Winterwunderland Hunsrück – Wandern im Hahnenbachtal

Winterwunderland Hunsrück – Wandern im Hahnenbachtal

Dieses Hahnenbachtal, das haben wir ja schon öfter empfohlen bekommen, nun wollten wir uns das selbst mal anschauen. Wir wählten eine Tag Anfang Februar, der Schnee der die Landschaft in den Tagen davor zu einem Winterwunderland machte, war sich gerade wieder am Verabschieden. Trotzdem verlebten wir winterliche Kilometer und darüber lest ihr in diesem Beitrag.

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Winterwunderland Hunsrück – Wandern im Hahnenbachtal

Wir gingen los am Wanderparkplatz an der Schinderhannes-Tränke etwas ausserhalb von Bundenbach. Von dort gehen wir im Uhrzeigersinn erstmal in Richtung Besucherbergwerk Herrenberg. Dieses wurde im Jahr "1975 vom Verein für Fossilienfreunde in mühevoller Kleinarbeit freigelegt und begehbar gemacht. Im Jahr 1988 wurde es baulich so verändert, dass Rollstuhlfahrer das Bergwerk problemlos besichtigen können. Heute wird es von der Ortsgemeinde Bundenbach betrieben." (Zitat von der Webseite der VG Rhaunen).
Es sei einzigartig, das werden wir vielleicht dieses Jahr noch in Augenschein nehmen und euch berichten.

Unser Weg führt uns vorbei am Besucherbergwerk und an der Keltensiedlung Altburg. Wenn du dich entscheidest, die Traumschleife Hahnenbachtal zu wandern, wirst du dort vorbeigeführt. Wir hatten uns an diesem Tag einen anderen Weg ausgesucht.

Diese Spuren

Im restlichen Schnee hatten wir an diesem Tag einiges zu tun - Spuren raten. So viele verschiedene Tierspuren haben wir noch nicht gesehen! Die sind vermutlich sonst auch dort gelaufen - aber wir entdecken sie einfach nicht. An diesem Tag verbrachten wir viel Zeit damit, diese hier zu erforschen :-) Eine Spur verfolgten wir bis hinunter ans Wasser. Einen ganz schön weiten Weg ist dieses Tier gegangen... Vielleicht hatte es Wandertag?

Ein bisschen Spass muss sein...

Über Felder führte uns unsere Tour, zugig war es hier oben. Irgendwann waren wir wieder im Wald, hier war es wesentlich ruhiger. Die leichten Anstiege waren tatsächlich sehr rutschig, wir hatten Mühe, ohne Stöcke hinauf zu kommen. Unser legendäres Selfie, das euch bei facebook so gut gefallen hat, zeigen wir euch hier auch nochmal. Die Entstehung war tatsächlich abenteuerlich. Anita setzte sich da oben hin, ich stellte die Kamera ein, den Timer auf 10 Sekunden - dann hieß es nur noch zu Anita zu gelangen. Nicht ganz so leicht bei diesen arg rutschigen Verhältnissen... Irgendwie schaffte ich es, wir hatten wieder mal eine Menge Spaß!

Die Hellkirche

Alsbald erreichten wir dann nach dem ersten Durchschreiten des Tals und dem darauffolgenden Anstieg die Hellkirche. Hach, im Schnee sieht alles anders aus!
Diese Hellkirche ist und bleibt ein Rätsel. Was war hier wohl früher mal?

Die Gelehrten streiten sich darüber, ob Kirche, Kapelle oder Wehranlage; wer weiß... Wir wagen uns auch kein Urteil darüber, aber ansehnlich ist sie allemal. Die Mauern, die noch stehen sind sehr dick. Den Geocache, der hier irgendwo versteckt sei, haben wir nicht gefunden. Nach einer kurzen Foto-Pause gingen wir weiter.

Viele Informationen

... bekommen wir im weiteren Verlauf des Weges. Ob über Grenzsteine, Höhlen, Hochwasser, Entstehung des Hahnenbachtals, Gesteine, Mühlen, Wasserkreislauf und Bergbau - ein Fülle an Wissen kannst du hier mitnehmen. Wir befinden uns nämlich nicht nur auf der Traumschleife Hahnenbachtal, sondern auch auf dem Wasser-Erlebnispfad. Super spannend....

Die Schmidtburg

Nun denn, ehe wir es uns versahen, waren wir an der Ruine Schmidtburg, der größten Festung ihrer Zeit im Hunsrück, angelangt. Hier befindet sich auch eines der Trekking-Camps auf dem Soonwald-Steig, der hier ebenso entlang läuft. Und es waren tatsächlich Menschen am Zelten! Wow, die sind wohl wenig kältenempfindlich...
Nun denn. Geocaches gibt es hier auch, und wir waren sogar erfolgreich :-) Ein paar Worte wechselten wir mit dem Verwalter, naja, eigentlich war es wirklich gruselig, dass sich in der Oberburg dann ein Gebäude befand, in dem es sich bewegte :-o
Der Zugang: eine Leiter, der Bewohner der Verwalter. Ein paar Worte später waren wir wieder auf dem Weg weg vom ehemaligen Unterschlupf des Räuberhauptmanns Schinderhannes Anfang des 18. Jahrhunderts.

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    Auf der Schmidtburg
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Hotel Forellenhof - Reinhardsmühle

Wieder im Tal landen wir am Hotel Forellenhof. Wunderschön anzusehen, die Fischteiche am Haus. Hier ist auch ein weiterer Einstieg in die Traumschleife Hahnenbachtal. Diese ist etwa 9,4 Kilometer lang und war 2012 Deutschlands schönster Wanderweg. Aufgrund dessen, was wir bis dahin gesehen hatten, zu Recht.
Früher war hier übrigens die Reinhardsmühle. Getreide wurde gemahlen, Wasser ist ja genug vorhanden dafür. 1956 wurde der Mühlbetrieb eingestellt, nach einigen Jahren Landwirtschaft entstand hier ein erstes Ausflugslokal. Seit 1964 ist es der Forellenhof, mit Hotel und Restaurant.
Ein weiteres Relikt aus der Vergangenheit treffen wir hier an.

Grube Friedrichsfeld

Die Verladestation der Grube Friedrichsfeld. Die dort gewonnenen Blei-Zinkerze wurden hier über eine Rutsche auf einen Ackerwagen verladen und zum Bahnhof nach Kirn gebracht. Wir steigen weiter hinan, uns erwartet noch viel mehr auf diesem Weg vom Forellhof zurück nach Bundenbach. Diese Grube Friedrichsfeld liegt weiter oben, die Bodenschätze muste aber ja irgendwie bis zur Verladestation kommen. Was also tun, wenn Felsen im Weg sind?
Genau.
Höhlen hineinsprengen.
So wie auf unserem Weg. Das war schon merkwürdig, durch diese durch Menschenhand geschaffenen Höhlen zu wandern, wo in der Geschichte Schwerstarbeit verrichtet wurde. Nicht nur von Menschen, nein, auch Pferde haben hier gerackert und die Erze befödert.
Von 1937 bis Anfang der 1950 er Jahre wurde in der Grube Friedrichsfeld abgebaut, dann verfiel der Preis für derartige Rohstoffe und der Abbau wurde eingestellt.

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Wir wanderten die letzten Meter, vorbei an der Schutzpatronin der Bergleute, den Berg hinauf und kamen schließlich wieder an unserem Startpunkt an.

Unsere Tour war 11,4 Kilometer lang, verlief nicht ganz auf der Traumschleife Hahnenbachtal, sondern etwas drumherum. Der Rundweg war sehr abwechslungsreich, bei rutschigen Schnee-Matsch-Verhältnissen allerdings nicht ohne Stöcke und super gutem Schuhwerk zu empfehlen. Die Anstiege sind moderat, bei rutschigen Verhältnissen können aber auch diese eine Herausforderung sein.
Unglaublich viele Einblicke in die Geschichte und in die Natur bekommst du, alles wird anschaulich dargestellt.
Auf dem Wasser-Erlebnisweg gibt es auch Mitmach-Stationen und Fragen, die im weiteren Verlauf des Weges beantwortet werden.
Einkehr ist vermutlich im Sommer auch unterwegs am Hotel Forellenhof möglich, jetzt im Winder war er geschlossen.
Diese wunderbare Wanderung durchs wildromantische Hahnenbachtal haben wir genossen.

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