Wer ein eigenes Haus besitzt, der kann mittels Sonnenenergie und Photovoltaikanlage seinen eigenen sauberen Strom produzieren und sich von Preissteigerungen durch die Energiekonzerne unabhängig machen. Wer hingegen in einer Eigentumswohnung oder zur Miete lebt, für den ist es bisher nicht möglich, selbst zum Stromproduzenten zu werden. In den Niederlanden hat das Unternehmen Windcentrale dies nun geändert, denn dort wurde eine Windkraftanlage über sogenannte Winddelen (Windteile bzw. Anteile am Windrad) verkauft, mit denen die Menschen dann ihren eigen Strom produzieren und beziehen können. Insgesamt dauerte es nur ein paar Stunden, bis die 1.700 Menschen überzeugt und die 1,3 Milionen Euro für die Windkraftanlage finanziert waren.
Insgesamt wurden mittels dem Crowdfunding 6.648 Windanlagenteile verkauft, wobei jeder Anteil 200 Euro kostete. Jeder der Windteile sol dem Käufer rund 500 kWh Ökostrom pro Jahr garantieren und bei der wartungsarmen Turbine vom Typ Vestas V80 2MW aus 2005 sollen pro Jahr und Anteil nur ca. 23 Euro Instandhaltungskosten anfallen. Auf 12 Jahre hochgerechnet kommen so 276 Euro Wartungskosten zzgl. den 200 Euro für den Windanteil zusammen, was 476 Euro macht. Hierfür beziehen die Käufer über die 12 Jahre pro Anteil immerhin stolze 6.000 kWh Strom, was einen Preis von etwas weniger als 8 Cent pro Kilowattstunde macht. Also sehr viel lukrativer als seinen Strom vom konventionellen Energieversorger zu beziehen.
Ausgeliefert wird der Strom über den holländischen Anbieter Greenchoice und jeder Käufer mit Smartphone kann sich die Stromproduktion “seiner” Windkraftanlage zudem über eine spezielle App, die sogenannte Windcentrale-App” in Echtzeit anzeigen lassen.
Eine andere Form der eigenen Windstromerzeugung sind bisher nur Kleinwindkraftanlagen, die zwar ebenfalls auf einem Haus oder einer Scheune angebracht werden können, für dicht besiedelte Gebiete in der Stadt aber wohl weniger geeignet sind.
Wietere Informationen auch auf der Webseite der Windcentrale
Foto: © Windcentrale