und ihnen somit Gewalt antun. JA all das tue ich, dafür ist dieser Beitrag auch da, denn es tut mir so unglaublich in der Seele weh, wenn ich wieder höre oder lese, dass ein Kind zu Tode gesprügelt oder geschüttelt wurde. Wenn ich lese dass ein kleines Mädchen verdurstet ist und bei der Obduktion, alte Knochenbrüche festgestellt wurden. Wenn ich das hier aufschreibe, dann kommen mir die Tränen, da ich förmlich, den Schmerz dieser Kinder spüren kann und ich mich so ohnmächtig fühle, da ich Ihnen nicht helfen kann. Ich weiss, dass wahrscheinlich kaum jemand, der „Täter“, diesen oder auch die vielen anderen bewegenden Beiträge zu dem Thema lesen werden und somit auch wieder fast nichts erreicht werden kann. Aber wenn ihr da draussen, meine Leser, darüber redet und es teilt dann spricht es sich rum, dann landet es vllt. doch bei Denen, die ihren Kindern Gewalt zufügen.
Was muss der Staat tun damit es besser wird?
Puhhh wenn ich das wüsste. Nicht nur der Staat muss etwas tun. Wir alle können etwas tun. Wir haben Augen und Ohren und können helfen. Wenn ich eine Person sehe, die einem Kind Gewalt antut, dann kann ich etwas tun. Ich könnte sofort Anzeige erstatten. Diese wird aufgenommen. Die Polizei kommt, verübt das übliche Prozedere, in dieser Angelegenheit und es wird ein Bußgeld verhängt.(Je nach Schwere gibt es natürlich weitere Vorgehensweisen) Das ist der „bürokratische“ aber doch auch sehr wichtige Teil der Hilfe.
Dann kann man z.B. zum Kind gehen und ihm z.B. sagen, dass es das nicht verdient hat. Niemand hat das verdient. Sich zum Kind zu begeben, statt zum „Täter“ vermittelt dem „Opfer“, dass es gesehen und wahrgenommen wird. Das es nicht normal ist, dass das jetzt passiert.
Ja ich weiss, das ist alles in der Theorie total einfach gesagt aber wir können nicht an unseren Staat Forderungen stellen, die Täter verurteilen und schimpfen und reden aber selber die Augen verschließen. Wenn alle etwas aufmerksamer sind und auch mal mutig sind und eingreifen, dann helfen wir vllt. nicht allen Kindern aber vllt. einem.
Ich habe bei dieser Blogparade sofort zugesagt, da es für mich wirklich die Wichtigste Blogparade aller Zeiten ist, denn unsere Kinder sind unsere Zukunft. Behandelt eure Kinder mit Respekt und Liebe. Schlagt nicht zu, weder mit Fäusten noch mit Worten. Wenn ihr Aggressionen verspürt, dann lasst euch helfen. Es gibt viele Vereine, Orte, Menschen, die euch in eurer Stadt unterstützen können. Wenn man selber erkennt, dass man etwas ändern möchte, dann helft ihr euren Kindern schon.
Abschliessend kann ich nur sagen, dass ich hoffe, dass dieses Gesetz in naher Zukunft in allen Ländern dieser Erde nicht nur existiert, sondern auch gelebt wird. Einige unserer europ. Nachbarn haben sich ja erst dieses Jahr wieder dagegen entschieden und es ist ein Rückschlag für alle Kinder.
Ich denke, und da spreche ich sicherlich für alle beteiligten Elternblogs, dass auch wir euch helfen können. Sprecht uns an, gerne anonym. Wir alle können gemeinsam etwas für unsere Kinder und gegen Gewalt tun.
Denn Gemeinsam ist man sehr stark
Eure Dani, die Glucke