Windel adé bei der Großen

Gar nicht lange her, da fragte ich mich und Euch, ob ich den Zeitpunkt des Trockenwerdens bei der Großen verpasst habe. Zum Glück hab ich von Euch viel Zuspruch erfahren und war deshalb beruhigt. Danke schön dafür. Ich habe das Thema dann einfach in Ruhe gelassen und sie selbst entscheiden lassen, ob sie eine Windel tragen möchte oder nicht (natürlich voller Hoffnung, dass es dann besser klappt) und es nicht groß negativ kommentiert, wenn dann trotz Entscheidung gegen die Windel etwas daneben ging. Im Auto und im Bett war es mir wichtig, dass sie die Windel trägt, weil da eben doch ein bisschen mehr Aufwand hintersteckt und es nicht mit Pfützen wegwischen getan ist.

2 Wochen später, einen Tag vor ihrem dritten Geburtstag, wollte sie dann die Windeln wegräumen und sagte mir, dass sie jetzt keine mehr braucht. Und was soll ich sagen? Sie hatte Recht! Wir haben gemeinsam die Windeln aus der Schublade geräumt und sie sagte: „für die Kleine". Die Nachtwindel blieb jede Nacht trocken und sie ging verlässlich morgens auf die Toilette, sodass wir diese zeitgleich ebenfalls wegließen, mit Erfolg.

Die Wickeltasche enthält nun weniger Windeln - nur noch für die Kleine, stattdessen Wechselkleidung für die Große. Einmal war es ganz hilfreich, diese dabei zu haben, weil sie es nicht ganz bis zur Toilette schaffte nach einer zweistündigen Autofahrt. Ansonsten trage ich diese nur zur Sicherheit mit. Wenn ich sie einmal nicht mit habe, werde ich das bestimmt bereuen. Murphy halt. 😉

Wie so oft waren meine Gedanken und Sorgen völlig sinnlos. Dass die Kitaleiterin sagte, dass die Ü3-Kinder ohne Windel in den Kindergarten kommen und das „auf Toilette gehen" dann ganz schnell abgucken und von den anderen lernen, bereitete mir Bauchschmerzen. Allerlei Pläne hatte ich schon geschmiedet, welchen Plan B ich haben werde: mit den Erziehern reden, doch noch Höschenwindeln zu erlauben, bis sie wirklich bereit ist oder einfach Trainerhosen statt Unterhosen anziehen, damit nicht alles direkt durchläuft und zumindest ein kleiner Teil aufgefangen wird. Ich wollte das meiner Großen nicht antun, mit nasser Hose vor den anderen Kindern zu stehen und von ihnen eventuell ausgelacht zu werden. Wie entwürdigend. . . Das soll ihr nie passieren. Deshalb hoffte ich, dass es sich von allein regelt, bevor sie in den Kindergarten geht. Und so war es - sogar schon deutlich früher 6 Monate vor Kindergartenbeginn. Puh - was fiel mir ein Stein vom Herzen.

Kleine Pfützen begleiten den Alltag

Ab und zu, nur zu Hause, teilt sie mir hin und wieder mit, dass sie da und da Pipi gemacht hat. Dann war sie einfach so sehr ins Spiel vertieft, dass sie nicht dran gedacht hat. Na und?! Es sind noch 5 Monate bis zum Kindergartenbeginn und ich mache mir jetzt überhaupt keine Sorgen mehr. Bis dahin wird sie es sicherlich ganz pfützenfrei schaffen.

Kindheitserinnerungen und wovor ich meine Kinder bewahren möchte

Warum habe ich mir eigentlich so große Sorgen gemacht? Ich möchte meine Kinder vor dem bewahren, was bei mir selbst immer wieder vorkam. Meine Mama hatte es als Alleinerziehende nicht leicht und musste ihren Job und die Erziehung von 3 Kindern (im Altersabstand von 3 Jahren) unter einen Hut bringen, was alles andere als einfach war. Ich habe großen Respekt vor dem, was sie geschafft hat. Ergänzend zum Artikel „Was Du nie erleben sollst" gibt es noch etwas in meiner Erinnerung, das meine Kinder möglichst nicht erleben sollen. Manchmal musste meine kleine Schwester genau dann aus dem Kindergarten abgeholt werden, wenn ich gerade aus der Schule kam. Und ich stand dann vor verschlossener Tür und hatte Angst, dass etwas passiert ist, dass meine Mama mich vergessen hat (obwohl ich natürlich insgeheim wusste, dass sie bis jetzt immer wieder gekommen ist) oder was auch immer ich dachte - ich weiß es nicht mehr. Unten im Haus, in dem unsere Wohnung war, war eine Buchhandlung, in die ich dann immer ging, wenn meine Mama nicht da war. Und ich weinte dann jedes Mal und stand in einer Pfütze. Natürlich sind diese Situationen nicht miteinander vergleichbar, weil bei mir die große Angst dahinter steckte, die dazu führte. Trotzdem, weil dieser Moment, vor anderen in einer Pfütze oder mit nasser Hose zu stehen, für mich negative Erinnerungen weckt, ist es wahrscheinlich so dramatisch für mich, wenn ich mich in eine Situation hineinversetze, die vielleicht auf meine Kinder zukommen könnte (falls sie nicht rechtzeitig vor Kindergartenbeginn von ganz allein trocken geworden wäre). Ich bin so erleichtert, dass es rechtzeitig von ganz allein geklappt hat.

Wie war es bei Euren Kindern mit dem Trockenwerden? Habt Ihr Euch auch (völlig unbegründet) Sorgen gemacht oder seid Ihr ganz gelassen damit umgegangen? Ich freue mich auf Eure Kommentare. Eure Renate

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