Winterurlaub für Familien teurer Luxus?

Gargellen

Ski-/Winterurlaub ist längst nicht mehr eine Sportart für jedermann. Der Fun im schönen Weiß hat seinen Preis. Insbesondere für Familien mit Kindern wird der Winterurlaub im Gebirge immer mehr zum Luxus.

Rechenbeispiel²:

Ski-Tageskarte/Erwachsener, € 43,50 x 2 = € 87,– x 4 Tage = € 348,–

Ski-Tageskarte/Kinder, € 24,– x 2 = € 48,– x 4 Tage = € 192,–

1 Familienzimmer; Pension m. Frühstück³  = € 360,–

4 x Mittagessen (je Hauptmahlzeit + Getränk) = € 208,–

4 x Abendessen (je Hauptmahlzeit + 2 Getränke + Dessert) = € 352,–

______________________________________________________

Gesamt (ohne Anreise)   = € 1.460,–

Pro Tag                                  = € 365,–

² beispielhaft für Warth/Schröcken durchgerechnet; Annahme: Familie mit 2 Kindern (Kinder im Zimmer der Eltern; Alter 8 und 10 Jahre)

³ es wurde die derzeit günstigste Unterkunft für 3 Nächte in der Hauptsaison ausgewählt

Skiurlaub – Luxusurlaub?

Die hier berechnete Variante liegt mit Sicherheit im unteren Bereich der Preisgestaltung, da insbesondere bei der Unterkunft, die derzeit günstigste Alternative (Pension) ausgewählt wurde. Für einen 4-Tage-Winterurlaub sind € 1.460,– nicht wenig Geld! Nicht berücksichtigt dabei sind etwaige Anreisekosten und Anschaffungen, die im Vorfeld für einen gelungenen Skiurlaub getätigt werden müssen.

Gibt es Alternativen?

Natürlich! Allerdings und das hört man heute nicht gerne, muß abgespeckt und zurückgesteckt werden! Anhand von folgenden Möglichkeiten möchte ich kurz die möglichen Einsparpotentiale aufzeigen.

Möglichkeiten bei der Ausrüstung zu sparen:

  • Skiausrüstung aus zweiter Hand (Second-Hand Laden, Brockenhaus, Flohmarkt, Skibasar, etc.)
  • Angebote von Sportgeschäften für Kinder nützen (z. B. bieten hier große Ketten für Kinder ein günstiges Abo für den jährlichen Skitausch (aufgrund des Wachstums) an)
  • Bei Kurzurlauben vergleichen, ob der Verleih der Skiausrüstung nicht deutlich kostengünstiger ist

Möglichkeiten bei der Unterkunft zu sparen

Im ausgewählten Beispiel habe ich bereits die billigste im Ort vorhandene Pension gewählt. Sprich: kein Luxus, kein hoher Anspruch, sondern einfach nur zweckmäßig. Geht es überhaupt noch billiger? Direkt in den üblichen Skiorten und somit Touristenzentren dürfte das schwierig werden. Die sparsame Familie sollte sich eine Unterkunft unmittelbar am Skilift bzw. im Geschehen ersparen.

Wer zum Beispiel in diesem Fall in Wald am Arlberg (14,5 km vom Skigebiet Warth/Schröcken entfernt) in einem 4-Personen Appartement nächtigt, der kann sich immerhin € 150,– sparen, spart allerdings im gleichen Zuge das Frühstück ein. Rechnen wir € 15,– pro Frühstück (natürlich in keinem Café J), dann beträgt die Ersparnis immer noch € 90,–.

Untertags werden wir zu Selbstversorgen. Für die Mittagsjause kaufen wir im örtlichen Laden eine ergiebige Jause ein und am Abend wird im Appartement gekocht. Für die „bunte“ Jause (für die Kinder muß hier Einiges eingeplant werden – die frische Luft und der Sport machen hungrig) veranschlagen wir pro Tag € 25,–. Somit für vier Tage € 100,–. Die Jause landet im Rucksack und wird in der Natur eingenommen. Ganz ohne Einkehr wird es aber nicht gehen, denn in den Bergen ist es frisch und die Kinder benötigen eine „warme“ Pause. Eine Einkehr mit heißem Tee sollte daher eingeplant werden. € 56,– sollten für dieses Vergnügen einmal pro Tag ausreichen. Am Abend wird fürstlich gekocht, was das Herz begehrt. Daher langen wir auch hierfür etwas mehr in die Tasche und veranschlagen € 30,–/Tag, somit € 90,–. Am Abschiedsabend (das Appartement muß dann bereits geräumt sein) wird eingekehrt für € 52,– im gutbürgerlichen Restaurant abseits des Touristenrummels. Gesamt beläuft sich die Verpflegung dann auf € 298,–.

Rechenbeispiel:

Appartement (Selbstversorger)  € 210,–

Frühstück                                          € 90,–

Jause für mittags im Rucksack    € 100,–

„warme“ Einkehr                               € 56,–

Abendessen (selbst gekocht)        € 90,–

Einkehr am letzten Abend              € 52,–

______________________________

Gesamt                                             € 598,–

Ersparnis                                         € 322,–

Natürlich geht es noch günstiger, aber der Spaß – insbesondere dann, wenn man mit Kindern unterwegs ist – sollte nicht zu kurz kommen. Wer aber dennoch weiter einsparen möchte oder muß, der kann auf private Unterkünfte oder aber Winter-Campingplätze ausweichen. Wenn man mit anderen Familien unterwegs ist, dann kann man auch eine Selbstversorgerhütte in Betracht ziehen – diese wird vor allem durch die höhere Anzahl an Teilnehmern günstiger.

Möglichkeiten bei den Skipässen zu sparen

Auch hier kann gespart werden. Die Unterschiede sind nicht unerheblich und gerade für Familien gibt es Skigebiete, die besonders günstige Packages anbieten. Ein Vergleich lohnt sich immer! In Vorarlberg ist das Brandnertal ein Skigebiet, das vor allem für Familien interessante Angebote anbietet. Oder das Bödele, das zum Beispiel attraktive Punktekarten anbietet. Noch günstiger fährt man im benachbarten Allgäu Ski. Zugegeben diese Skigebiete sind nicht selten kleiner, aber die Kleinen sind es ja auch noch J.

Rechenbeispiel:

Skitageskarte (2 Erw., 2 Kind.) Brandnertal € 108,– x 4 = € 432,–

Appartement                                                                                  € 598,–

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Gesamt                                                                                          € 972,–

Pro Tag                                                                                          € 243,–

Ersparnis zum ersten Beispiel                                                   € 488,–

Zugegeben immer noch nicht wirklich billig, aber günstiger geht es nur, wenn wir die Sportart wechseln oder aber abenteuerlich übernachten J

Wie wäre es mit Langlaufen, Schneeschuhlaufen oder einfachen Skitouren? Oder einfach nur Winterwandern und Rodeln?

Alles in allem ist der Winterspaß nicht mehr günstig und tatsächlich nicht mehr für jedermann erschwinglich. Kein Wunder, dass bei schulischen Wintersportwochen Alternativen zum Skifahren angeboten werden müssen. Das ist zwar schade, aber mehr als nur verständlich angesichts der hier angeführten Preise. Vielleicht ist nicht zuletzt auch diese Tatsache der Grund für den Boom beim Tourengehen und Schneeschuhlaufen.

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Michael Geisler Michael Geisler

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