Willste mal eine griechische Insel kaufen? Wie die Blöd Presse aus Witze und Dummfug Schlagzeile macht

Erinnert sich noch jemand an den typischen Bild – “Zeitungs” -Aufhänger aus dem Jahr 2010, der den Giechen eine besondere Maßnahme zur Staatsschuldenbereinigung empfahl?

Verkauft doch eure Inseln, ihr Pleitegriechen  … und die Akropolis gleich mit!

Dieser geistige Hirnpfurz ein sensationsheischenden Schundpresse stieß hierzulande nicht nur auf Ablehnung, sondern wurde durchaus auch schon positiv von der Bild Community kommentiert; so nach dem Motto: “Soviel, wie die uns schulden, gehören die Inseln sowieso schon uns!”oder “Die faulen Griechen haben über ihre Verhältnisse gelebt und können uns jetzt mit Land bezahlen.”

Wer dachte, dass die Bild “Zeitung” dies nur im übertragenen Sinne gemeint hatte, sah sich schnell desillusioniert. Bild schrieb munter weiter:

Tatsächlich ist es der größte Schatz der Griechen: 3054 Inseln, nur 87 davon bewohnt.

Und einen Markt gibt es! Derzeit bietet z. B. das Hamburger Maklerbüro Vladi Private Islands eine unbewohnte griechische Insel an – Verhandlungsbasis: 45 Mio. Euro.

Ob die Kanzlerin morgen mit ihrem Amtskollegen Papandreou bei dessen Berlin-Besuch die Insel-Frage anschneidet …?

Der Koalitionspartner rät dazu. FDP-Finanzexperte Frank Schäffler zu BILD: „Die Kanzlerin darf keinen Rechtsbruch begehen, darf Griechenland keine Hilfen versprechen. Der griechische Staat muss sich radikal von Beteiligungen an Firmen trennen und auch Grundbesitz, z. B. unbewohnte Inseln, verkaufen.“

Unfassbar. Und 2012? Wie sieht es heute an der Inselfront aus?

Ein Witz wurde von den Griechen gemacht; und sofort geschah was? Ja, genau: die Presse, und diesmal nicht nur eine Schundzeitung, sondern durchweg alle grösseren “seriösen” Mainstreammedien nahmen die Meldung für bare Münze und titelte munter, wie einst die Bild: “Insel will sich verkaufen”, “Am besten an Österreich angliedern.”

Der Stern hat den Fehler eingesehen und spricht heute von “unsauberen Journalismus”; man hätte die Quellen überprüfen sollen. Asche auf euer Haupt.

Die kleine Insel Ikaria, idyllisch gelegen in der Ägäis, lies angeblich verlautbaren, dass sie sich unabhängig erklären wolle und nach ausländischen Käufern suche. Weil immer wieder in den Medien von Landverkauf der Griechen die Rede war, glaubte man das ungeprüft ssofor bei der Journaille und machte Schlagzeile damit. die Dinge nahmen ihren Lauf: In die Welt gesetzt hat es zuesrt die italienische Zeitung “Libero”, die über Frust auf Ikaria über die Regierung in Athen berichtete. Der Artikel schloss sinngemäß mit dem Satz: “Deshalb denken wir über eine Angliederung an Österreich nach.” Dieses bereits sinngemß verälschte Zitat wurde dann – ungeprüft – von österreichischen Zeitungen aufgeschnappt, und dann – wohl damit es noch glaubwürdiger wirkt – dem Sprecher des Bürgermeisters der Insel zugeschrieben. Das fertige journalistische Meisterwerk wurde danach von österreichischen und deutschen Medien aufgegriffen, auch von stern.de.

So kann es gehen. Das alles wirft jetzt kein sehr gutes Licht auf unsere etablierte seriöse Mainsreampresse, man fragt sich, wieviel aus propagandistischen und Verkaufsgründen in Meldungen erfunden, dazugedichtet, weggelassen oder falsch interpretiert wird – tagtäglich. Vielleicht ist die freie Internetpresse in macher Hinsicht eine sinnvolle Gegenöffentlichkeit.

Seht mit offenen Augen und wachen Verstand.


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