Wir radeln um die Welt

Von Turnfieber

Meine Radel-Leidenschaft habe ich während meiner Studienzeit in Münster entdeckt. Eigentlich fand ich Radfahren ziemlich ätzend – dachte ich. Aber Münster belehrte mich eines besseren. Klar, in Münster kann man sich ja auch quasi nur mit dem Rad fortbewegen, aber bei mir wurde eine ungeahnte Freude am Radeln geweckt, die bis heute anhält. Und so radelte ich nicht nur durch Münster, sondern auch durch Hamburg und mittlerweile durchs Rheinland.

Fahrrad schlägt Öffis

Die Vorteile des Radfahrens leuchteten auch ziemlich schnell dem Vater ein, der konsequenter Bus- und Bahnfahrer war als wir uns in Hamburg kennen lernten. Dabei brauchte er für den Arbeitsweg fast doppelt so lange mit den Öffis und kam im Halbschlaf im Büro an. Am Anfang schnaufte er ganz schön hinter mir her, das sollte sich aber bald legen. Seitdem sind unsere „Fahris“ unsere treuen Wegbegleiter – ob zur Arbeit, in die Stadt oder zum Sonntagsausflug, es gibt kaum Tage, an denen wir nicht durch die Gegend radeln.

Kurz nachdem wir von unserer Schwangerschaft erfuhren wechselten wir von Rennrad und Mountainbike auf Trekkingräder. Unzählige Arbeitswege, Radtouren durch das alte Land oder entlang des Elberadwegs legten wir mit den Rädern zurück bevor unser Sohn geboren wurde. Denn dann hieß es für mein Fahrrad erstmal Winterschlaf während der Vater weiterhin zur Arbeit radelte. Nach etwa einem halben Jahr bekam auch mein Rad dann immer mal wieder Auslauf, denn seitdem haben wir unser Chariot Thule Cougar 1, in dem unser Sohn uns hervorragend begleiten kann. Seitdem ich arbeite, kommt auch mein Rad wieder täglich zum Einsatz.

Familienfreundliches Trekkingrad

Dieser Einsatz bei Wind und Wetter macht sich bemerkbar, deswegen wollten wir unsere Räder generalüberholen lassen. Bei meinem Rad war es kein Problem, neue Bremsen, eine neue Kette und mein Rad schnurrte wieder wie ein Kätzchen. Bei dem Vater sah es da anders aus. Rund 2,5 Jahre täglicher Einsatz von rund 20 Kilometern hatten dem Drahtesel dermaßen zugesetzt, dass wir uns entschieden, in ein neues zu investieren. Bei dem alten Stück hätte alles erneuert werden müssen bis auf den Rahmen und da war eine Neuanschaffung im Baumarkt fast noch günstiger. Also fackelten wir nicht lang, schenkten der Werkstatt das alte „Fahri“ und schauten uns nach einem neuen um. Fest stand, es soll wieder ein Trekkingrad sein. Denn Gepäcktasche, Kindersitz und Anhänger soll es irgendwie transportieren können. 

Dennoch bleibt uns der Werkstattbesuch noch lange in Erinnerung. Denn das Rad des Vaters war keineswegs mehr sicher, die Felgen so stark heruntergefahren, dass sie drohten zu platzen. Wir wollen uns nicht vorstellen, was das hätte bedeuten können. Deswegen steht für uns fest: Regelmäßige Inspektionen müssen sein, unser Auto kutschieren wir ja auch regelmäßig zum Autodoktor.