Winterdepression homöopathisch behandeln

Von Heikedahl @HeikeDahl

 Ca. 40.000 Menschen leiden jeden Winter in Deutschland an Winterdepressionen. Als Ursache zählt ein Mangel an Serotonin ausgelöst durch zu wenig Sonnenbestrahlung sowie eine genetische Veranlagung. Die Symptome reichen von Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Schwächezuständen bis zu wiederkehrenden Infekten. Lesen Sie hier über verschiedene Maßnahmen (Homöopathie u.a.), um fitter durch den Winter zu kommen.

Ursachen der Winterdepressionen

In der nördlichen Erdhalbkugel scheint die Sonne in den Wintermonaten nur kurz. Dadurch finden sich hier deutlich mehr an Winterdepression Leidende als in den südlichen Gefilden.

Durch den Mangel an Sonnenlicht steigt das "Hormon der Dunkelheit" Melatonin im Körper stärker an. Dieser Botenstoff steuert den Nachtschlaf, entspannt, macht müde und fährt die meisten Stoffwechselvorgänge herunter.

Findet sich zu wenig Serotinin und zuviel Melatonin im Körper, kann es zu den oben genannten Symptomen der Winterdepression kommen.

Maßnahmen gegen Winterdepressionen

Ist der Winterblues erst einmal da, gibt es verschiedenen Möglichkeiten diesem entgegen zu wirken.

Das Wichtigste: nicht zu Hause verkriechen. Besser ist es, raus zu gehen. Auch an trüben Tagen dringen noch Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke. Bewegung regt den Kreislauf an und führt zur Verbesserung der Glückshormonausschüttung.

Durch Ernährung kann sich ein leichtes seelisches Tief ebenfalls günstig beeinflussen lassen, lesen Sie hierzu einen älteren Beitrag im Blog.

Lichtduschen mit Tageslichtlampen (mind. 2500 Lux) sollen eine deutliche Besserung bringen, wenn diese mind. 30 min am Morgen durchführt werden. Diese speziellen Lampen wirken vor allem über die Netzhaut der Augen. Eine Solariumbenutzung bringt keinen Effekt, da diese nicht ohne Brille benutzt werden dürfen.

Den Kreislauf bringen Sie mit morgendlichen Kalt-Waschungen/Abspülungen von Außen zur Körpermitte in Schwung. Anschließende Bürstungen der Haut und Einölung mit jeweils einem Tropfen hochwertigen ätherischen Öls Basilikum, Bergamotte, Cajeput und Rosmarin auf einer Mandelölbasis bringt Wohlgefühl und soll Glückhormone ausschütten.

Phytotherapie kann helfen

Auch Johanniskraut und Co können die Stimmung aufhellen. Der Apotheker empfiehlt die passende Dosierung.

Isländisch Moos (Apotheke, Kräuter Kühne) aufgekocht als Tee hilft gegen Erschöpfungszustände. (Einen Esslöffel Isländisches Moos auf drei Tassen Wasser, zähflüssig einkochen und  mit Honig gesüßt löffelweise einnehmen)

Homöopathie bei Winterdepressionen

Homöopathische Arzneien können den Antrieb steigern, die Stiummung heben und das Immunsystem stabilisieren. Dazu werden durch eine/n Therapeuten/in im optimalen Fall die individuellen Symptome der Betroffenen zur Arzneifindung herangezogen und ein passendes Arzneimittel verordnet. Ein ausgebildete/r Therapeut/in kann den Verlauf einschätzen, ob eine Besserung eintritt und/oder zu einer anderen Behandlung (zB. Schulmedizin) raten.

Es gibt über 2000 homöopathischen Arzneien. Jedes dieser homöopathischen Mittel könnte für einen Patienten/in die passende und damit heilende Arznei sein. Daher geben die hier aufgeführte Arzneibeispiele nur einen sehr knappen Ausblick auf eine individuelle Behandlung.

Allgemein zählen folgende homöopathischen Arzneien zu denen, die gegen Winterdepressionen helfen können: Arsenicum album, Aurum, Calcium carbonicum, Carbo vegetabilis, Causticum, Graphitis, Helleborus, Ignatia, Lycopodium, Natrium muriaticum, Phosphoricum acidum, Pulsatilla, Rhus toxicodendron, Sepia, Stannunm, Sulphur und Veratrum.

Winterdepression mit Antriebslosigleit und Müdigkeit:

Folgende Arzneien können in die engere Wahl kommen, vor allem wenn Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Traurigkeit vorherrschen: Arsenicum album, Calcium carbonicum, Causticum, Ignatia, Phosphoricum acidum, Phosphorus, Pulsatilla, Stannum und Veratrum.

Winterdepression mit Null-Bock-Stimmung:

Hat man zu nichts Lust, kann sich für nichts begeistern, dann könnte eine der folgende Arzneien hilfreich sein: Arsenicum album, Aurum metallicum, Causticum, Natrium muriaticum, Sepia und Sulphur.

Winterdepression mit ausgeprägtem Negativismus:

Sepia und Tuberkulinum werden gern benutzt, vor allem, wenn die Personen zusätzlich zur Antriebslosigkeit noch einen ausgeprägten Negativismus zeigen.

Winterdepression mit Hauptanteil unerklärlich Unglücklich:

Besonders Antriebsschwach und unerklärlich unglücklich Fühlende könnte Lachesis, Sulphur und Lycopodium helfen.

Winterdepression mit Entscheidungsschwäche:

Menschen, die im Winter in eine Art Entscheidungsschwäche geraten, könnte folgende Arzneien helfen: Barium carbonicum, Graphites, Lycopodium und Pulsatilla.

Winterdepression mit vor allem körperlicher Schwäche:

Arsenicum album, Calcium phosphoricum, Calcium carbonicum, Mercurius, Phosphorus sowie viele Säureverbindungen.

Bei Winterdepression mit Infektanfälligkeit können helfen:

Calcium phosphoricum, Causticum, Lycopodium, Phosphorus und Silicea.

Sollte den Stimmungstiefs, mit all diesen Maßnahmen nicht beizukommen sein, oder diese länger als bis zum Frühling anhalten, ist eine ärztliche und/oder therapeutische Untersuchung auf Depressionen oder andere organische Ursachen ratsam.

©Heike Dahl