Lasst die Vorbereitungen beginnen
Noch ziemlich genau 2 Monate sind es, bis zum ersten Festival, das ich heuer besuchen werde und die Vorfreude ist, wie schon die letzten 10 Monate, riiiiiesengroß!
Ich hab mich heute dabei ertappt, als ich überlegt habe, wo eigentlich mein Zelt ist? Und der Rest? Ist alles noch in Ordnung bzw. überhaupt vorhanden? Was muss ich neu kaufen, was vorher noch reinigen? Festivals hinterlassen doch Spuren am ‚Campinginterieur‘…
Aber eigentlich steigern diese Überlegungen die Vorfreude noch viel mehr:-)
Da ich auch heuer wieder mit dem Nova Rock in die Festivalsaison starte und das das Festival ist, bei dem es kaum möglich ist das Gelände zu verlassen, muss echt an ALLES gedacht werden. Ich werde die Liste mit allen Dingen, die ich so brauche, vermutlich nicht mehr finden, deshalb wird mir nicht erspart bleiben eine neue zu schreiben. Einfacher wäre es, wenn ich die Liste einfach mal speichern würde. Merk ich mir vielleicht für’s nächste Jahr. Ich hab nur noch einige Stichworte im Kopf, die ich mir vorgenommen habe zu merken und das waren:
- - Viel kalt(also eine wärmere Jacke einpacken, auch Handschuhe sind bei 10 Grad in der Nacht von Vorteil… und eine Jacke für wen anderen, der auch gemeint hat, wenn es tagsüber brütend heiß ist, kann es nachts doch nicht so kalt werden)
- - Wenig Hunger(keine ESSENSvorräte kaufen, Futter gibt’s genug dort, außerdem hat Essen auf einem Festival einen ziemlich niedrigen Stellenwert bei mir)
- - Viel Durst(die erste Palette Radler war bereits am Freitagnachmittag leer)
- - SPIEGEL(nein, der der beim Lidschatten dabei ist, ist nicht genug um sich von oben bis unten anzuschauen, der reicht nicht mal für’s ganze Gesicht…)
- - Einen 2. Campingstuhl kaufen(auf dem Ersten sitzt meistens der Nachbar oder ein anderer Unbekannter, der meinte, er sitzt eh so gemütlich auf dem Boden…)
- - Haarstyling OHNE Fön, Glätteisen oder Lockenstab überlegen(und vorher mehrmals im betrunkenen und übermüdeten Zustand inkl. Sonnenstich ausprobieren)
- - Eine neue Rubrik auf der Liste anführen ‚Dinge die ich zwar mitgenommen, aber in Wirklichkeit noch nie gebraucht habe‘ und nochmal genau überlegen, ob sie trotzdem notwendig sind.
- - Eine Person beauftragen, die meine ganzen Sachen vom Auto zum Campingplatz schleppt und am Tag danach wieder zurück.
Ich geh mal davon aus, dass sich so manche Menschen(vermutlich unter 25 oder Männer) gerade wundern was in meinem Kopf vorgeht, dass ich mir so viele Gedanken um das Dumherum mache, denn für die meisten geht es um’s Festival selbst und die Bands. Ja ja, das war bei mir auch mal so, aber das ist viele Jahre her… Da bin ich ohne Ticket auf ein ausverkauftes Frequency allein mit dem Zug(!!) nach Salzburg gefahren. Dabei hatte ich einen Schlafsack, eine Hose, 2 T-Shirts, Unterwäsche, spärliches Waschzeug und ein Handtuch. Zelt? Nein, brauchte ich nicht. Ich war davon überzeugt, dass sich jemand findet, bei dem ich einziehen konnte. Und dem war auch so. Ticket hab ich zum Sonderpreis von € 40,- ergattert, bei einem Mädl, das ganz verzweifelt am Wegesrand stand und das ihre wohl nicht mehr brauchte. Ich muss schon sagen, ich war mutig. Jetzt bin ich Mama, älter, klüger und verwöhnter, und überlasse das Mutigsein den anderen. Am Feiern, Trinken und Spaß haben hat sich grundsätzlich aber nichts geändert. Lediglich dass ich mir 3 Tage statt einem Tag danach frei nehmen muss, weil es mir unsagbar schlecht geht.
Man könnte wirklich meinen, man ist unzerstörbar, wenn man auf einem Festival ist. 3 Tage und Nächte unter widrigsten Umständen und erbärmlichen hygienischen Zuständen zu überleben, scheint im normalen Leben nicht zu schaffen zu sein. Dazu kommt noch der übermäßige Alkoholgenuss, Kettenrauchen, Schlafmangel und die Nahrungskarenz(die sicherlich nicht nur von den erbärmlichen hygienischen Zuständen auf den Toiletten abhängig ist). Ausnahmezustand. Aber wer auf Festivals geht und diese liebt, weiß, dass das alles zu machen ist, denn ein Festival ist mehr als ein Urlaub. Es ist eine Auszeit vom Alltag! Es gibt keinen Zeitplan(außer dem Timetable der Bands), man muss nichts, man kann alles.