Wir heizen ein – mit leckerem Apfel-Honig-Punsch

Von Caro Von Zuckergewitter

Brrrrrr, so langsam wirds so richtig kalt oder? Vor allem nachts, wir mussten sogar schon ein paar Mal kratzen. Okay, dabei werden jetzt vermutlich so einige wohlwollend den Kopf schütteln, weil sie selbst schon Schnee gehabt haben, aber manchmal denke ich, dass wir hier sowas wie das deutsche Hawaii sind. Karibbick in Germany quasi, wir kriegen hier nämlich nie was von den extremen Wettern ab. Keine Stürme, nicht eingeschneit, das zieht immer brav an uns vorbei. Wenn wir also kratzen müssen, dann ist es offiziell kalt.

Inoffiziell schon dann, wenn die Leute anfangen, über die Kälte zu meckern. Ehrlich liebe Leut, so ab Ende Oktober sollte man geistig durchaus darauf vorbereitet sein, dass es kalt sein könnte.

Ich hatte mal eine charmante Nachbarin, die über nichts anderes geredet hat. Wenn man ihr im Treppenhaus begegnet ist, kam mit tausend prozentiger Wahrscheinlichkeit ein Satz mit dem Inhalt „Wird xyz, nech?“. Jahaaaa, im Juli wirds Sommer, das ist richtig. Grmpf…. Irgendwann bin ich dazu übergegangen, die Leute freundlich auf die aktuelle Jahreszeit hin zu weisen. Ja, es ist November. Ja, da ist es kalt. Uuuuuund, überraschend, aber es wird auch noch kälter, gibts ja nicht!

Eigentlich ist es schade, dass wir uns so viel über die Jahreszeiten beschweren. So schön wie hier bei uns gibt es die nämlich nicht so oft. Das war mal eine Aussage von ausländischen Studierenden, mit denen ich einen Workshop hatte und die total begeistert waren, wie wunderbar sich die Natur verändert, wenn hier der Frühling beginnt. Jeder, der gern fotografiert, weiß diesen wunderbaren Goldton des Lichts im Herbst zu schätzen und die leuchtenden Farben der Blätter. Das gibt es nicht überall, aber wir beschweren uns, dass es so oft regnet.

Gerade jetzt während ich tippe schaue ich in den Garten, strahlend blauer Himmel, der Walnussbaum verliert seine letzten Blätter und wenn eine Windböe kommt, fliegen ein paar von diesen letzten Blättern schaukelnd durch die Luft. Durch das Laub am Boden watschelt unser Elsternpärchen auf der Suche nach den letzten Walnüssen und manchmal hört man ein leises Tock-tock von den Vogelbeeren, die vom Strauch plumpsen. Ich finde das total idyllisch!

Und selbst wenn es mal typisch herbstlich regnet und stürmt, dann kann man zuhause endlich wieder alle Steckdosen mit Lichterketten bestücken (wofür hab ich schließlich so viele Steckdosen), Kerzen anzünden und sich mit einem heißen Tee aufs Sofa verkrümeln. Die kuschelige Decke nicht zu vergessen, ohne Decke geht bei mir gar nichts, eine Sache, die ich immer schmerzlich vermisse, wenn es im Sommer richtig warm ist. Da ist es zu warm für eine Decke, also feiere ich im Herbst die Tatsache, dass ich mich wieder komplett einwickeln kann. Heute mit einem heißen Punsch, der schon ein kleines bisschen von Weihnachten mit sich bringt.

Für mich ist er so genau richtig, denn den Kinderpunsch, den man sonst kaufen kann, mag ich nicht besonders gern. Der ist irgendwie so fruchtig overload, zu viel des Guten. Durch die Mischung mit dem Tee ist der Punsch zwar nach wie vor sehr fruchtig, aber viel weicher. Da schmeckt man dann auch jede einzelne Zutat heraus!

Apfel-Honig-Punsch

für 4 Gläser (Quelle)

750 ml schwarzer Tee
250 ml Apfelsaft
4 großzügige Tl Honig
einige Tropfen Bittermandelaroma ODER
1 Tl Amaretto
1 Apfel
4 Zimstangen

Den Tee zusammen mit Honig und eventuell Mandelaroma 3-5 Minuten aufbrühen.

Den Apfel waschen, entkernen und in feine Spalten schneiden. In 4 Tassen aufteilen und außerdem jeweils eine Zimtstange dazu geben. Nun mit dem Tee aufgießen und nochmal kurz ziehen lassen.

Wer lieber die alkoholhaltige Variante möchte, gibt am Ende statt dem Aroma noch ein Schlückchen Amaretto zum Punsch.

Und damit man auch was zu Knabbern hat zum leckeren Punsch, empfehle ich ein paar leckere Cookies. Das Rezept für die Kekse auf den Bildern solltet ihr eigentlich gleich dazu bekommen, die sind aber in ihrer Konsistenz noch ausbaufähig, also reiche ich das nach, wenn ich zufrieden bin.

Und jetzt gibts einen Punsch mit doppelt Amaretto für mich, dann kann ich die Wetter-Meckerer vielleicht einfach selig angrinsen, wenn sie wieder was Schlechtes finden.

Machts euch schön!

Sonnige Grüße, Caro