Winston Churchill am Comer See

Rosa Maria LambertiÈ proprio vero – es ist wirklich wahr, amici: Am Comer See kann man seine Sorgen und seinen Ärger vergessen. Die Schönheit der Landschaft wirkt positiv auf die Seele und die hohen Berge sorgen für den nötigen Abstand zu allen Unannehmlichkeiten, die uns belasten. Diese Erfahrung machte auch der ehemalige britische Premierminister Winston Spencer Churchill (1874-1965). Obwohl er England unter großen persönlichen Mühen erfolgreich durch den 2. Weltkrieg geführt hatte, wurde er im Juli 1945 als Premierminister abgewählt. Der kluge alte Herr tat das einzig Richtige! Er entschloss sich zu einem Aufenthalt am Comer See.

Bereits in der ersten Septemberwoche 1945 bezog er in Begleitung seiner Tochter Sarah, seines Arztes, und einiger Angestellter die Villa “Le Rose” in dem kleinen, malerischen Örtchen Moltrasio. Churchill bezeichnete die Villa als einen kleinen Palast. Während seines Aufenthaltes empfing der ehemalige Premier zwar einige Besucher, aber die meiste Zeit verbrachte er vor seiner Staffelei. Bereits am Tag nach seiner Ankunft fand ihn seine Tochter malend am Seeufer vor. Lord Moran, Churchills Arzt berichtete, sein Patient sei so sehr beeindruckt von den Panoramen und der Szenerie des Comer Sees, dass er 5 Stunden ohne Pause malte. Churchill selbst schrieb an seine Frau Clementine, das Malen bereite ihm großes Vergnügen. Bei dieser Beschäftigung könne er an nichts anderes denken und würde allen Ärger vergessen. Die Malerei bedeute für ihn komplette Ablenkung. Nichts nähme den Geist stärker in Anspruch, ohne den Körper zu ermüden.

Der Comer See war für Churchill eine Landschaft,Lakeside Scene, Lake-Como-by Winston Churchill „die absolute Ruhe ausstrahlt und der man ebenso wenig, wie ihren Bewohnern anmerkt, dass in der Welt schreckliche Dinge passieren“. Diese Idylle und die besondere, positive Stimmung des Comer Sees versuchte er in seinen Bildern einzufangen. Zwei seiner Comer See Gemälde wurden in der Königlichen Akademie der Künste in London ausgestellt. Churchill hatte sie dort unter dem Pseudonym “Mr. Winter” eingereicht. Heutzutage sind Winston Churchills Bilder begehrte Sammlerstücke, die auf Auktionen sechsstellige Summen erzielen. Das Gesamtwerk Churchills umfasst über 500 Bilder.

Ich weiß nicht, wie es euch geht, amici. Aber ich muss jedes Mal an den großen alten Staatsmann denken, wenn ich einen Künstler mit seiner Staffelei am Ufer des Comer Sees sehe.

Tanti saluti e a presto
Rosa Maria Lamberti


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