„Wir verbrennen in Deutschland viel zu viel Holz
Neben vorhandenen Überkapazitäten bei Müllverbrennungsanlagen und Ersatzbrennstoff-Kraftwerken hat die politische Förderung von Kleinfeuerungsanlagen sowie Biomasseanlagen zu zusätzlichen Kapazitäten in der Verbrennung und damit zu einer weiteren Verknappung stofflich nutzbarer Holzsortimente geführt. Studien und Berechnungen von nationalen und internationalen Organisationen haben für Deutschland eine Deckungslücke von 20 – 40 Mio. m³ und für Europa von 430 Mio. m³ für das Jahr 2020 ergeben.
In einem gemeinsamen Positionspapier treten bvse und VHI daher für eine verantwortungsvolle Nutzung des Rohstoffes Holz ein.
„Bisher marschiert die Politik stramm in die falsche Richtung“, kritisiert bvse-Experte Andreas Habel und weist daraufhin, dass die energetische Holzverwendung immer noch mit erheblichen öffentlichen Subventionen gefördert wird. „Ob es nun die ermäßigte Umsatzsteuer ist, das Marktanreizprogramm zur Wärmegewinnung oder das Privileg keine Ökosteuer bezahlen zu müssen. All diese Maßnahmen fördern die Holzverbrennung zu Lasten der stofflichen und damit nachhaltigen Nutzung des Rohstoffes Holz“, macht Habel deutlich.
Ursprünglich hatten diese finanziellen Anreize durchaus ihre Berechtigung, denn so sollte der Aufbau einer thermischen Infrastruktur gefördert werden. „Inzwischen ist diese Infrastruktur jedoch nicht nur aufgebaut, sondern es gibt erhebliche thermische Überkapazitäten. Trotzdem fließen die Subventionen und bewirken eine enorme Wettbewerbsverzerrung, wodurch die sinnvolle stoffliche Nutzung von Altholz massiv gefährdet wird,“ erklärt Dr. Peter Sauerwein vom VHI. Des Weiteren wachse der Nutzungsdruck auf den bereits zu 93 Prozent genutzten Wald