Wir bleiben dran

Manchmal, wenn das Prinzchen noch ein Schlaflied hören will oder wenn der Zoowärter noch ein Buch erzählt bekommen möchte, findet „Meiner“, es sei doch jetzt genug, ich hätte genug gesungen, genug erzählt. Und ein Stück weit hat er ja Recht: In den vergangenen zehn Jahren habe ich tatsächlich sehr viel Zeit mit singen und erzählen verbracht. Anfangs war „Meiner“, der ohne Schlaflieder und Gutenachtgeschichten gross werden musste, ganz entzückt darüber, doch natürlich ist inzwischen der Zauber von „Schlaf mein Kind, ich wieg’ dich leise“ und „Michel aus Lönneberga“ ein wenig verflogen. Er hat sich das Zeug ja unzählige Male anhören müssen.

Was „Meiner“ aber nicht bedenkt und was auch ich mir immer wieder in Erinnerung rufen muss: Der Zoowärter und das Prinzchen haben zusammen wohl nicht die Hälfte der Geschichten gehört, die Karlsson alleine erzählt bekommen hat. Zwar habe ich mich in den vergangenen Jahren schon mehrmals beinahe heiser gesungen, aber wie oft waren die zwei Jüngsten die Zuhörer? Die drei Grossen und ich kennen die dicken Schinken im Bücherregal in- und auswendig, aber die beiden Kleinen haben noch nicht mal das erste Kapitel von „Winnie the Pooh“ gehört. Ja, sie haben noch nicht mal das Buch, das ihre eigene Mama geschrieben hat, erzählt bekommen.

Also singe und erzähle ich weiter und glaubt mir, die Sache wird nie langweilig. Denn auch wenn die Geschichten und Lieder noch immer die Gleichen sind, die Kinder, die zuhören sind es nicht. Und so erfahre ich immer wieder verblüffende Dinge, die ich nie zuvor beachtet hatte. Zum Beispiel weiss ich erst seit einigen Tagen, dass man die allabendliche Angst los wird, indem man Asterix und Obelix aus dem Heft nimmt. Ich habe ja stets geglaubt, die zwei seien nur gezeichnet, aber die kommen tatsächlich ins Kinderzimmer und vertreiben mit ihren übermenschlichen Kräften alles, was einen das Fürchten lehren will. Sagt der Zoowärter und der wird’s wohl wissen, denn eingehender als er hat noch keiner bei uns die gesammelten Abenteuer der beiden Gallier studiert, bevor er des Lesens mächtig war. 

Wir bleiben dran

 



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