Wir spielen "Wer am längeren Hebel sitzt"

Derzeit testen wir ein neues Familienspiel. Es hat sehr viel mit Geduld und Ausdauer zu tun. Es eignet sich für einen Erwachsenen und ein Kind oder mehrere Teilnehmer. Die Dauer des Spiels ist abhängig von der Einsatzbereitschaft der Mitspieler. Viel Platz nimmt es nicht in Anspruch. Am besten lässt es sich auf dem Boden spielen.

Wir spielen

  1. Alle Mitspieler zeigen ernsthaften Einsatz
  2. Niemand gibt vorzeitig auf
  3. Die Eltern dürfen ein Team bilden, das Kind ist Einzelspieler
  4. Das Kind sollte mindestens 18 Monate alt sein
  5. Starker Ausdruck in Wort, Gestik und Mimik ist Pflicht für das Kind
  6. Die Eltern haben bei jedem Spielzug die Ruhe zu bewahren
  7. Zuschauer sind gerne erbeten, sind aber kein Muss
  8. Es darf nur verbal argumentiert werden. Ob es deutlich, gelallt oder wutverzerrt an den Mitspieler gebracht wird, ist egal
  9. Wer zuerst aufgibt, hat verloren
  1. Man suche sich zunächst ein beliebiges Alltagsthema oder nutzt spontan die Situation
  2. Zunächst erfolgt ein kurzer Wortwechsel zwischen Kind und Mutter/Vater, wobei beide Parteien unterschiedlicher Meinung zum Thema sein müssen.
  3. Klare Postionen sind zu beziehen. Ein Nachgeben ist nicht erwünscht.
  4. Sodann hat sich die Situation zuzuspitzen, wobei das Kind den energischeren Part übernimmt. Die Eltern versuchen es, mit ruhigen sachlichen Argumenten zu übertönen
  5. Nun kommt die heiße Phase. Das Kind hat sich unvermittelt und lautstark auf den Boden zu werfen, wobei es aus voller Kehle seinen Willen kundtut und vorzugsweise mit Armen und/oder Beinen den Fußboden bearbeitet.
  6. Die Eltern kreisen nun um das tobende Bündel und versuchen, zu vermitteln, geben aber auf keinen Fall nach.
  7. Inzwischen hat sich das Kind einen knallroten Kopf zuzulegen, Tränenfluss ist zwingend erforderlich, um das Spiel aufrecht zu erhalten.
  8. Die Eltern haben sich an den Rand des Geschehens zurückzuziehen und tief ein und aus zu atmen. Sollte Publikum vorhanden sein, kommt jetzt der Punkt, an dem Entschuldigungen hervorzukramen sind.

Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten:

    Das Kind gewinnt. Es tobt wie ein wildgewordener Stier und brüllt sein Anliegen im Heul-Rotz-Kasernenton den Eltern entgegen und gewinnt die Oberhand. Die Eltern knicken ein, fangen bei Bedarf ebenfalls das Heulen an und gewähren dem Kind kompromisslos den Willen
    Die Eltern entscheiden das Spiel für sich. Dem Willen des Kindes wird nicht nachgegeben. Kein Pardon und kein Entgegenkommen. Mit Schweiß auf der Stirn wird der Standpunkt verteidigt. Dem Wutzwerg wird das Toben so lange gewährt, bis er von sich aus aufgibt. An dieser Stelle haben die Eltern die Partie für sich entschieden.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Nachspielen :-)


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