“Wir haben einen Anspruch auf lebenslanges Tätigsein”

Peter Hartz über die Zukunft der Arbeit im Neuen Magazin “zeitwert” der Allianz:

Wir werden die Herausforderungen des demografischen Wandels nicht bewältigen, wenn wir unsere Lebensphasen weiterhin in “Arbeit” und “Ruhestand” einteilen. Wir müssen weiter arbeiten, auch wenn wir unser Brot schon verdient haben. Es steigt das Bedürfnis, bis ins hohe Alter produktiv zu sein.

Lebenslang produktiv sein heißt ja nicht, dass ich bis ins hohe Alter von früh bis spät Güter herstelle oder Dienstleistungen erebringe. Es bedeutet allerdings, dass meine Verantwortung für die Mitgestaltung der Gesellschaft nach besten Kräften nicht mit dem Ende meiner Berufszeit erlischt. Ältere Menschen nicht in der Erwerbslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit, Erwerbsminderung oder im “Ruhe”-Stand abzustellen, ist das Gebot der Stunde.

Haben sich die Unternehmen in Deutschland schon ausreichend auf die Herausforderungen des demografischen Wsndels eingestellt?

Da ist noch vieles kreativ gestaltbar. Viele Unternehmen – vor allem die großen – erarbeiten derzeit Strategien für den demografischen Wandel. Sie spüren den Mangel an qualifiziertem Nachwuchs ja schon heute deutlich. Allzu oft zielen die Maßnahmen allerdings ausschließlich auf den schärferen Wettbewerb, um die weniger werdenden jungen Leute.  Dahinter fällt das Sichern der Beschäftigungsfähigkeit der Alten noch deutlich zurück. Qualifizierungsangebote für ältere Arbeitnehmer, als lebenslanges Lernen im Betrieb, gehören dazu. Aber auch die Möglichkeit, Aufgabenpakete neu zu schnüren, flexible Übergangsmodelle in den Ruhestand und vieles mehr.



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