Winterpalast in Sankt Petersburg
Der Begriff „Platz“ ist ja äußerst mehrdeutig. Man kann ihn im Sinne von Lebensraum genauso verwenden, wie der Platz in einer Rangfolge, als Ergebnis eines sportlichen Wettkampf, als ein Platz, wo etwas aufgeräumt ist und natürlich im städtebaulichen Kontext.
Potentaten aller Herren Länder neigten in der Vergangenheit, wie in der Gegenwart immer gerne dazu, sich möglichst große Plätze zu gestalten, auf denen sie sich ihr untertäniges Volk versammeln können, um auf selbiges hinabzuschauen. Von der Balustrade des Balkons aus kann man winken oder regieren – je nach dem, wonach einem gerade ist.
Eines der größten Plätze, die ich jemals gesehen habe ist der Schloßplatz vor dem Winterpalast in Sankt Petersburg. Ich stand bei diesem Foto ungefähr auf der Mitte des Platzes und habe mir zum ersten Mal in meinem Leben ein größeres Weitwinkel gewünscht und zum zweiten Mal in meinem Leben ein Panoramafoto gebastelt, bei dem auch nicht alles drauf gepasst hat. Denn diese ganzen Eremitagen ziehen sich ziemlich in die Länge.
Blickt man von diesem Standort aus zurück, sieht es dann so aus:
Schloßplatz in St. Petersburg mit Alexandersäule
Vielleicht könnt ihr so erahnen, um welche Dimensionen es sich handelt.
Das ist also schon ein äußerst adäquater Ort, um als Subalterner huldvolles Winken entgegenzunehmen oder sich an Paraden mit vielen Hochrufen oder Oktoberrevolutionen mit viel Wut zu beteiligen.
Für mich ist das aber alles nix. Ein bisschen weniger Prunk hätte wohl bereits im 18. Jahrhundert den Menschen des Landes gut getan.
Dies ist mein Beitrag für „P“ wie „Platz“ bei Paleica von Magic Letters und wir alle sind schon mal auf den Buchstaben „Q“ gespannt, naja – wir fürchten uns auch schon ein bisschen …
Alle Fotos: Winterpalast und Schlossplatz mit Alexandersäule in St. Petersburg ©traumalbum.de
Text: Winterpalast für „P“ wie „Platz“ bei Magic Letters ©traumalbum.de
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