Winterkonzert am Marion Dönhoff Gymnasium – 27.01.2011

Von Chrisslybaer

Ein bisschen spät dran war es ja, das diesjährige Weihnachtskonzert am Marion Dönhoff Gymnasium, aber das hatte einen guten Grund: das liebe Wetter hatte allen einen Strich durch die Rechnung gemacht und das für Mitte Dezember geplante Konzert zwar nicht ins Wasser, dafür aber in die Schneewehen fallen lassen. Schnell war man entschlossen, einen schnellstmöglichen Nachholtermin zu finden, denn schließlich sollte all die Vorfreude doch nicht umsonst gewesen sein!

Und so kam es, dass sich am Abend des 27.01. die Türen der Schule weit für die Besucherscharen öffneten, die sogleich in die Aula strömten.
Nach wenigen Minuten konnte es dann auch direkt losgehen – alle hatten einen Platz gefunden, den kleinsten Besuchern wurde erlaubt, sich ganz vorne auf den Fußboden zu setzen, damit niemand stehen musste. Als Erstes war die Trommelgruppe „Drums And Moves“ - unter der Leitung von Anneke Fürst – an der Reihe. Das Publikum war von ihrem Stück „Kpanlogo“, das seine Wurzeln in Ghana hat, begeistert, was sie schon einmal in den richtigen Groove für den Abend brachte. Denn schließlich sollte es wieder krachen, so wie schon in den letzten Jahren.
Statt einem Gewitter zog jetzt aber erst einmal ein Monsun über der schönsten Stadt der Welt auf – der Chor der fünften Klasse präsentierte unter der Leitung von Kathrin Carbow den allen bekannten Hit „Durch den Monsun“ von Tokio Hotel, der vor ein paar Jahren im Radio und auf allen MP3-Playern rauf- und runtergelaufen war. Allerdings hatten die Schüler noch daran gearbeitet und eine aktualisierte Fassung davon entwickelt, die zudem auch noch zum dem Theaterstück „Fluch der Karibik ohne Johnny Depp“ passt, das im Sommer in der Schule zu sehen sein wird – auf die Beine gestellt von der gesamten Jahrgangsstufe 5 und natürlich den zuständigen Lehrern.
Anschließend ging es mit einigen der vielen Bands weiter, die im Laufe der letzten Jahre an der Schule entstanden sind. Dabei wechselten sich die Genres ebenso ab wie die Mitgliederanzahl der einzelnen Bands und die Instrumente. Ihre Gemeinsamkeit war die Leitung durch einen der Musixx-Dozenten, die jetzt mittlerweile im dritten Jahr an der Schule tätig sind und mit den Schülern zusammenarbeiten, um ihnen eine musikalische Ausbildung zu ermöglichen – eine großartige Möglichkeit, die sich auch gern schon früher hätte bieten dürfen! Wenn man sich anschaut, was aus dieser Zusammenarbeit schon alles entstanden ist, wünscht man sich doch gleich in die Schule zurück, um zumindest einen Teil davon selbst erleben zu dürfen!

Nach vier der Bands stand als Nächstes eine kurze Pause auf dem Programm, die dazu genutzt wurde, einmal durchzulüften und sich kurz die Beine zu vertreten. Wobei sich Letzteres als durchaus knifflig herausstellte, da die Aula voll und ihre Türen verhältnismäßig schmal waren. Doch mit ein bisschen Schieben und Drängeln konnte man es tatsächlich schaffen, sich nach unten an die frische Luft und vor allem an den Waffelstand vorzuarbeiten! Dann musste man allerdings auch schon wieder umdrehen...
Als Nächstes stand ein generationsübergreifendes Projekt auf dem Programm – das noch frische Orchester der Schule! Die Mitglieder entstammen so ziemlich allen Altersgruppen – vom Unterstufen- zum Oberstufenschüler über den Referendar und die Lehrerin bis hin zum ehemaligen Lehrer. Das großartige Projekt wird geleitet von der neuen Musiklehrerin Uta Pätzold und stellte mit einem Ausschnitt aus der Musik zu „Fluch der Karibik“ eindrucksvoll unter Beweis, wozu sie musikalisch in der Lage sind. Das machte definitiv Lust auf mehr!
Apropos mehr – nun waren weitere Bands an der Reihe, die zum größten Teil erneut der Mittelstufe entsprangen. Den Anfang machte eine Viererformatierung, die sich für ein Musikprojekt im Rahmen der „Vier Jahreszeiten“ zwei kurze Stücke selbst ausgedacht hatten und diese nun dem gespannten Publikum präsentierten. Anschließend ging es weiter mit der Band, die wohl mit die erfahrensten Sängerinnen stellte. Auch diese Band machte Lust auf mehr – es wäre sicher toll, auch einmal die Stimme der zweiten Sängerin zu hören, da diese mehr oder weniger als Backgroundsängerin für ihre Kollegin funktionierte. Vielleicht könnte man ja beim nächsten Konzert einmal die Rollen tauschen!
Nach einer weiteren neuen Band, die das wunderschöne „Sunrise“ von Norah Jones sangen und damit mit Sicherheit eines der Highlights des Abends lieferten, trat die Oberstufenband auf, die – ganz die Profis – die Aula mit einem Song der Red Hot Chili Peppers rockten. Da störte es dann auch fast niemanden mehr, dass der Gesang vielleicht dann und wann ein wenig zu kurz kam, das lässt sich bei dieser Gruppe wohl kaum vermeiden.
Zum krönenden Abschluss kamen noch die Götterfunken – unterstützt von den Sternschnuppen (was ja schon von vornherein auf himmlischen Gesang schließen lässt!) - mit ihrem Gute-Laune-Song „Free Your Soul“ von einem der bekanntesten Hamburger Arrangeure, Martin Carbow, auf die Bühne und rissen das Publikum von der ersten Sekunde an mit. An dieser Stelle eine besondere Anerkennung für die Fähigkeit der Zuschauer, sich in den Song hineinzugrooven und nicht an den Stellen zu klatschen, an denen das Stück beendet zu sein scheint (aber es natürlich nicht ist!) Das hatte zwei Monate zuvor beim alljährlichen Freundschaft-macht-Schule-Konzert in der St. Johanniskirche in Hamburg-Altona noch ganz anders ausgesehen.
Wie unmittelbar vor Beginn des Songs noch erwähnt worden war, sollte er eigentlich das Motto des Abends bilden: Free your soul! Befreie deine Seele! Zwar war dieses Motto in all der Aufregung untergegangen (auch war es nicht auf dem Programmzettel verzeichnet gewesen), dennoch hatte wohl jeder im Publikum an diesem Abend ein Stück weit seine Seele mit Hilfe der großartigen Musik befreit. Dafür ist in erster Linie natürlich den Musiklehrerinnen der Schule - Anneke Fürst, Uta Pätzold und Kathrin Carbow – zu danken, die dies erst ermöglicht haben. Des Weiteren auch ein großer virtueller Applaus an die Musixx-Dozenten, die Jahr für Jahr neue, tolle Ergebnisse mit den musikbegeisterten Schülern erzielen und natürlich auch an die Schulleitung. In diesem Sinne – bis nächstes Jahr! Oder in diesem Falle eher – bis zum Ende dieses Jahres!

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