Die Flut der Musik-Streaming-Portale ist mittlerweile fast unüberschaubar geworden. Nur die wenigsten Portale ergänzen das bestehenden Angebot durch wesentliche Neuerungen. Was aber die allermeisten verstanden haben ist, dass ein Plattform übergreifender Service überlebenswichtig ist. Und so bietet der im Mai diesen Jahres gelaunchte und vor kurzem ge-re-launchte Service WiMP seine Dienste für alle Plattformen, Systeme und gängigen Beschallungssysteme an. Abgedeckt werden damit Windows-PC, MacOS, iOS inkl. iPad, Symbian und MeeGo Handies, Android und Windows Phone sowie die Soundsysteme SONOS und Logitech Squeezebox. WiMP wurde im Februar 2010 im Heimatland Norwegen, gestartet und ist mittlerweile bereits in Schweden, Dänemark und Portugal verfügbar. Gestreamt werden kann mit 64 oder 256 Kbit/s.
Mit 16 Millionen Songs aus der Genres Pop und Rock, Metal und HipHop, Jazz und Klassik, Schlager und mehr ist der Service auch recht gut aufgestellt. WiMP kann die ersten 30 Tage kostenlos getestet werden, danach kostet der Service monatlich 4,99 EURO, für die mobile Nutzung werden 9,99 EURO fällig. Eine kostenlose werbefinanzierte Variante gibt es nicht, dafür kann ein laufendes Abo jederzeit beendet werden – ein Klick innerhalb des Nutzerkontos reicht aus. Zum Testen von WiMP einfach kostenlos registrieren nachdem die Software heruntergeladen und installiert wurde.
So weit so gewöhnlich – aber was unterscheidet WiMP von allen anderen Streaming-Diensten die es derzeit auf dem Markt gibt. Nach eigenen Angaben geht es darum, “Musik zu entdecken und zu genießen” und nicht um das reine Suchen und Verwalten von Musik. Weiterhin versorgt der Dienst seine Nutzer durch die Berliner Musikredaktion mit zusätzlichem Input. Wo sich bei anderen Anbietern im wesentlichen nur Charts und Neuerscheinungen einfinden, gibt es bei WiMP redaktionelle Musikempfehlungen von Musik-Experten: Hinweise auf lohnenswerte Alben, komplette Playlists aus verschiedensten Bereichen sowie persönlich zusammengestellte Sammlungen zu aktuellen Themen. Damit hebt sich WiMP deutlich von anderen Diensten ab, bei denen meistens automatisch generierte Empfehlungen ausgesprochen werden.
Einen kleinen Beigeschmack liefert die Tatsache, dass WiMP nur mit Adobe Air installiert werden kann, also nicht nativ auf dem System läuft. Trotz allem aber gute Dienste verrichtet. Als Fazit bleibt zu sagen, dass WiMP ein weiterer Streaming-Dienst ist, der gute Dienste leistet und mit den redaktionellen Empfehlungen einen Bonus gegenüber anderen Diensten bietet. Jedoch bleibt bei WiMP der Gesamteindruck bestehen, dass noch ein wenig Luft nach oben besteht. Mal sehen wie sich WiMP in den kommenden Monaten nach dem Relaunch weiter entwickelt.