Als ehemaliger Segelflugpilot fand ich schon immer auch Wingsuit Flüge faszinierend. Im Vergleich dazu erscheint das Segelfliegen fast langweilig und unspektakulär (auch wenn es das definitiv NICHT ist). Der Wingsuit ist ein Anzug mit Stofflächen zwischen den Beinen sowie zwischen den Armen und Beinen. Diese Flächen werden beim Sprung von Luft durchströmt und wirken wie ein Flügel oder eine Tragfläche bei einem Flugzeug.
Moderne Wingsuits erreichen ein Gleitverhältnis von ca 1:3, teilweise auch darüber. Dies ist jedoch auch sehr stark von der Körperform und dem Können des Piloten abhängig. Das Gleitverhältnis gibt an wie viele Meter sich ein Flugkörper in horizontaler Richtung vorwärts bewegt, während es einen Meter Höhe verliert. Am Beispiel des Wingsuits bedeutet dies, dass ein Wingsuitpilot aus 1000 Meter Höhe ca. 3km Strecke zurücklegen kann.
Wingsuit Piloten erreichen Geschwindigkeiten von 130 bis 150 km/h. Es können dabei beachtliche Entfernungen zurückgelegt werden. Der Schweizer Remo Läng überquerte mit dem Wingsuit den Alpenhauptkamm. Er sprang dabei aus einer Höhe von 8500 Meter über Verbier. Nach sieben Minuten erreichte er das 26km entfernt gelegene Aosta. Remo Läng erreichte während seines Fluges eine Höchstgeschwindigkeit von über 500 Stundenkilometern [1].
In der Wingsuit Szene stolpert man früher oder später auch über Jeb Corliss. Der 38-jährige Amerikaner ist Spezialist im sogenannten “Proximity Flying”, es bezeichnet das Fliegen entlang von Berghängen oder Graten. Hier entstehen besonders spektakuläre Videos. Jeb Corliss flog im September 2011 durch ein Loch in einem Berg im chinesischen Tianmen:
Quelle Video: www.youtube.de
Ein weiterer spektakulärer Sprung fand 2011 in der Schweiz statt. Im Video “Grinding the Crack” ist zu sehen wie er teilweise gerade einmal 2 Meter von der Bodenberührung entfernt in die Tiefe fliegt. Das Video wurde bei Youtube bereits über 27 Millionen Mal abgerufen.
Quelle Video: www.youtube.de
[1] Quelle: www.welt.de
