Winterjacke

Eine Winterjacke habe ich nicht gekauft. Hätte ich aber lieber machen sollen, denn im Vergleich zum letzten Wochenende ist es relativ kühl. Anfang Oktober 2011 und der Herbst ist angekommen. Regen gibt es auch gleich noch mit dazu. Passend zur dunkler werdenden Jahreszeit decken sich scheinbar alle mit einem Kindle ein oder besorgen sich das neue iPhone. Warum wollen das auf einmal eigentlich doch alle haben, wo es doch wie das Alte aussieht?

iPhone Preview Architekturfotos

Was macht man also an einem Sonntag zwischen Regen, Sturm und Kälte? Man kann Anfangen wie Martin & Martin 100 Minimale oder 100 Laub Fotos auf Instagram zu sammeln. Alternativ kann man sich auch einfach eine Kürbiscremesuppe kochen oder den Nachmittag in einem Kaffee in Friedrichshain verbringen. Klingt auch erst mal alles super. Kommen wir aber zu den Problemen. 100 Fotos, ein Thema, nicht mein Ding. Kochen, es gibt genug gute Köche, die das gern für mich machen können. Kaffee und Kuchen in Berlin, zu spontan für einen Sonntag Nachmittag. Ich sitze also nun an meinem Schreibtisch und schaue auf die Kiev. Kein Film drin. Film liegt hier. Film ins Magazin gelegt. Straßenlandschaften zu fotografieren finde ich nicht sonderlich spektakulär. Wiesen, Blumen und Äcker können andere deutlich besser. Und eigentlich wohnt in mir schon seit längerer Zeit der Wunsch nach Architektur. Wo finde ich den jetzt etwas passendes in der Umgebung? Felix gefragt, weil er ja neuerdings vermehrt Architektur fotografiert und scheinbar eine gute Quelle für Passende Objekte hat. Oben rechts in das Suchfeld Düsseldorf und fertig eingegeben und erst einmal Bilder angeschaut. Überlegt, dass Architektur und Kiev mit dem 80 mm Arsat vielleicht doch nicht die beste Idee sind und weiter gesucht. Doch noch ein Objekt gefunden. Zwar nicht auf Google Maps, aber wenn es Fotos gibt muss es auch das Objekt geben. Wie oben zu sehen ist, gab es das Gebäude tatsächlich. Ich habe genau 12-mal auf den Auslöser gedrückt und hatte auch keine weitere Kamera oder noch einen Film mit (das iPhone mal ausgenommen). Es begeistert mich jedes mal wieder mit der Mittelformat raus zu gehen. Ich habe den Belichtungsmesser in der Hand, stelle Blende und Belichtungszeit ein und beschäftige mich (im Vergleich zur digitalen Canon) unglaublich lange mit dem, was ich im Lichtschacht sehen kann. Ich muss nicht auslösen, wenn ich nicht zufrieden bin. Gehe einfach weiter, egal ob ich schon fünf Minuten investiert habe oder nicht. Ich schaue mir an was im Bild passiert, wie es sich verändert, wohin die Linien gehen, wie sich der Vordergrund verändert.

Ich glaube genau das ist es, was die Fotografie ausmacht. Zeit und Ruhe.

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