Wir sind nicht zu fassen

Von Privatkino
Titel: Wir sind nicht zu fassen
Originaltitel: Don’t Get Caught
Autor: Kurt Dinan
Genre: Jugendbuch ab 14 Jahren
Verlag: Magellan
Format: Hardcover, 320 Seiten
ISBN: 978-3734850233


Kauft doch wieder mal in der örtlichen Buchhandlung ein!

Inhalt:
Seit Jahren gibt es an der Asheville-Highschool den Chaos Club, bekannt für seine legendäre Streiche. Als Max eine rätselhafte Einladung des Clubs erhält, sieht er seine Chance gekommen, endlich aus seiner Durchschnittlichkeit ausbrechen zu können. Er vergisst jedoch Gangsterregel Nr. 4: Bleib misstrauisch. Die Einladung war als Falle gedacht, aber nicht mit Max, der sich auf Gangsterregel Nr.7 bezieht: Dein ist die Rache!

Meine Meinung:
Überraschend zog dieses Buch bei mir ein und der erste Blick hat mich doch schon sehr neugierig gemacht – eine Kuh, die einen anstarrt mit dem Titel „Wir sind nicht zu fassen“, wo ist hier bitte eine Verbindung? Haben die Kühe, die Weltherrschaft übernommen und lassen sich von dem Menschen nicht mehr einfangen? Hätte durchaus sein können, der Klappentext offenbart zwar, einen Inhalt (der leider keine Weltherrschaft der Kühe beinhaltet) und trotzdem konnte ich mir allerdings noch immer nicht viel vorstellen.

Auf der ersten Seiten lernt man Max kennen, der in der Schule nicht auffällt und doch gerne mehr wäre, jemand, den man einfach kennt. Er stellt einen den Chaos Club vor, der für seine Streiche bekannt ist: die Website des Schulbezirks hacken und alle Besucher auf BauernhofLiebe.com weiterleiten, das Sprechzimmer des Beratungslehrers vom Boden bis zur Decke mit Wasserbomben anfühlen, den Fahnenmast bis ganz nach oben mit alten Autoreifen zustapeln usw. Hinter all diesen Taten steckt der exklusive Chaos Club, von den Schüler geliebt, von den Lehrern geduldet. Klar ist, nicht jeder kann dort Mitglied werden, umso aufgeregter ist Max, als ihm doch eine Einladung zukommt. Er ist allerdings nicht der Einzige, auch vier Mitschüler haben eine erhalten. Jeder mit seinen kleinen feinen Macken und doch schaffen sie es, einen schnell sympathisch zu werden.

Gut, nun könnte das Buch angefüllt sein mit Streichen, die sie als Chaos Club Mitglieder verüben, ist es aber nicht – sie wurden nämlich hereingelegt. Gerade als sie ihr vermeintliches Aufnahmeritual haben, werden sie von Sicherheitsdienst der Schule erwischt und zu demütigen Strafen verurteilt, doch wieso? Wieso wurden diese fünf Schüler ausgewählt? Sie wissen es selbst nicht, ihnen ist nur klar, dass sie Rache am Chaos Club nehmen wollen, koste es, was es wolle und wie schlägt man einen Streiche-Club am besten? Natürlich mit den eigenen Waffen.

Die ganze Zeit habe ich mich eigentlich gefragt, wer wohl hinter dem Chaos Club steht, ich hatte Verdächtige, aber sicher war ich mir nie, dass hält natürlich die Spannung, weil man nach der Auflösung lechzt. Die Streiche der „Wasserturmtruppe“ sorgen für Unterhaltung, die ganz unterschiedlich ist, mal witzig, mal ekelhaft und manchmal ehrlich gesagt auch ein wenig unrealistisch, aber gut, dass wäre „verlieren im Detail“. Dieses Buch hat etwas an sich, dass ich an den Seiten hing, obwohl es nach dem Inhalt zu schließen, nicht unbedingt eine Geschichte ist, die ich lesen würde, habe ich doch den Versuch gewagt und bin reich belohnt worden.

Mit dem Ende hadere ich ein bisschen, weil es nicht eindeutig ist, ein Hintertürchen offen ist, für ganz viel Spekulationen und eine Fortsetzung. Hört ein Buch mit einem Cliffhanger auf, bleibt immer das Gefühl, das Buch nicht beendet zu haben und eine Fortsetzung, die ist noch nicht einmal sicher, weshalb man erst Recht in den Seilen hängen bleibt. Ein deutlicher Minuspunkt, für eine Geschichte, die sonst eine runde Sache ist.