Die letzten 1,5 Wochen waren echt crazy. Rein gar nichts lief planmäßig ab. Wirklich nichts.
Ich sollte einen zweistündigen Stop in Bangkok haben und dann weiter nach Bali fliegen.
Es fing schon auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen an. Es fühlte sich komisch an. Falsch irgendwie. Aber ich wollte ja unbedingt nach Bali. Also flieg ich auch 😉
Im Flieger angekommen hab ich kurz meditiert und dann um Führung gebeten. Zack, ging der Flieger erst zwei Stunden später los 😅 es gab technische Probleme und Gepäck musste ausgeladen werden.
Während des Fluges ging es mir unterirdisch schlecht, sodass ich erstmal in Bangkok blieb.
Ich fing an mich selbst zu bemitleiden. Dann fing ich aber an nachzudenken und konnte ein Muster wahrnehmen. Schon Jahre zuvor ging es mir mal gesundheitlich schlecht und jedes mal, wenn dies der Fall war, ging es weg, wenn ich die volle Verantwortung dafür übernahm.
Anstatt zu jammern und Medikamente zu nehmen, bedeutet es in sich hinein zu spüren und zu sehen, was gerade falsch läuft. Das tat ich.m Ich horchte in mich hinein und bekam ein eindeutiges Zeichen, dass ich mich in die falsche Richtung bewege.
Bali ist also falsch. So war jedenfalls meine erste Schlussfolgerung. Ich blieb noch eine Woche in Bangkok und überlegte, was ich tun sollte. Ich erholte mich ein wenig von dem Flug und dem Stress, den ich vor dem Flug hatte.
Richtig gut tat mir Bangkok aber nicht. Viel zu laut und dreckig für meinen Geschmack. Ich sagte Freunden in Bali schon bescheid, dass ich eventuell nicht nach Bali fliegen würde, da vieles dagegen sprach.
Am nächsten Tag entschied ich mich dazu einen Flug nach Bali zu buchen. Von Bangkok ging es nach Singapur und dann weiter nach Bali. Ein wenig nervös war ich ja schon. Denn normalerweise cancel ich Dinge, die sich so falsch anfühlen. Doch sobald die Angst mit am Start ist, ist es sehr schwer zu unterscheiden. Die bestem Entscheidungen trifft man nicht in extremer Freude und auch nicht in Trauer oder Angst.
Nach Singapur verlief alles reibungslos und sehr angenehm. Aber von Singapur nach Bali sah die Nummer schon wieder ganz anders aus.
Heftige Turbulenzen und eine Stunde über der Insel herumkreisen, da wir nicht landen durften. Dennoch besser, als der Flug von Frankfurt nach Bangkok.
In Bali gelandet ging es mit dem Taxi nach Ubud. Auf dem Weg hatten wir einen Unfall und kurz darauf eine Polizeikontrolle. Bomben Start! So langsam bekam ich Angst vor Bali. Beim letzten mal fing ich mir hier Parasiten ein. Aber all das ist eine lange Geschichte für sich.
Liebe oder Angst?
Trotzdem entschied ich mich dazu tiefer einzutauchen. Ich wollte wissen, was in mir los war. Denn so schön es auch die ersten Tage war, es gab einen Grund dafür, warum es so schwer war hier anzukommen.
Ich habe seit einer Weile Herzrhythmusstörungen, Herzstolpern und Schmerzen in der Brustgegend und im linken Arm. Dazu muss ich sagen, dass meine letzte Beziehung einer Achterbahnfahrt glich. Ich lernte dadurch aber viel. Ich konnte dadurch wieder wachsen.
Ich fühlte mich in der Beziehung sehr einsam und wurde nicht so akzeptiert, wie ich war. Das schlaucht und raubt einem an Selbstwert. Und auch ich habe Dinge getan, die ich heute anders machen würde. All diese Erinnerungen sind natürlich noch im System gespeichert.
Mir ging es besser und besser, doch fühlte es sich nicht gut in der Herzgegend an. Was dann durchkam war, dass ich unbewusst noch immer wütend war. Ich musste ihm verzeihen und ihm Liebe schicken. Das ist eine ordentliche Herausforderung, wenn ich zurückdenke, was alles passiert ist. Aber es war die einzige Möglichkeit diese Geschehnisse zu verabschieden und zu verarbeiten. Und wie sagt man doch so schön: nur die Starken können verzeihen.
Ich komme also erst voran und bin wieder in Balance wenn ich alten Ballast hinter mir lasse. Wie oft glauben wir, dass wenn wir etwas oder jemanden aus unserem Leben verabschieden, dass die Sache erledigt ist. Das ist sie meistens aber nicht. Wir müssen Frieden mit der Vergangenheit schließen. Wir sollten uns für die Erfahrung bedanken, so schwer es manchmal auch sein mag.
Vielleicht macht es für den Verstand auch keinen Sinn für herzbrechende Erfahrungen dankbar zu sein. Für das Herz aber schon. Das Herz möchte heilen. Es möchte Liebe spüren! Für das Herz ist nur Liebe real und der ganze andere Rest unnötig. ❤️ Während meines Studiums hatte ich einen schweren Autounfall auf der Autobahn. Ein LKW-Fahrer zog einfach auf meine Spur und ich geriet ins schleudern und fuhr mit 180km/h vor die Leitplanke. Außer Prellungen und leichten Verbrennungen passierte mir nichts. Ich war einfach nur froh noch am leben zu sein. Über den LKW-Fahrer war ich nicht wütend, denn es hätte jedem passieren können. Jeder von uns macht Fehler. Mir ist nichts tragisches passiert und dafür war ich dankbar. Unbewusst traf ich damals die richtige Entscheidung. Gegen Wut und Schuldzuweisungen. Und genau das selbe ist nun wieder dran.
Klar, der Unfall hätte mich umbringen können. Die letzte Beziehung hat mich auch in sehr gefährliche Situationen gebracht. Beides habe ich aber überlebt. Und genau das ist der Punkt!
Erfahrungen lehren uns und machen uns stärker. Und Schuldzuweisungen, Trauer oder Wut müssen dann einfach gehen.
Tu es einfach für dich. Verzeih dir selbst und anderen Personen, die dir wehgetan haben. Du befreist sie von ihrer Schuld und du befreist dich selbst von schlechten Gefühlen. Die Menschen, die dich verletzt haben, wussten es einfach nicht besser. Es wird wie ein Befreiungsschlag in ein neues Leben für dich sein.
Entscheide dich für Freiheit in deinem Herzen! Ich tue es ab heute auch ❤️🙏🏻