Windeggerspitze (2.331m) – ein Gipfel für einsame Gebirgsjäger

Von Bergeinvorarlberg @sportvorarlberg

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Das Brandnertal ist sowohl im Winter als auch zu anderen Jahreszeiten ein besonderes Tal. Mächtige, schroffe Felsgipfel, herrliche Almwiesen und eine Artenvielfalt, die ihres Gleichen sucht. Die Orte Bürserberg und Brand sind klein und idyllisch, beschaulich, schön und haben Flair. Ja, das Brandnertal hat was. Etwas Besonderes.

Ausgangspunkt – Wanderparkplatz Brand/Brügga

Ausgangspunkt für diese Tour ist der Ortsteil Brügga in Brand. Quasi die letzte Bastion, bevor es hoch in Richtung Lünersee geht. Über den Glingabrunnenweg steigt man ein und wandert anfangs auf einer Güterstraße sanft steigend hoch in Richtung Glingabrunnen.

Naturdenkmal – Glingabrunnen

Bereits nach einigen Serpentinen auf dem Güterweg zweigt linker Hand ein Waldweg ab in Richtung Glingabrunnen. Unbedingt diese Variante wählen – sie ist nur unwesentlich länger, aber um vieles schöner und eindrucksvoller und zudem wandert man hier im Schatten nebst rauschendem Gewässer. Ein schmaler Waldweg führt entlang dem Gebirgsbach hoch. Bereits nach wenigen Metern erreicht man einen herrlichen Wasserfall. Weiter geht es kurvenreich hoch durch den Wald, immer entlang dem rauschenden Bach. Am oberen Ende, kurz vor der Hochebene, erreicht man das Naturdenkmal, den Glingabrunnen. Eine Quelle mit herrlichem, kristallklarem Wasser.

Alpgebiet

Nach wenigen Schritten geht es vom Wald über in das Alpgebiet auf der schönen Hochebene. Alpen säumen den Weg. Die Unterzalimalpe, ein Gedicht von einer Alpe, und die Untere Brüggelealpe, eine der wohl schönsten Alpen überhaupt, sind hier beheimatet. Noch befindet man sich auf dem Weg, der auch zur Mannheimer Hütte führt. Erst in etwa der Mitte des Hochplateaus gabelt sich der Weg. Der Weg für diese Tour führt rechter Hand weg zur Unteren Brüggelealpe. Idyllisch liegt diese alte Alpe am Rande des Hochplateaus. Wer Hunger oder Durst hat, der kann hier einen angenehmen Einkehrschwung machen.

Ab zur Bergetappe – Obere Brüggelealpe

Ab der Unteren Brüggelealpe geht es nun endlich richtig zur Sache. Über einen bewaldeten Güterweg führt uns der Weg kurvenreich hoch zur Oberen Brüggelealpe. Herrlich eingebettet zwischen herrlichen Gipfeln liegt die Alpe an einem traumhaft schönen Platz mit einem wunderbaren Panorama. Vis-à-vis liegt die Brandner Mittagsspitze, der Mottakopf und der Saulakopf. Rechter Hand blickt man Richtung Wildberg und Mannheimer Hütte und im Rücken liegen Blanuskopf und die Windeggerspitze. Ab der Alpe heißt es den Weg suchen, denn Markierungen sind hier Fehlanzeige. Immerhin ist die Windeggerspitze ja auch ein Gipfel für die einsamen Gebirgsjäger und so soll und darf es bleiben. Anfänglich geht man auf dem Weg, der Richtung Oberzalimhütte führt, weiter. Aber Achtung sehr bald kann man sich nur noch am Ziel, der Windeggerspitze, orientieren. Halten sie sich rechts und versuchen sie den rund 2.000m hohen, mit Latschenkiefer bewachsenen, namenlosen Gipfel unterhalb der Windeggerspitze zu fixieren. Immer wieder entdeckt man alte Wegpfade, die hier dereinst hoch geführt haben. Die Aussichtskuppel auf 2.000m ist bald erreicht. Hier steht man nun direkt vor dem Tagesziel. Über die östliche Flanke geht es über Schiefer steil bergauf zum Gipfel. Trittsicherheit, Übung und auch Schwindelfreiheit sollten nun im Gepäck sein. Ist das nicht der Fall, dann sollte man sich mit der Aussichtskuppel zufriedengeben. Steil und knackig geht es hoch zum Gipfel.

Bilderbuch-Panorama

Auf dem Gipfel erschließt sich dem Gipfelstürmer ein herrliches Panorama. Östlich liegt der Mottakopf, die Brandner Mittagsspitze und der Saulakopf. Südlich davon die Schesaplana und der Lünersee. Direkt vor unserer Nase liegt der Panülerkopf und die Wildspitze und im Rücken, also westlich der beeindruckende Fundelkopf. Über den Grat geht es weiter in Richtung Blanuskopf, der über diesen Weg spannend erreicht werden kann. Für diese Tour steigt man aber im ersten Drittel des Grates über steil abfallende Wiesen und Schieferplatten ab. Achtung: ist es feucht, dann kann es hier sehr rasch talwärts gehen! Rund 300 Höhenmeter werden in dieser Art und Weise zurückgelegt, ehe man wieder den ursprünglichen Weg (oberhalb der Oberen Brüggelealpe) erreicht. Über die Aufstiegsroute geht es zurück nach Brand. Eine herrliche Tour, die aber durchaus knackig ist und herrliche Landschaftsbilder vor das Auge zaubert. Für den Gipfelsturm muss man Trittsicherheit und Bergerfahrung mitbringen. Was aber für diese Tour am wichtigsten ist, das ist der Orientierungssinn! Ohne diesen geht gar nichts, denn aber der Oberen Brüggelealpe wird man zum Pfandfinder.

  • Wegstrecke:                    12,9km
  • Gehzeit:                           5 ½ – 6 ½ Stunden
  • Höhenmeter:   1.302m
  • Höchster Punkt:   Windeggerspitze (2.331m)
  • Einkehrmöglichkeiten:     in Brand, Untere Brüggelealp
  • Parkmöglichkeiten:          Wanderparkplatz Brand/Brügga
Quelle: outdooractive.comQuelle: outdooractive.com