Dieses Frühjahr brennt und lodert es wieder in der Kiste der schönen Musik. Weder Seifenkiste noch Seifenoper sind die nächsten 4 Songs, die hier vorgestellt werden. Von Electro über Indie bis hin zu Noise und Garage – alles ist ein bisschen drin. In dieser Wühlkiste.
1. DARKSTAR FEAT. HAYDEN THORPE – TEMPORARY SECRETARY
Erstmals vorweg: Das Stück ist ein Cover! Und zwar von niemand geringerem als Paul McCartney! Der hatte “Temporary Secretary” nämlich in den 80er Jahren auf seinem Electro-Album “McCartney II”.
Hayden Thorpe, sonst Sänger bei der englischen Band Wild Beasts, hat sich mit dem Atmosphären-Künstler Darkstar zusammengetan. Herausgekommen ist ein vielschichtiges, absorbierendes Coverstück. Das immer wiederkehrende Lyric-Fragment “Temporary Secretary” ist dabei so nervig wie genial.
2. TAME IMPALA – ‘CAUSE I’M A MAN
Tame Impala sind in den Startlöchern ihres dritten Album, das im nächsten Monat auf den Markt kommen wird. “Currents” wird die Scheibe heissen. Nach “Let It Happen” haben sie nun diesen Song, “‘Cause I’m A Man” rausgehauen. Klingen hier Tame Impala wie Lame Impala? Ist das Psychedelische verloren gegangen, wie ja so gerne im Netz behauptet wird?
Im Gegenteil: Tame Impala schlagen dumpfere Töne an. Die Psychedelie (das ist ein Substantivum, wohl gewiss) ist innerhalb dieses Lieds jedoch nicht an der Oberfläche, sondern in der Tiefe zu suchen.
3. LIFE IN FILM – GET CLOSER
Schreitet man morgens manchmal zum Zug, haben manche Individuen stets Kopfhörer im Ohr. Die Schlaftrunkenheit mischt sich dann mit den Melodien im Kopf und man bekommt vielleicht ein Gefühl von… Life in Film. Die Band, die genauso heisst wie das beschriebene Morgenphänomen klingt jedoch nicht so verzerrt. “Get Closer” ist ein Lied, wie gemacht fürs Radio: Fadengrad sind Strophe, Refrain, Strophe, Refrain, Brücke, Refrain etc. aufgebaut.
Die Londoner Indie-Band macht das, was in den 00er-Jahren alle (The Rifles, The Courteeners …) machten. Und sie machen es gut – auch im Jahr 2015.
4. COASTS – MODERN LOVE
Coasts stammen aus Bristol und Norwich und sind – ähnlich wie Life In Film – dem catchy Indie verschrieben. Bei ihnen stranden jedoch noch Electro-Algen und House-Sandkörnchen an den Küsten. “Modern Love” ist eine Hymne, die Bastille alt aussehen lassen. Man darf gespannt sein, wie sich diese Band noch entwickeln wird.
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